Schlechte Stimmung in der Diakonie – Protestaktion am Montag in Braunschweig

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Verdi-Demonstration von Pflegepersonal vor dem Kino Universum vor Beginn des Dokumentarfilms „Der markgerechte Patient„, der am Sonntag um 11:15 wiederholt wird. Foto: Marcel Richter

Beschäftigte aus Diakonischen Einrichtungen haben am Montagabend (04.03.2019) vor dem Universum Kino in Braunschweig lautstark ihrem Unmut Luft gemacht. Dort wurde in Kooperation mit der Gewerk-schaft ver.di der Dokumentarfilm „Der marktgerechte Patient“ über die negativen Auswirkungen der Kran-kenhausfinanzierung gezeigt.

Anlass für die spontane Aktion sind die laufenden Tarifverhandlungen in der niedersächsischen Diakonie. Die Teilnehmenden kamen aus der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und weiteren diakonischen Einrichtungen. Ihr Arbeit-geber, der „Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen“ (DDN) hat noch immer kein Angebot für eine Entgeltsteigerung unterbreitet. Die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund fordern eine Erhöhung von 6 Prozent (mindestens aber 200 Euro).

Stattdessen will der DDN über das Thema Arbeitszeit sprechen und legt u.a. die 40-Stunden-Woche, die Einführung der 6-Tage-Woche und Verschlechterungen für den Nachtdienst auf den Verhandlungstisch.

Da besonders in der Pflege Fachkräfte fehlen, sollen die vorhandenen mehr und flexibler arbeiten. „Wir sollen länger und an mehr Tagen pro Woche arbeiten und dann am letzten freien Wochentag am besten noch im Stand-by-Modus sein, um auf Abruf Personalausfälle kompensieren zu können. Das dann für 20 € Zu-schlag. Dafür stehen Arbeiter anderer Branchen noch nicht einmal aus dem Sessel auf…“ so ein Kollege eines diakonischen Krankenhauses in Braunschweig.

Die Anwesenden werden sich weiter für ihre Forderungen stark machen. Neben einer Entgeltsteigerung sind ihnen verlässliche Arbeitszeiten, freie Tage sowie die Begrenzung von Bereitschaftszeiten wichtig. Nur so könne aus ihrer Sicht die Attraktivität ihrer gesellschaftlich wichtigen Arbeit gesteigert werden.

Der zuständige Gewerkschaftssekretär Marcel Richter: „Die Forderungen nach längerer Arbeitszeit und der 6-Tage-Woche sind anachronistisch! Die Beschäftigten brauchen keine neuen Zumutungen, sondern Entlastung und eine Aufwertung ihrer Arbeit.“

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