Anlässlich des Gedenktages an die Befreiung Braunschweigs am 12. April 1945 bietet das Friedenzentrum zwei Veranstaltungen an.
1. Veranstaltung
11. April 2011, 19 UHR in der Reformierten Gemeinde, Wendentorwall 20:
Dr. Martin Heinzelmann: Die Spuren des Löwen
2. Veranstaltung
12. April 2011, 16 Uhr Alternativer Stadtrundgang
Zur 1. Veranstaltung
Die 31. Infanteriedivision der Wehrmacht war 1936 in Braunschweig aufgestellt worden, weshalb sie auch „Löwendivision“ hieß. Über ihre Einsätze im Zweiten Weltkrieg gab es lange Zeit nur verherrlichende Schriften, eine Beteiligung an Kriegsverbrechen kam darin nicht vor.
Die „Löwendivision“ war vom ersten Kriegstag an aktiv im deutschen Vernichtungs- und Raubkrieg tätig. Es gab Erschießungen, Plünderungen, Antisemitismus, „Verbrannte Erde“ und Deportationen von Zivilisten zur Zwangsarbeit. Die vor, aber auch lange nach dem Krieg bestehenden engen Bindungen zwischen Militärs und Garnisonsstadt sind ein weiterer Aspekt des Vortrags. Es wird gezeigt, wie die lokale Politik die Veteranen hofierte und eine kritische Aufarbeitung der Geschichte verhinderte.
Zur 2. Veranstaltung
zu noch nicht realisierten Gedenkpunkten an die Nazi-Zeit, Treffpunkt Andreaskirche (Nähe Alte Waage)
Station 1: Landgericht, Münzstraße -> Thema: NS-Justiz + 92 Todesurteile
Station 2: Gestapo-Leitstelle, Bohlweg -> Thema: Gestapo-Terror
Station 3: Phoenix-Wandbild, Im Stillen Winkel -> Thema: Bedeutung des Wandbildes
Station 4: Ehemaliger Luftschutzkeller, Schöppenstedter Str. 31 -> Thema: Bombenkrieg
Station 5: AOK, Fallersleber Str. -> Thema: Gestapo-Folterkeller
Führung: Daniel Gottschalk und Frieder Schöbel. Übersetzung ins Englische möglich.