10. März – Flagge zeigen für Tibet

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Wie in den Vorjahren ruft die Tibet Initiative Deutschland e.V. die Bürgermeister der deutschen Städte dazu auf, am 10. März, dem 56. Jahrestag des Tibetischen Nationalaufstands, für Tibet Flagge zu zeigen. In Tibet selbst ist es nicht nur verboten die Flagge in der Öffentlichkeit zu zeigen, schon der Besitz der tibetischen Flagge ist unter der Chinesischen Besatzung strafbar.

Am 10. März erinnern sich die Tibeter an den 10. März 1959. An diesem Tag versammelten sich etwa 300.000 Tibeter an der Residenz des 14. Dalai Lama, um ihn vor Ermordung oder Verschleppung durch die chinesichen Besatzer zu schützen. Von der chinesischen „Volksbefreiungsarme“ wurde dieser Protest brutal niedergeschlagen. Ca. 86.000 Tibeter starben. Der 14. Dalai Lama Tendzin Gyatsho lebt seither im Exil.

Die Chinesische Regierung ist seit der gewaltsamen Eingliederung Tibets in die „Volksrepublik China“ bestrebt, den Kern der tibetischen Kultur, eine spirituelle Tradition, die in das 5. Jahrhundert zurück reicht, auszulöschen. Die Mittel dazu sind Zertörung von Klöstern und Kulturdenkmälern, Einschränkung der Religionsfreiheit und Überfremdung durch chinesische Umsiedler, die schon jetzt die Mehrheit in Tibet stellen und alle wichtigen Ämter besetzen. Die Tibeter protestieren dagegen gewaltlos und teils mit spektakulären Selbstverbrennungen. Die Zahl der – vorwiegend von Nonnen und Mönchen durchgeführten – Selbstverbrennungen ist inzwischen auf über Hundert angestiegen. Mit ihrem Protest halten die Tibeter am Prinzip der Gewaltlosigkeit fest – sie setzen ihr eigenes Leben ein, ohne Gewalt gegen andere zu üben, auch nicht gegen ihre Unterdrücker. Peking reagiert auf sämtliche Proteste unverändert mit Härte, verschärft die Unterdrückungsmaßnahmen, verhängt drastische Strafen und versucht, jegliche Kommunikationswege mit der Außenwelt zu kappen.

Das Interesse des Westens für den Tibetischen Buddismus, der mit seinem Fokus auf Kontemplation und Friedfertigkeit seit Jahrzehnten auch in den Industrienationen Anhänger findet, die Auferksamkeit und die Hochachtung, die der 14. Dalai Lama weltweit genießt, stehen in eklatantem Widerspruch zu den fehlenden Bemühungen der Weltgemeinschaft die Lage in Tibet zu verbessern. In Deutschland versucht dies seit 1989 die Tibet Initiative Deutschland zu ändern. Ansprechpartner in Braunschweig ist Herr Falk Lillig.

Wer am 10. März dazu beitragen möchte, kann sich auf der Facebook-Seite „Eine Flagge für Tibet“ registrieren.

Die Stadtverwaltung in Braunschweig hisst seit 2001 keine Flagge für Tibet mehr. Sie lieferte dazu die gleiche Begründung wie im Vorjahr:

Die „Tibet-Frage“ ist ein Thema von komplexer und außenpolitischer Brisanz. Sie ist dem Bereich der Außenpolitik zuzuordnen und nicht Gegenstand eigener kommunaler Manifestationen. Aus diesem Grunde bitte ich um Verständnis für die Haltung der Stadt Braunschweig, sich an der Flaggen-Aktion nicht zu beteiligen.

Der Bürgermeister antwortete auf eine entsprechende Anfrage nicht. Da agierten andere Gemeinden ganz anders. Auch 2015 werden wieder mehr als 1200 Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland die tibetische Flagge hissen. Bitte schreiben Sie an den Oberbürgermeister (E-Mail: obm@braunschweig.de), um zu erreichen, dass Braunschweig im nächsten Jahr dabei ist!

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