Wieder eine Aktion der Letzten Generation

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Fotos: Bernhard Piest

Gestern, am 4.4. nachmittags um 15.30 Uhr, stellten sich knapp 20 Aktivist*innen am Radeklint, Beginn der Güldenstraße, auf der östlichen Fahrbahnhälfte auf, bereit für einen Protestmarsch um die Innenstadt. Eine Fahrbahnhälfte blieb frei. Die offenbar vorgewarnte Polizei war jedoch sofort vor Ort und unterband dieses Vorhaben. Alternativ wurde eine spontane Versammlung in Form einer Sitz- und Stehblockade durchgeführt. Einzelne Aktivist*innen wurden von der Fahrbahn heruntergetragen, einer hatte sich festgeklebt und wurde durch die Polizei mit Hilfe von Öl, Mullstreifen und Holzspateln von der Fahrbahn gelöst.

Nach Auflösung der Sitzblockade sammelten sich Teilnehmer*innen vor dem Pressehaus. Die Polizei verhinderte jedoch eine erneute Demonstration auf der Straße, so dass diese Kundgebung jetzt auf dem Bürgersteig stattfand. Die Blockadegruppe zog weiter, wurde aber dann von dem Autor nicht mehr begleitet. Die ganze Aktion lief sehr friedlich ab.

Worum ging es? Die Aktion war ein Glied in der Kette ähnlicher Proteste, die in den letzten Wochen in Deutschland an vielen Orten stattfanden. Dabei standen drei Ziele im Vordergrund: Ein Gesellschaftsrat für Klimaschutzmaßnahmen soll eingerichtet werden, ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen eingeführt und das bewährte 9€-Ticket wieder eingesetzt werden. Der Gesellschaftsrat wäre ein Gremium, in dem zufällig ausgewählte Bürger*innen Klimamaßnahmen diskutieren und formulierte Ergebnisse dem Parlament vorlegen, das die Forderungen in Gesetze gießen soll. So die Idee, die in anderen Ländern und auch der Stadt Freiburg ihren Praxistest bestanden hat, berichtete ein Teilnehmer der Aktion.

Die Forderungen wiederum sind Ausdruck einer Empörung über die jetzige Koalition in Berlin, die bereits beschlossene Klimamaßnahmen wieder zurücknimmt statt sie energisch voranzutreiben und dabei ein klägliches Bild abgibt. Der Ort der Blockaden – die Straße – weist natürlich auf das Zentrum des politischen Versagens hin, nämlich den Verkehrssektor, so der Teilnehmer.

Die Demonstration wurde nicht angemeldet, anders als z.B. bei Fridays for Future. Damit ist ein rasches Ausweichen der Verkehrsteilnehmer*innen auf Umgehungswege meist nicht möglich. Behinderungen müssen in Kauf genommen werden. Damit soll erreicht werden, dass Autofahrer*innen sich der Auseinandersetzung mit dem Thema nicht entziehen können, sich ihrer Mitverantwortung bewusst werden und, wenn es gut läuft, über eigene Verhaltensänderungen nachdenken.

Im KufA Haus findet am 6.4. 18.00 Uhr eine Vortragsveranstaltung statt, im Greifhaus am 12.4.. Die Veranstalter der Letzten Generation erhoffen sich dadurch, dass die Zahl der Unterstützer*innen und Aktivist*innen weiter ansteigt.

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