Klima- und Energie-Pilgerweg „UNSER ALLER ENERGIE“

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Pilger-Mittagspause an der Ev.Kirche von Alleringersleben.jpg

Bericht über der Pilgerweg von Marienborn nach Morsleben und zurück nach Marienborn am 23.04.2022

Von Paul Koch

„UNSER ALLER ENERGIE“, ist ein Wortspiel / eine Kreation aus dem Namen des Flusses Aller, der durch Sachsen-Anhalt fließt und dem Zahlwort alle/alles/aller in Verbindung mit unser Klima- und Energiefrage. Ausgedacht hat sich dieses Wortspiel eine kleine ökumenische Gruppe (Bistum Hildesheim, Bistum Magdeburg und Ev.-luth. Landeskirche Braunschweig.) Es sollte die Überschrift für einen „Klima- und Energie-Pilger-Rundweg“ von Marienborn über Morsleben nach Marienborn bilden.

Start und Ziel sollte der kleine Bahnhof Marienborn sein, weil hier Züge sowohl aus Magdeburg als auch Braunschweig anhalten, damit schon die Anreise möglichst ökologisch stattfinden kann.

Aller Anfang ist schwer, denn dieser Pilgerweg wurde bereits für die „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“/ Region Braunschweig (EuAW/BS) für April 2020 geplant. Die Pandemie erzwang ein mehrmaliges Verschieben. 

Am Samstag (23.04.2022) war es dann soweit. Ab 10:00 Uhr füllte sich langsam der Bahnhofsparkplatz sowohl mit PKWs aus der näheren und weiteren Umgebung, als auch mit Bahnfahrer*innen, für die die Verbindung entsprechend günstig war.

So konnte Antonia Przybilski (Dekanatsreferentin in Wolfsburg) und Paul Koch (Sozialdiakon i.R. / Projektreferent der EuAW/BS) 40 Pilger*innen begrüßen, erste wichtige Informationen geben, sowie eine kurze Bibellesung zur Schöpfung vortragen.

Insgesamt 12 km galt es zu wandern. Zur Unterstützung von Gehbehinderten stand eine elektro-unterstützte Rikscha zur Verfügung, die Martin Hoffmann (ADFC Sachsen-Anhalt) über die ganze Tour bediente.

Die erste Station befand sich an einem Wegkreuz kurz vor Morsleben neben einem kleinen Teich. Hier gab es einen geistlichen Impuls zu Schöpfung / Klima / Umwelt von Dr. Dr. Dirk Preuß, dem Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragten des Bistum Hildesheim).

Danach erreichte die Pilgergruppe das Info-Zentrum Morsleben.  Swantje Claußen (Bundesgesellschaft für Endlagerung) führt ein in die allgemeine und bewegte Geschichte vom Schacht Morsleben, der 1971 zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle wurde. Andreas Fox (Bürgerinitiative Morsleben) hatte im Anschluss die Gelegenheit auf diverse Probleme der Endlagerung von Atommüll allgemein und im speziellen am Standort Morsleben hinzuweisen. 

Station vor dem Info-Zentrum Morsleben_

Gegen 12:30 Uhr fand sich die Pilgergruppe an der ev. Kirche in Alleringersleben ein, und Edgar Lachmann gab eine Einführung in die Geschichte der Kirche. Hier war Zeit und Ort, bei vorbereiteten Sitzbänken, für eine Mittagspause mit Selbstverpflegung. Zeitlich war es hier auch „Halbzeit auf dem Pilgerweg“. Ein weiterer geistlicher Impuls / Zeitansage kam von Paul Koch.

Auf dem Pilger-Rundweg war die nächste Station an einer Aller-Brücke. Hier informierte Landwirt Uwe Lickfett über Flächennutzung, Landwirtschaft; Maisanbau für Biogas-Anlagen und über Solar-Konkurrenz zum Ackerbau.

An der nächsten Station oberhalb von Ingersleben war nochmals der Landwirt Uwe Lickfett gefragt zu Windkraft und erneuerbare Energie im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Fragen.

In der Nähe einer Bundesstraße und der Autobahn nahm Dr. Martin Hoffmann (ADFC Sachsen-Anhalt) zu Fragen der Mobilität Stellung.

Fast pünktlich um 15:45 Uhr fand sich die Pilgergruppe wieder auf dem Bahnhofsparkplatz ein um noch einen letzten geistlichen Impuls von Bodo Walther (Diakon i.R.) und weitere Informationen zu den EuAW/BS von Paul Koch zu erhalten.

Man war sich einig: Aller Anfang ist schwer – aber es sollte nicht der letzte Klima- und Energie-Pilgerweg gewesen sein.

Von 1989 bis 2012 gab es in unserer Braunschweiger Region die sehr aktive „Tschernobyl-Initiative in der Propstei Schöppenstedt“, die von Paul Koch als Vorsitzender in dieser Zeit durchgängig geleitet wurde. Paul Koch ist seit 2013 der Projektleiter für die vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund initiierten „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“. Er organisiert für und mit dem ökumenischen Trägerkreis für die Region Braunschweig dazu Veranstaltungen.

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