Neues BUND-Projekt zum Erhalt der Streuobstwiesen: Wolfenbüttel als Modell-Landkreis ausgewählt

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Foto:  © Rainer Sturm / PIXELIO.de

Der Landkreis Wolfenbüttel ist aufgrund des umfangreichen Datenbestandes und der vielfältigen Aktivitäten im Streuobstwiesenschutz als einer von vier Modell-Landkreisen im Projekt „Streuobstwiesen-Kataster“ des BUND Landesverband Niedersachsen e.V. ausgewählt worden. Das niedersachsenweite Projekt hat das Ziel, ein Informationssystem für die Streuobstwiesen in Niedersachsen aufzubauen, eine Internet-Drehscheibe für alle Informationen, Kontakte und Termine rund um die Streuobstwiesen. Denn bislang gibt es weder eine landesweite Datenbank noch ein Kartenwerk mit Informationen darüber, wie viele Streuobstwiesen es in Niedersachsen noch gibt oder welche alten Obstbaumsorten wo zu finden sind.

Der BUND lädt ein zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 7. April 2011, von 10.00 – 13.00 Uhr im Kreishaus Wolfenbüttel, Bahnhofstr. 11, großer Sitzungssaal.

Der BUND Niedersachsen trägt mit dem Projekt zum Erhalt der Streuobstwiesen bei, denn Streuobstwiesen sind besonders artenreiche Lebensräume. Viele bedrohte Tierarten wie Steinkauz, Haselmaus, Fledermaus, Schmetterlinge, Bienen, Garten- und Siebenschläfer finden hier eine Zuflucht. Die Obstwiesen haben deshalb eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität. Außerdem ist ihr ästhetischer Reiz in der Landschaft unbestritten.

Doch der Bestand der Streuobstwiesen geht seit Jahrzehnten stark zurück – insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft, die EU-Marktbereinigung und Siedlungsentwicklungen. Das BUND-Projekt startet in vier Modell-Landkreise (Göttingen, Lüchow-Dannenberg, Stade und Wolfenbüttel), in denen Daten und Fakten zusammengetragen und kartographisch dargestellt werden. Alle Informationen werden demnächst auf der Internetseite www.streuobstwiesen-niedersachsen.de präsentiert.

Nach den vier Landkreisen sollen künftig aus ganz Niedersachsen mehr und mehr Informationen eingepflegt werden wie zum Beispiel: Wo kann ich Saft aus Streuobst kaufen? Wo kommen welche alten Obstsorten vor? Kann ich mich nahe meines Wohnortes ehrenamtlich zum Schutz der Streuobstwiesen engagieren? Wann findet das Blühfest auf der Streuobstwiese statt? Der BUND will mit seinem Projekt alle Akteure, die sich mit Streuobstwiesen beschäftigen, zusammenbringen. Dazu gehören neben BUND-Kreisgruppen auch andere Umweltverbände wie etwa der NABU, Streuobst-Vereine, Keltereien oder auch Pomologen, die alte Obstsorten erforschen. Sie alle sollen die Plattform unterstützen und selbst für ihre Zwecke nutzen.

Kontakt und Rückfragen:

Sabine Washof
BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Projekt „Streuobstwiesenkataster“

Tel. (0511) 965 69 – 74 (Mo. und Fr.), (04141) 51 39 92
E-Mail: Sabine.Washof@nds.bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de

Olaf Dalchow
BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel
Tel. (05331) 2001
E-Mail: bund.wolfenbuettel@bund.net

Pressekontakt:

Carla Juhre
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Tel.: (0511) 965 69 – 39
E-Mail: Carla.Juhre@nds.bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de

 

Hintergrund: Was ist eigentlich eine Streuobstwiese?

Unter dem Oberbegriff „Streuobstwiese“ lassen sich alle Bestände starkwüchsiger und großkroniger Obstbäume (überwiegend Hochstämme) zusammenfassen. Hochstamm- Obstbäume zeichnen dadurch aus, dass ihre Krone bei einer Stammhöhe von 1,80 Metern beginnt. Ihr Unterwuchs wird als Mähwiese oder Viehweide genutzt. Obwohl sich der Begriff im engeren Sinne von den „gestreut“, also in unregelmäßigen Abständen bzw. vereinzelt auf Wiesen oder Feldern stehenden Bäume ableiten lässt, sind damit alle Obsthochstamm-Bestände mit Grünland-Unterwuchs gemeint, also auch Block- und Reihenpflanzungen oder kleinere Obsthöfe und ausdrücklich auch Obstweiden.

Mehr Informationen zum Streuobstwiesenschutz und zum Projekt finden Sie im Internet unter „Projekte“: www.bund-niedersachsen.de

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist bundesweit mit rund 470.000 Mitgliedern, Spendern und Förderern einer der großen Umweltverbände Deutschlands. In Niedersachsen zählt der Verein rund 33.000 Mitglieder und Förderer. Der Verein ist vom Staat als Umwelt-/Naturschutzverband anerkannt. Der BUND versteht sich als die treibende gesellschaftliche Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Die Vision: ein zukunftsfähiges Land in einer zukunftsfähigen und friedfertigen Welt.

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