Borkenkäfer, Trockenschäden, Windwurf – was haben wir gelernt aus Fehlern der Vergangenheit?

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36. Waldbrief vom 15.5.2021

„Wir führen die Politiker hinter die Fichte, und sie machen aus Dankbarkeit dafür ein Heldenepos aus uns.“ (Ein Revierleiter, 2021)

„Sind mit der Rückkehr der Buche in die nordwestdeutschen Wirtschaftswälder die standorttypischen Buchenwald Organismen und ihre Lebensgemeinschaften in ihrer Gesamtheit für die Zukunft gesichert? Darf man mit KLEINSCHMIT (1999) folgern: „Die mit der Buche vergesellschafteten vielen tausend heimischen Tier- und Pflanzenarten können sich somit flächendeckend wieder ausbreiten“? Was z.B. wissen wir überhaupt über die natürlichen Artenspektren und Lebensgemeinschaften nordwestdeutscher Buchenwälder? Was können wir über sie wissen, nachdem diese Wälder während eines Jahrtausends auf kümmerlichste und kaum noch als Wald im biologischen Sinne zu bezeichnende Reste zurückgedrängt waren?“ (Hanstein 2000)

Forstdirektor Dr. Udo Hanstein (ƚ) leitete von 1971 bis 1997 das Forstamt Sellhorn im Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“. Er gehörte mit seinen großen naturwissenschaftlichen Kenntnissen, seinem kritischen Innenblick und seiner Selbstbescheidenheit zu den außergewöhnlichen Forstleuten seiner Zeit.

Der Biologe Dr. Georg Möller hingegen durchbricht mit kritischem Außenblick die
Selbstgefälligkeit, mit der die Forstwirtschaft neue Mythen von Wäldern der Zukunft erzeugt.

Dr. Georg Möller
Umgang mit Borkenkäfer, Trockenschäden und Windwurf – Stand Juni 2020

Ein Dossier für Praktiker und Laien

Fichte und Kiefer sind die klassischen Konfliktbaumarten zwischen forstlichen Sichtweisen, Ökonomie und Naturschutz, da sie seit langer Zeit in Form großflächiger Monokulturen angebaut werden („Holzäcker“). Bis vor wenigen Jahren war die Fichte mit 2,8 Millionen Hektar und 26 Prozent Flächenanteil die häufigste Baumart in Deutschland.
Regional wurden noch höhere Quoten durchgesetzt: 1992 hatte die Fichte an der Baumartenverteilung der Wirtschaftsforsten in Baden-Württemberg einen Anteil von 45%. Weiter:


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