Flüchtlinge: ver.di lobt kommunales, soziales und ehrenamtliches Engagement

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Flüchtlinge: ver.di lobt kommunales, soziales und ehrenamtliches Engagement – Personal, Qualifizierung und regionale Runde Tische eingefordert

Ein deutliches Lob an die vielen unterschiedlichen Verwaltungen und Behörden, die mit der Aufnahme, Unterbringung und der Flüchtlinge beschäftigt sind spricht die Gewerkschaft ver.di aus: „Sozialämter, Ausländerstellen, Gesundheitsämter, Wohlfahrtsverbände, Jugendämter, Arbeitsverwaltung, Landesbehörden, Bildungsträger – sie alle machen zur Zeit einen Spitzenjob“, betont Sebastian Wertmüller, ver.di-Geschäftsführer in Braunschweig. Unter extremen Bedingungen schaffen sie alle gemeinsam schnell, unbürokratisch und immer an den Menschen orientiert Lösungen. Das beweise die Qualität einer gut organisierten Verwaltung mit qualifizierten Mitarbeitern und zugleich spreche das für die breite Solidarität in der Bevölkerung.

Festzustellen sei aber auch, dass viele der Beschäftigten die Überlastungsgrenze schon längst überschritten haben: Nicht nur Überstunden, auch psychische Belastungen, hohe Anforderungen bei z.T. völlig neuen Aufgaben seien die Folgen.

ver.di meint aber auch: Es braucht Personal: Die Sparpolitik der letzten Jahre rächt sich – jetzt muss eingestellt werden!
Es brauche Qualifizierung, Beratung und Supervision für die Beschäftigten.
Es brauche eine Haltung in den Verwaltungen – insbesondere in den Leitungen, die einen positiven Blick auf die Ankommenden werfe und die Kolleginnen und Kollegen unterstütze.

Wertmüller weist darauf hin, dass es auch in den nächsten Monaten und möglicherweise Jahren eine starke Zuwanderung nach Deutschland geben wird: „Wir benötigen akut schnelle Übergangslösungen – und da arbeiten jetzt schon alle aktiv mit. Wir benötigen aber auch dauerhafte stabile Strukturen um eine gute und erfolgreiche Aufnahme und Integration zu ermöglichen. Das geht nur mit Menschen, die tariflich entlohnt, unbefristet und qualifiziert arbeiten können.“

Mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt legt ver.di großes Gewicht darauf, dass diese nur zu regulären Bedingungen eingesetzt werden. Man erwarte tarifvertragliche Bezahlung. Hier seien Kammern und Arbeitgeberverbände, die Arbeitsverwaltung und der Zoll im Kampf gegen Schwarzarbeit in der Verantwortung betont Wertmüller: „Wer meint, jetzt mit den Flüchtlingen für ein paar Cent Schnäppchen machen zu können, verdient die rote Karte!“

ver.di betont das große ehrenamtliche Engagement: Tausende Helferinnen und Helfer auch in Süd-Ost-Niedersachsen unterstützten die Profis, leisten Hilfe beim Übersetzen, beim Deutschlernen, bei der Betreuung der Kinder, bei sportlichen Angeboten, mit Geld- und Sachspenden. Hier zeige sich die Zivilgesellschaft von ihrer besten Seite, so der ver.di Geschäftsführer.

Er plädiert für eine engere Verzahnung von professioneller Hilfe und aktivem Ehrenamt. ver.di regt regionale Runde Tische an, die – soweit es sie nicht schon gibt -. eine bessere Verzahnung von Ehrenamtlichen und professioneller Betreuung ermöglichen. Es gehe um Sammlung und Verteilung von Sachspenden, um den richtigen Weg zur ehrenamtlichen Mitarbeit, aber auch darum, dass Ehrenamtliche qualifiziert und unterstützt würden. Man sei in Süd-Ost-Niedersachsen auf einem guten Weg – dafür danke die Gewerkschaft allen Beteiligten.

Um aber auch dem grassiereden Rassismus und dem Terror gegen Unterkünfte und Flüchtlingsheime ein Signal entgegenzusetzen, beteilige sich ver.di auch aktive an der Demonstration gegen Anschläge und Übergriffe am 26.09. in Braunschweig: „Wenn jede Woche Häuser und Unterkünfte brennen, wenn Nazis und rassistischer Mob zündeln und hetzen, so werden wir uns immer aktiv dagegen stellen“, so Wertmüller

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