Neubau von Konzerthaus und Musikschule: Viele offene Fragen

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Bianca Braunschweig und Bernhard Piest von der BIBS.

Bezüglich der von der Stadt am 16. Februar angekündigten Kombination von Konzerthaus und Musikschulneubau am Rande von Viewegs Garten hat die BIBS-Fraktion eine Reihe von offenen Fragen: Es geht insbesondere um mögliche Finanzierungsmodelle, die Berücksichtigung der Interessen der Schüler*innen der Musikschule, die Frage des Standorts und um die Frage, wie Eingriffe in die historische Grünfläche des Parks vermieden werden können.

„Nachdem der Oberbürgermeister Ende vergangener Woche in seiner Pressemitteilung die Prüfung ‚alternativer Finanzierungsmöglichkeiten‘ wie beispielsweise ‚eine Finanzierung durch Drittmittel (Spenden), eine Stiftungslösung wie bei der Errichtung der Volkswagen Halle oder auch eine Öffentlich-Private Partnerschaft‘ ankündigte, haben wir in einer Anfrage außerhalb von Sitzungen folgende Fragen an die Verwaltung gestellt“, erläutert BIBS-Ratsfrau Bianca Braunschweig:

1. Inwiefern stehen für die Finanzierung dieses ‚Leuchtturmprojekts‘ für die Stadt schon Fördermittel in Aussicht und falls ja, über welche Förderprogramme wäre dies möglich?

2. Welche Informationen besitzt die Stadt über Erfahrungen anderer Kommunen mit ähnlichen Projekten dieser Größenordnung, besonders vor dem Hintergrund der gemeinsamen Nutzung des geplanten Neubaus als Konzerthaus und Städtische Musikschule?

3. Welche möglichen Partner*innen könnte sich die Stadt für eine mögliche ‚Stiftungslösung‘ wie beim Bau der VW-Halle vorstellen?

4. Wie könnte eine von Ihnen angeregte mögliche ‚Öffentlich-Private Partnerschaft‘ ausgestaltet werden?

„Des Weiteren sind die Interessen der Musikschüler*innen ein ganz entscheidender Aspekt für uns“, führt Bianca Braunschweig weiter aus.

„Schüler*innen der Musikschule dürfen in diesem Projekt nicht nur als Vorwand für den Erwerb von Fördermitteln herhalten. Ihre Interessen und Wünsche müssen unbedingt genauso viel Beachtung finden wie die der künftigen Besucher*innen der Konzerthalle“, erklärt die BIBS-Ratsfrau.

Ebenso wie beim Konzerthaus muss auch bei der Musikschule die Frage gestellt werden, wie den Herausforderungen der Zukunft begegnet werden kann. So sind aktuell bereits 800 Kinder auf der Warteliste der Städtischen Musikschule. Daher muss transparent dargestellt werden, ob die bereits in dem 2019 verabschiedeten Konzept ‚Zentrum der Musik‘ dargestellten Dimensionen des Neubaus diesem zu erwartenden Bedarf entsprechen können. Zumal die durch die Kombination mit dem Konzerthaus entstehenden ‚Synergieeffekte‘ für weiter steigende Anmeldungen an der Musikschule sorgen werden.

„Ein weiterer kritischer Punkt ist die im ‚Grundsatzbeschluss: Planungen für die kombinierte Errichtung der Städtischen Musikschule Braunschweig und eines Konzerthauses‘ 1 mehrfach vorkommende Formulierung ‚räumliche Unterbringung der Städtischen Musikschule‘ in Bezug auf den Neubau des Konzerthauses. Unabhängig von der Standortwahl muss unbedingt geklärt werden, ob die angekündigten ‚Synergieeffekte‘ – also der aktive Austausch zwischen jugendlichen und professionellen erwachsenen Musiker*innen – tatsächlich verwirklicht werden sollen. Ein reines Nebenher der Nutzer*innen beider Häuser unter dem gleichen Dach wäre hier auf jeden Fall nicht genug“, führt Bianca Braunschweig weiter aus.

„Unbedingt zu klären ist auch die Frage nach dem Umfang der laut Aussage der Stadt *minimalen Eingriffe‘ in den Park, die vorgenommen werden sollen“, ergänzt BIBS-Ratsherr Bernhard Piest.

„Es sollen so viele Bäume wie möglich erhalten bleiben, auch am Rande des Parks! Auch während der Bauzeit muss der Erhalt des Baumbestandes absolute Priorität haben. Zumal notwendige Baustellenzufahrten auch vom Straßenbereich aus geplant werden könnten, ohne das Parkinnere weiter zu schädigen“, stellt Bernhard Piest weiter fest.

Auch zur Auswahl des Standortes habe er noch offene Fragen, so der BIBS-Ratsherr. Zu einer fundierten Einschätzung der schlechten Bewertung der weiteren möglichen Standorte wie dem Großen Hof und dem Stadthallengelände seien weitere Informationen der Stadt nötig, so Bernhard Piest abschließend.

Zu den Themen ‚Erhalt der Bäume auch im Randgebiet des Parks‘ und der Standortwahl im geplanten Bahnhofsquartier wird die BIBS-Fraktion für die Sitzungen der Fachausschüsse Anfang März weitere Fragen stellen.

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