Ethisch orientierte Geldanlage

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Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben. Kinderarbeit ist längst verboten und ein Verbrechen, ebenso sexuelle Nötigung oder Vergiftungen mit Chemikalien am Arbeitsplatz oder ausbeuterische Arbeit usw. Verboten ist das alles, weil es gegen die Menschenwürde verstößt und gegen die Deklaration der Menschenrechte und gegen die Prinzipen der „Internationalen Arbeitsorganisation“ (ILO), die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. All diese Abkommen, einschließlich der Gewerkschaftsfreiheit, wurden von fast allen Staaten unterschrieben und gelten. Fast alle Staaten haben sie ratifiziert.

Ja, eigentlich dürfte es sie nicht geben, diese ethisch orientierten Geldanlagen. Aber die Wirtschaftswelt ist nun mal anders, insbesondere die neoliberale. Das wissen insbesondere die Banken.

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Das managen eines Nachhaltigkeitsfonds ist schwierig. Geht es doch nicht nur um die übliche monetäre Rendite sondern auch um ökologische und soziale „Rendite“. Foto: Uwe Meier

Aber Banken machen sich auch Gedanken, denn sie wollen auch in Zukunft Produkte verkaufen. Und sicher auch solche, die ein Überleben der eigenen Kinder ermöglichen. Sie wollen Produkte entwickeln, die attraktiv sind für ihre Kunden, denn sie wollen natürlich daran verdienen. Und so ersinnen sie schon seit Jahren Finanzprodukte auch auf Fondbasis, in denen nur Aktien sein sollen, deren Unternehmen bestimmten Anforderungen genügen. Solche sind z. B. Ablehnungen von Kinderarbeit, Atomkraft, Waffengeschäften usw. Den umfassendsten Kriterienkatalog erstellten im Auftrag Deutscher Banken bereits 1997 HOFFMANN / SCHERHORN UND OTT: Ethische Kriterien für die Bewertung von Unternehmen – Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden. Das Ratingunternehmen Oekom Research nutzt diesen Leitfaden zur Unternehmensbewertung nach sozialen,ökologischen und kulturellen Kriterien. Dieser Fond (WI Global Challenges Index-Fonds), der von Oekom Research beraten wird, soll als Beispiel dienen.

Vor einem Jahr hat auch die Braunschweiger Landessparkasse einen solchen sog. Nachhaltig-keitsfonds aufgelegt, den Löwenfond plus. Die den selber gesetzten ethischen Standards entsprechenden Aktien, die sich im Fond befinden, werden von der IMUG, eine Ausgründung der Universität Hannover, ausgewählt.

Lesen Sie zu diesen Nachhaltigkeitsfonds einen Essay von Ingo Arzt: „Bin ich ein Klimakiller?

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