Partizipations-Farce beim Atommüll aus Asse II

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Die unabhängigen Bürgerinitiativen gegen die Flutung von Asse II nehmen nicht mehr am Asse 2-Begleitprozess teil, teilen sie nach der gestrigen Sitzung des Asse II-Koordinationskreises mit.

Der Betreiber des Bergwerkes, jetzt die Bundesgesellschaft für Endlagerung von Atommüll (BGE), berücksichtigt ohnehin weder die Forderungen der Asse 2-Begleitgruppe noch die Stellungnahmen der unabhängigen wissenschaftlichen Berater (AGO) des Asse II-Begleitprozesses, der einst als vorbildlich für andere Atommüll-Projekte dargestellt wurde.

Jüngstes Beispiel für die Ignoranz des Betreibers ist die Festlegung eines Zwischenlager-Standortes für Atommüll in unmittelbarer Nähe zu den Ortschaften an der Asse, die im Sommer verkündet wurde.

Heike Wiegel vom Verein AufpASSEn e.V. kritisiert: „Der Betreiber hat dabei nicht die Forderung der Asse2-Begleitgruppe vom Juli 2014 berücksichtigt, in den Standortevergleich auch zwei asse-ferne Standorte einzubeziehen, die einen Abstand von mehr als vier Kilometer zur
Wohnbebauung haben. Auf der Sitzung des Begleitprozesses am 11. September 2020 wurde uns klar, dass der Betreiber kein bisschen gewillt ist, die Kritik der wissenschaftlichen Berater anzunehmen und seine Pläne und Handlungen zu überdenken.“

Lutz Seifert, Mitglied des Gemeinderates Elm-Asse, blickt auf seine mehr als zehnjährigen Erfahrungen mit dem Begleitprozess zurück: „Der Asse2-Begleitprozess hat – realistisch betrachtet – keine Möglichkeit, das Handeln des Betreibers so zu beeinflussen, dass er die Maßnahmen nach fachlichen Gesichtspunkten trifft statt nach politischen Vorgaben zu handeln.“

Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis: „Für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll ist das alles kein gutes Omen. Wir haben nicht die Erwartung, dass die BGE dabei transparenter und fachlich seriöser vorgeht als bei Asse II.“

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