ver.di kritisiert: Dialog zur Zukunft der Innenstadt ohne Gewerkschaften

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Die Dienstleistungswerkschaft ver.di kritisiert die Stadt. Sie hat einen Dialog zur Zukunft der Braunschweiger Innenstadt begonnen ohne die zuständige Gewerkschaft und die Beschäftigten zu beteiligen.

Im Oktober hat die Stadtverwaltung Braunschweig einen Dialog zur Entwicklung der Innenstadt gestartet. Involviert sind u.a. Vertreter von Handel, Gastronomie, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, Kammern und Verbänden, Stadtverwaltung, städtischen Gesellschaften und der Immobilienbranche.

Die Gewerkschaft ver.di begrüßt grundsätzlich dieses Vorhaben: „Es ist höchste Zeit, dass auch Braunschweig sich des Strukturwandels in den Städten und im Handel annimmt und nach Lösungen sucht“, so Gewerkschaftssekretärin Kornelia Jung, bei ver.di in Süd-Ost-Niedersachsen für den Handel zuständig.

Auffällig sei aber schon, dass ein weiteres Mal die Perspektive der Beschäftigten außen vor bleibe: „Weder zum Dialogauftakt im Oktober noch bei weiteren Beratungen ist bisher eine Einbeziehung von ver.di vorgesehen.“

Bei ver.di hält man diesen Ausschluss gewerkschaftlicher Kompetenz im Handel für nicht sonderlich schlau. ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller: „Ein attraktiver Einzelhandel ist ohne qualifizierte und motivierte Beschäftigte undenkbar. Darüber sollte man mit uns reden.“

Auch ein abgestimmtes Vorgehen zum Thema Karstadt / Kaufhof, aber auch bei anderen Handelsthemen in Braunschweig, wäre sinnvoll und möglicherweise erfolgreicher gewesen.

Generell weist Wertmüller darauf hin, dass die Braunschweiger Stadtverwaltung nicht nur der Wirtschaft verpflichtet sei, sondern auch den Bürger*innen, die im Handel arbeiten: „Das Ausblenden der Arbeitsbedingungen Beschäftigter ist kein gutes Signal an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und wirkt auch nicht sehr zukunftsträchtig.“

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