Ein Jurist im NS-Staat und in der Bundesrepublik – Willi Geiger, Richter am Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht

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Dr. Helmut Kramer nach der Preisverleihung zum "Fritz Bauer-Preis" in der Gedenkstätte gegen Nazi-Terror in Köln. Foto: Uwe Meier

 

Helmut Kramer bekam den Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union im ehemaligen Gestapogefängnis am Appellhofplatz zu Köln

 

Ich möchte Sie auf zwei Vorträge von mir hinweisen, die ich am

Donnerstag, 02. November 2017 um 19:00 Uhr, in der Gedenkstätte Friedenskapelle, Helmstedter Str. 54a, 38126 Braunschweig

Veranstalter: Gedenkstätte Friedenskapelle g.e.V.

und

Freitag, 8. Dezember 2017, 19 Uhr, Generallandesarchiv Karlsruhe, Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am  Oberrhein, Forum Justizgeschichte e.V

., Kugelberg Verlag u.a. halte.

Das Thema lautet:

Ein Jurist im NS-Staat und in der Bundesrepublik –

Willi Geiger, Richter am Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht

Eine Anfrage aus dem südwestdeutschen Raum vom Herausgeber und Verleger der THT-Buchreihe „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer“ (vgl. www.ns-belastete.de), Dr. Wolfgang Proske, veranlasste mich zu einer ausführlicheren Geiger-Biographie. Ausgangspunkt war mein kurzer Nachruf auf den Bundesverfassungsrichter Willi Geiger aus dem Jahr 1994 (Kritische Justiz 1994, S. 232 ff).

In meinem umfassenden Buch-Beitrag (Inhaltsverzeichnis) beleuchte ich das Wirken Willi Geigers sowohl in den Jahren 1933-1945 wie auch in der Nachkriegszeit ab 1945. Zu den vielen Schwerpunkten gehört die Berufsverbote-Entscheidung des BVerfG vom 22. Mai 1975. Deren bis in die jüngsten Tage reichende Aktualität ergibt sich schon daraus, dass der letzte niedersächsische Landtag sich mit dem Versuch einer wenigstens moralischen Rehabilitierung der Opfer der Berufsverbote befasst. Ein Vorhaben, dass durch die Neuwahl des Nds. Landtages jetzt wieder infrage gestellt ist. Die CDU hat sich bislang gegen jede Rehabilitierung von „Gesellschaftsveränderern“ und anderen „Verfassungsfeinden“ ausgesprochen.

Dr. Helmut Kramer mit Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz im Gespräch. (Foto: Uwe Meier)

Die Frage, ob Willi Geiger sich von seiner nationalsozialistischen Vergangenheit jemals gelöst hat, habe ich mit eindeutigen Zitaten Geigers gegenteilig beantwortet.

Damit erhält auch die Vorstellung vom Bundesverfassungsgericht als Gegenstück zu den personellen Kontinuitäten in den anderen Gerichten einen leichten Kratzer.

Meine Willi Geiger-Biographie ist erschienen unter dem Titel Willi Geiger: Vom Antisemiten und Staatsanwalt am NS-Sondergericht zum Richter am Bundesverfassungsgericht in der Reihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Nordbaden + Nordschwarzwald“ (THT); Gerstetten 2017, Kugelberg Verlag, ISBN 978-3-945893-08-1, 19,99 €; www.ns-belastete.de. Band. 7 der THT-Reihe ist dem Bereich Nordbaden gewidmet, wo Willi Geiger aufgewachsen ist.

Die THT Reihe ist in 10 Bezirke in Südwestdeutschland aufgeteilt. Über 120 ebenso engagierte wie altruistisch arbeitende Histo

riker und andere Wissenschaftler, arbeiten an den 10 Bänden.

 

Die Einladungen sind als Anlage beigefügt.

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