Tarifrunde Öffentlicher Dienst – 2.600 Streikende in Braunschweig und Wolfsburg heute auf der Straße

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1.700 Streikende in Braunschweig, 900 in Wolfsburg – so die ver.di-Streikbilanz vom heutigen Tag.

Als Riesenerfolg wertet ver.di Geschäftsführer Sebastian Wertmüller die heutige Streikbeteiligung in Braunschweig und Wolfsburg: „Ich habe in den letzten Jahren schon einige Tarifauseinandersetzungen in Süd-Ost-Niedersachsen begleitet. So eine Beteiligung und so eine Entschlossenheit habe ich noch nicht erlebt!“ Das verweise auf den enormen Druck bei den Beschäftigten in Folge der massiven Reallohnverluste und der weiter galoppierenden Inflation.

In drei großen Demonstrationszügen bewegten sich die Streikenden in Braunschweig zum Schlossplatz zur Kundgebung. Aktive von BS Energy, ALBA, PTB, Agentur für Arbeit, Klinikum und BSVG sprachen zu den Streikenden.

Wertmüller betonte auf der Bühne: „Ein Teil der Arbeitgeber scheint in einer anderen Welt zu leben: Da gibt es keinen Arbeitskräftemangel, da gibt es keine nachlassende Attraktivität des Öffentlichen Dienstes und da kennt man keine Kolleginnen und Kollegen, die ohne Wohngeld oder aufstockende Leistungen der Grundsicherung nicht über die Runden kommen.“ Dies sei nicht das, was man in den Betrieben und Dienststellen alltäglich wahrnehme. Da fehlten die Leute, das sind Beschäftigte überlastet, da fehle es am Geld zum Tanken, für die Kinder oder den Urlaub.

In Wolfsburg waren zogen ca. 350 Beschäftigte des Klinikums in einem Demonstrationszug zur Kundgebung, wo u.a. der ehemalige ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und Vertreter/innen des Klinikums, Azubis vom Klinikum, Kollegen/innen der Stadt und vom Jobcenter zu Wort kamen. Tanja Kahn, Reinigungsdienst Klinikum Wolfsburg: „Es ist eine bodenlose Frechheit, dass nur wieder an die Oberen gedacht wird.  Wir machen doch alles, was gemacht werden muss, egal ob weiter oben oder eher unten. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, wir werden alle kämpfen um unser Recht. So geht es ja nicht weiter im Öffentlichen Dienst!“

Aufgerufen waren u.a. die Beschäftigten der Kommunen Braunschweig und Wolfsburg (einschl. der kommunalen Kitas), die Ver- und Entsorger, die Verkehrsbetriebe BSVG und WVG, die Beschäftigten der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit, sowie von Bundesbehörden und Forschungseinrichtungen.

Wertmüller kündigte an, dass die Warnstreiks fortgeführt werden, wenn es in den Verhandlungen am Mittwoch und Donnerstag zu keinen verhandelbaren Vorschlägen kommt: „Wir planen weitere Streiktage – an mehreren Orten und in unterschiedlichen Branchen, so beim ÖPNV, bei den Sozial- und Erziehungsdiensten und den kommunalen Krankenhäusern.“

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