Massive Kritik am Betreiber von Asse II

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"Publikum": Besucher/innen halten eine Protespostkarte in die Höhe. Vorne links MdL Förstering und Bosse sowie Landtagskandidat/innen, vorne rechts: Bürgermeister/innen

Einhellige Kritik am Betreiber von Asse II und dessen Plänen

Von Andreas Riekeberg

Am Mittwoch, den 28. September, hatte der Asse II-Koordinationskreis unter dem Motto „Keine Atommüllfabrik auf der Asse!“ nach Schöppenstedt eingeladen. Die Eulenspiegelhalle war voll besetzt. Auch drei Mitglieder des Landtages, einige Landtagskandidaten und eine Reihe von Bürgermeistern der Gemeinden und Samtgemeinden waren der Einladung gefolgt.

Protestpostkarte

Klare Worte fand Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann zum Abschluss seines Berichts: „Ich fordere das Bundesumweltministerium und die Bundesgesellschaft für Endlagerung nochmals unmissverständlich auf, den dringend notwendigen Vergleich von Asse-nahen und Asse-fernen Standorten für das Zwischenlager durchzuführen. Die Bevölkerung hat ein faires, respektvolles und nachvollziehbares Entscheidungsverfahren verdient!“ Zuvor hatten Horst Rollwage als Bürgermeister von Remlingen und Andrea Föniger als Bürgermeisterin von Schöppenstedt Grußworte gehalten und für die Organisierung der Veranstaltung gedankt.

„Podium“: (v.l.) Andreas Riekeberg, Heike Wiegel, Dirk Neumann, Eleonore Bischoff, Manfred Kramer


Aus den Bürgerinitiativen referierte dann zunächst Andreas Riekeberg über die Formen der radioaktiven Belastung durch die Emissionen von Asse II und darüber, dass eine möglichst schnelle Rückholung des Atommülls sich nicht mit der Errichtung weiterer Atomanlage dort verträgt. Anschließend berichtete Eleonore Bischoff über erhöhte Krebsraten und fehlende Mädchengeburten im Umland von Asse II und über die unzureichende statistische Erfas–sung. Manfred Kramer sprach über die Folgen des Flächenverbrauchs von etwaigen neuen Atomanlagen auf der Asse inmitten eines FFH-Naturschutzgebietes und die Probleme des Hochwasser- und Brandschutzes. Heike Wiegel referierte die wissenschaftliche Kritik im Rahmen des sogenannten Beleuchtungsauftrages an den Planungen der BGE und stellte die mangelhafte Grundlage diese Planungen dar. Stellungnahmen aus dem Publikum bestärk-ten die Bürgerinitiativen in ihrer Kritik an der BGE und dem Vorgehen des Bundesumwelt-ministeriums.

Auch Dirk Neumann hatte als Samtgemeindebürgermeister des in erster Linie betroffenen Gebietes die Bundesumweltministerin nochmals aufgefordert, „sich endlich in diesen laufenden Asse II-Prozess einzuschalten und als verantwortliche Ebene und Auftraggeberin klar Stellung zu beziehen und sich nicht nur hinter der BGE, gewissermaßen der Auftrag-nehmerin, zu verstecken.“

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