Flassbeck und Spiecker zur EZB-Entscheidung
Eine Wertung von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker mit einer respektablen Rede zur Eurokrise mit ihren Hintergründen).
EZB Entscheidung: In die richtige Richtung, aber mit dem falschen Vorzeichen
von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker für Nachdenkseiten.de, 7.9.2012
Schade, so vertut man eine entscheidende Gelegenheit: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Prinzip mit der Entscheidung, massiv, ja sogar unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen, einen großen Schritt in die richtige Richtung getan, aber sie tut es unter Konditionen, die, wie schon beim letzten Mal, den Misserfolg des Programms vorprogrammieren. Das ist tragisch, wird das in einem oder zwei Jahren doch all denen in Deutschland scheinbar Recht geben, die, wie die Bundesbank, mit dieser „Monetisierung der Staatsschulden“ das Ende der Welt heraufziehen sehen.
Agrarpreisspekulation: Antwort auf einen FAZ-Artikel von Wirtschaftsethiker Ingo Pries
„BIO“ reicht nicht – Glaubwürdigkeit ist gefragt
Ungarisches Wollschwein Foto: Stephan A. Lütgert / PIXELIO
Nein, die Landwirtschaft ist nicht ins Gerede gekommen. Über diese wird schon immer geredet - und das zu Recht. Denn schließlich geht es um gesunde Nahrungsmittel, ausreichende Ernährung für alle und um ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne des Brundtland-Berichts von 1987, also des Sustanzerhalts für kommende Generationen.
Mit dem Film "Wie billig kann Bio sein?" wird die Bio-Branche in der Landwirtschaft an den Pranger gestellt. Und das ist richtig so. So wie die konventionelle Landwirtschaft hat auch die Bio-Landwirtschaft ihre Skandale, denn beide wirtschaften auf der Grundlage der Marktgesetze und die verleiten insbesondere im Zeitalter des Ökonomismus auch zum Betrug.
Was kommt nach dem Wachstum?
Akademie im Klosterforum
Donnerstag, den 06. September 2012 19:00 - 21:00
Eintritt frei, Spenden willkommen
Der Klimawandel, Schuldenkrisen, die Verknappung jener Ressourcen, auf deren kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte, sowie die Befunde der Glücksforschung verdeutlichen, dass die „Wachstumsparty“ vorbei ist. Folglich sind die Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten.
Dafür braucht es „Pioniere des Wandels“. Die aus England kommende Transition Town Bewegung und ihre Suche nach gemeinsamen, ressourcenschonenderen Lebensweisen steht dafür. Ist diese Bewegung ein Weg, die oft diffusen und vereinzelten Ambitionen für eine Welt, die nicht auf Wachstum basiert, aufzugreifen und als wirksamer Initiativ-Akteur vor Ort zu etablieren und zu stärken?
Schuldenabbau – ein Braunschweiger Erfolgsmodell?
Die Stadt Braunschweig verkündet in einer Pressemitteilung von heute (21.08.2012) [1], sie habe 2011 in Niedersachsen prozentual die meisten Schulden abgebaut – ein „Ergebnis zehn Jahre langer harter Arbeit“.
Wie die Stadt weiter mitteilt, wurden dabei die „Erlöse aus Privatisierungen vor allem zum Schuldenabbau verwendet“.
Ratsherr Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann (Piratenfraktion) kritisiert, dass die Stadt durch ihren Privatisierungskurs langfristig eher Nachteile entstehen werden: „Die Stadt hat zwar durch die Privatisierung Zinsen gespart, aber auch massiv Einnahmen verloren. Vermutlich sogar mehr als letztlich an Zinsen gespart wurde.“ Weiterhin kritisiert Schicke-Uffmann, dass durch PPP-Projekte anstatt Schulden langfristigeZahlungsverpflichtungen in Kauf genommen wurden. „Diese Zahlungsverpflichtungen sehen zwar besser aus, wenn man die Kreditsumme betrachtet. Aber letztlich zahlt die Stadt morgen für die Ausgaben von heute – genau wie bei Krediten.“
DGB-Ausstellung: „Landraub: Profit – Macht – Hunger“
Das Internationale Jahr der Genossenschaften
Freiheit und Einkommen für alle: Götz Werner in der Akademie Abt Jerusalem
Götz Werner beim Sommerempfang der Ev. Akademie Abt Jerusalem
Götz Werner, Gründer der Drogeriemarktkette dm und 35 Jahre lang ihr Geschäftsführer, ist laut einer Forsa-Umfrage einer der beliebtesten Manager der Deutschen. Einer, der ordentlich mit seinen Angestellten umgeht und trotzdem günstige Produkte verkauft. 2008 gab er die Geschäftsleitung auf. Seitdem kämpft er hauptberuflich für seine Vision: ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger, mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Hartz-IV-Satz. Er hat Bücher darüber geschrieben , er hat in fast jeder deutschen Talkshow gesessen.
Werner macht es leicht, ihm zu glauben. Schließlich ist er ein hoch erfolgreicher Unternehmer. 2011 hatte dm 39 000 Mitarbeiter, 2 400 Filialen und einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Und er spricht mit der Weisheit eines alten Mannes, der in seinen fast siebzig Lebensjahren erfahren hat, dass kaum ein Grundsatz für alle Zeiten gilt. Auf eune Frage, was man denn nun konkret tun könne, sagt er: „Verbreiten Sie die Idee. Die Utopien von heute sind die Realität von morgen.“ Das möchte bisher nur die Piratenpartei.
Sehen Sie hier den Bericht über den Vortrag von Götz Werner beim Sommerempfang der Ev. Akademie Abt Jerusalem.