Braunschweig im Bombenkrieg – Fehlwurf in Riddagshausen

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Das Gräberfeld aud dem Friedhof Riddagshausen am Messeweg Foto: Uwe Meier

„Am 24. September kündigte die Braunschweiger Zeitung (BZ) einen Gedenkgottesdienst zu dem ersten schweren Bombenangriff auf Braunschweig am 27.9.1943 an. 23 Menschen wurden allein in Riddagshausen getötet. Was einer der Gründe für die vielen Toten in der kleinen Straße „Klostergang“ war, fehlte in der Meldung. Dazu habe ich, Frieder Schöbel, der 1992 ein Projekt des Friedenszentrums mit Interviews von Zeitzeug/-innen startete, Erläuterungen geschrieben, die leider von der BZ nicht abgedruckt wurden.“

Hier der nicht abgedruckte Text: In den 90er Jahren bekam das Friedenszentrum für seine Dokumentation der irrtümlichen Bombardierung Riddagshausens („Braunschweig im Bombenkrieg“ ist noch im Buchhandel erhältlich) von Zeitzeugen folgende Erklärung:

Die für den Angriff benutzten Fotoaufnahmen stammten aus dem Frühjahr 1943 und zeigten große Wasserflächen. Die Alliierten hatten die Niemo-Rüstungsfabrik in Kralenriede im Auge und deshalb die vom Frühjahrshochwasser überschwemmten Weiden an der Schunter in Bienrode fotografiert, die sie als Anhaltspunkt für die Lage der Fabrik festlegten.

Zur Zeit des Angriffs am 27.September waren die Bienroder Wiesen nicht überschwemmt. So wurden versehentlich die Riddagshäuser Teiche für die fotografierten Wasserflächen gehalten und die südlich davon liegenden Häuser bombardiert.

Zahlreiche Todesopfer sind übrigens auf dem Friedhof in Riddagshausen in einer langen Reihe begraben (Foto siehe oben).

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