Corona: Die Hoffnung stirbt zuletzt

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LEER Symbolbild Pixabay

Von Sascha Vollmer und Silvio Christall

Es gibt Branchen in unserer Stadt, die besonders unter den Auswirkungen von Corona leiden. Dazu gehören die Dienstleistungen am Menschen, wie zum Beispiel Kosmetikstudios, Nagelstudios und Friseursalons. Es erreicht den B-S aus dem Handwerk ein Beitrag, der auf die besonders schwierige Lage der Dienstleister hinweist. Zu selten wird darüber berichtet.

Der Lockdown geht weiter – voraussichtlich bis Ende Februar und vermutlich noch darüber hinaus. Die Lage in dieser Zeit ist für alle belastend und oft verzweifelt. Sie ist eine extreme Herausforderung für jeden Einzelnen. Egal ob in der Familie, bei der Arbeit als Angestellter oder Selbständiger. Unser Mitgefühl gilt allen Menschen, die von gesundheitlichen Auswirkungen, Verlusten und Sorgen durch Corona betroffen sind. Kaum Gehör finden aber gerade die Menschen der Branchen, die finanziell unter der momentanen Situation leiden, denen keine wirtschaftlichen Hilfen in Aussicht stehen und deren Hoffnung zunehmend schwindet.

Für uns als Inhaber eines Friseurgeschäfts in Braunschweig ist die Situation im Moment aussichtslos. Im Jahr 2020, von Mai bis Dezember, haben wir gewissenhaft mit dem ausgeklügelten Hygienekonzept der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)  gearbeitet und waren nachweislich von keiner COVID-19 Infektion betroffen. 

Die Hinrichtung vieler kleiner Unternehmen, die nicht das nötige Polster haben und für die vermutlich die finanzielle Hilfe zu spät kommen wird, ist nur noch schwer hinnehmbar. Unsere ganze Hoffnung liegt auf den weiter sinkenden Infektionszahlen. Ob diese Hoffnung berechtigt ist, wissen wir nicht. Nichts ist planbar – auch das ist ein Problem.

Der Staat bietet Hilfe an. Mit Hilfe ist hier die 90%ige Übernahme der Fixkosten ohne den Unternehmerlohn und die Gehälter für Mitarbeiter/-innen und Auszubildende gemeint. Das heißt weniger als 8% des durchschnittlichen Monatsumsatzes.

Dies bedeutet das Aus vieler kleiner Unternehmen, die sich mit harter Arbeit über Jahre eine stabile und sichere Existenz und einen Arbeitsplatz für sich und ihr Team aufgebaut haben.

Trotz allem: Nicht nur im Sinne unseres Geschäfts wünschen wir allen Braunschweiger/-innen Gesundheit und Nervenstärke sowie den Corona-Entscheidungsträgern die notwendige Weisheit und Sensibilität. Wir Braunschweiger/-innen werden es schaffen, wenn man uns lässt.

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