Lesung und Gespräch mit Paul Scraton am 21. Februar im Lessinghaus der Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel
Vor knapp 200 Jahren wanderte Heinrich Heine als junger Student von Göttingen über Osterode und Goslar auf den Brocken.
Als Paul Scraton an einem klaren Herbsttag von Göttingen aus zu einer Wanderung aufbrach, wusste er nicht, was ihn erwarten würde.
Mit Heinrich Heine im Gepäck wollte er den eigenen Deutschlanderfahrungen nachsinnen, die Leine entlang nach Northeim, über niedrige Hügel und lichte Wälder nach Osterode wandern.
Im Harz wollte er den alten Handelsstraßen und Hexenpfaden folgen, in den Bergwerken bei Goslar unter die Erde gehen und die alte innerdeutsche Grenze mitten auf einem Damm überqueren.
Gefunden hat Paul Scraton Zeichen der Vergangenheit, aber auch Wanderer, Trinker, Fußballfans, Arbeiter und Ex-Bergleute.
Mit Witz und wachem Blick kommentiert Scraton seine Erfahrungen und Begegnungen während der Wanderung, zitiert (natürlich) auch immer wieder Heine, registriert das fortgeschrittene Waldsterben ebenso wie den Niedergang des Bergbaus im Oberharz.
Die Rettung des von der Klimakrise bedrohten Waldes, vereinnahmen neben Naturaktivisten neuerdings auch rechtsgerichtete Bewegungen für sich.
So wird erneut die Frage nach dem Platz des Waldes in der deutschen kulturellen Identität damals und heute laut.
Nach der Lesung gibt es Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor und einem gemeinsamen Glas Wein. Die Wolfenbütteler Buchhandlung Bücher Behr wird mit einem Büchertisch vor Ort sein.
Zum Autor: Paul Scraton, geboren 1979 in Lancashire, studierte International Studies an der University of Leeds, bevor er 2001 nach Berlin zog. Er ist Herausgeber des Magazins Elsewhere und Autor mehrerer Bücher über Landschaften in Deutschland.
Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19 Uhr, Eintritt: 7 €
Veranstaltungsort: Gartensaal im Lessinghaus, Lessingplatz 2,
38300 Wolfenbüttelhttps://www.hab.de/event/paul-scraton-liest-harzwanderungen-auf-heines-spuren-durch-den-deutschen-wald/