Studie zur BILD-„Zeitung“: Sie ist gegen Bürgerinteressen gerichtet. Sie hält es mit den Mächtigen!

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Die BILD kennt jeder und jede. In Braunschweig ist sie sicher die stärkste meinungsbildende Drucksache, denn von Zeitung kann man bei ihr nicht sprechen.

Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz haben sich im Auftrag der Otto Brenner Stiftung (OBS) an die Aufgabe herangewagt, Deutschlands größte Tageszeitung zu analysieren. In ihrer Studie »Drucksache „Bild“ – Eine Marke und ihre Mägde« gelingt es den beiden Autoren, die Bild ein Stück weit zu entmystifizieren.

 

Auf den nachdenkseiten.de steht ein kurzer Bericht von Jens Berger über die Studie. Hier ein Auszug daraus:

„(…)

Die wohl überraschendste These des Medienwissenschaftlers Hans-Jürgen Arlt und des Publizisten Wolfgang Storz ist, dass es sich bei der Bild gar nicht um ein journalistisches Produkt handelt. Um journalistischen Mindeststandards zu genügen, müsste die Bild nicht nur journalistisch arbeiten, sondern zunächst einmal überhaupt den Vorsatz haben, den Leser zu informieren. Das ist bei der Bild aber gerade nicht der Fall. Die Bild bildet die Realität nicht ab, sie versucht die Wirklichkeit nach ihrer Weltsicht zu formen, und wenn ihr das nicht gelingt, beschreibt sie eben eine Scheinrealität.

(…)

Die Bild stellt sich selbst konsequent und penetrant als „Stimme des Volkes“ dar. Mit Vorliebe tut die Bild so, als sei sie der Anwalt des kleinen Mannes, der dessen Interessen gegen „die da oben“ vertritt. So wenn etwa persönliches Fehlverhalten von Politikern oder einzelnen Wirtschaftsbossen angeprangert wird. Bei näherer Betrachtung zerfällt diese Selbstdarstellung jedoch zu Staub. Bild vertritt in der Grundlinie stets die Interessen der Eliten und versucht, diese mittels populistischer Verdrehung als die Interessen des Volkes zu verkaufen. Bild stellt den kleinen Hartz-IV-Betrüger als moralisch verkommenes Wesen dar, geht aber regelmäßig mit den „Großkopferten“, wie beispielsweise dem AWD-Gründer Christoph Maschmeyer, „ins Bett“.

Wirtschafts- und sozialpolitisch vertritt die Bild stets Positionen, die sich gegen die Interessen des kleinen Mannes richten.

(…)

Bild ist ein Sprachrohr für mächtige wirtschaftliche Interessen und erledigt deren populistische „Drecksarbeit“. So ist Bild unmittelbar verbandelt mit der Finanzwirtschaft (z.B. bei der Kampagne für die VolksRente mit der Allianz). Momentan macht sie sich wieder einmal zur Propaganda-Agentur für die Atomlobby (Kohl-Interview, durch Schüren von Ängsten vor steigenden Stromkosten ohne Atomkraftwerke). Die Bild-Zeitung ist kleinbürgerlicher Wegbereiter für einen rechtspopulistischen Trend in Deutschland und bereitet ähnlich wie in der Weimarer Zeit die Hugenberg-Presse den Boden für eine rechts-konservative Politik im Interesse von mächtigen Wirtschaftsinteressen.

(…)

Die wirkungsvollste Waffe gegen die Bild ist die Ächtung. (…)“

 

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