BIBS fordert unverzüglichen realistischen Lagebericht zum Flughafen

1
Tower auf dem Empfangsgebäude am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg Foto: Uwe Meier

Airbus-Parkplatz für nicht ausgelieferte Maschinen, gestartetes Planänderungsverfahren, dramatischer Rückgang der Flugbewegungen durch Corona – die Lage am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg stellt sich in den Medienberichten der letzten Tage komplett anders dar, als in den offiziellen Berichten und Plänen an die Verwaltung und Politik. Die BIBS-Fraktion kritisiert die mangelnden Informationen an die zuständigen Gremien und fordert von Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft einen realistischen Lagebericht.

Sieht es so bald in Waggum aus? Ist der Querumer Forst wegen eines Parkplatzes abgeholzt worden? Hier: Im März 2020 auf dem Großflughafen BER abgestellte Flugzeuge der Lufthansa. Foto: Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication

„Obwohl gerade im letzten Finanzausschuss am 02.07.2020 ein Lagebericht zum Flughafen auf der Tagesordnung stand und der Geschäftsführer nach den finanziellen Ausfällen auf Grund der eingebrochenen Flugbewegungen von mir befragt wurde, gab Herr Schwarz weder Auskunft über die nun in der Braunschweiger Zeitung (BZ) vom 15.07.2020 offenbarten Zahlen („Wir rechnen mit Verlusten von 50%“), noch berichtete er von der in der BZ vom 16.07.2020 nachzulesenden Absicht, einen Teil der zusätzlichen Verluste zu mildern, indem ab August überzählige Airbus-Flugzeuge auf der Landebahn geparkt werden sollen,“ erklärt BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum.

„Der Flughafen birgt für die Städte Braunschweig und Wolfsburg seit der Landebahnerweiterung große finanzielle Risiken. Die Kostendeckung war schon vor der Coronakrise auf unter 20% gesunken (nur 2,1 Mio. Einnahmen aus dem Flugbetrieb bei 12,2 Mio.€ Kosten) und sogar drohende Insolvenzen konnten bereits zweimal nur durch städtisches Einspringen in letzter Minute abgewendet werden. Das war zuletzt wieder im Februar dieses Jahres der Fall, als die Stadt per Ratsbeschluss eine Extra-Zuwendung von 400 Tsd.€ für die Flughafengesellschaft locker machte, die noch schnell in das vergangene Rechnungsjahr 2019 zurückgebucht werden musste.

Es wird immer schlimmer bei den Finanzen des Flughafens: Der von uns herbeigeführte Ratsbeschluss zum Haushalt 2017, ab dem Jahr 2023 ohne städtische Zuschüsse auszukommen, droht gebrochen zu werden.

Anfang Juni wurde das Planänderungsverfahren zum Flughafen zur künftigen Verkehrsführung nach der gekappten Grasseler Straße eingeführt. Auch hier: Bis jetzt wurde nicht mitgeteilt, was die Flughafengesellschaft im Einzelnen beantragt hat.

Wir fordern: Schluss mit der Desinformationspolitik!

„Hoffnung besteht durch den nun vorgelegten Haushaltsentwurf der Landesregierung, in der eine starke Braunschweiger SPD mit mehreren Abgeordneten vertreten ist: 25 Millionen Euro will Niedersachsen für Flughäfen und Luftfahrtprogramme bereitstellen. Es wäre doch eine gute Gelegenheit für das einflussreiche politische Braunschweig in Hannover, zumindest ausreichend Gelder für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur rund um den Flughafen bereitzustellen,“ fügt die stellvertretende BIBS-Bezirksbürgermeisterin Tatjana Jenzen (Wabe-Schunter-Beberbach) hinzu.

Die BIBS-Fraktion fordert eine unverzügliche Vorlage eines realistischen Lageberichts von Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Außerdem ist unverzüglich ein der aktuellen Krisenlage angepasster Wirtschaftsplan 2020 vorzulegen, der auch eine Perspektive aufzeigt, wie der Ratsbeschluss umsetzbar ist, ohne städtische Zuschüsse auszukommen und wie die Verkehrsführung durch das nun eingeleitete Planänderungsverfahren verbessert werden soll.

1 Kommentar

  1. Der Ausbau des Flughafens hat sich als unnötig, teuer und umweltschädlich erwiesen. Wenn man jetzt östlich drumrum noch eine Straße baut, zerstört man noch mehr von dem restlichen Wald. Warum kappt man die verlängerte Startbahn nicht wieder, um die Grasseler Straße wiederherzustellen. Der Flughaben Braunschweig ist ein Provinzflughafen, wo nur kleinere Flugzeuge und Hobbyflieger starten und kein Jumbo.

    Außerdem ist es unötig eine Beleuchtung am Geh- und Radweg zwischen Bienrode und Waggum zu installieren, es entstehen nur Lichtverschmutzung und Energieverschwendung durch solche Maßnahmen. Es gibt im ganzen Stadtgebiet schon unnötig die ganze Nacht brenndende Lampen an Wegen, die nachts und vor allem im Winter oder bei schlechtem Wetter im Prinzip nie benutzt werden. Radfahrer haben sich gefälligst an die Beleuchtungsvorschriften in StVZO §67 zu halten statt rumzujammern, dass die Wege so dunkel sind. Fußgängern wird mindestens seit über 40 Jahren empfohlen helle Kleidung mit Reflexionsstreifen oder Warnweste zu tragen, Kopf- und Taschenlampen sind manchmal auch sinnvoll.
    Da versagen zum Einen die Polizei durch mangelnde Kontrollen der Räder und zum Anderen unsere selbst ernannten Radverkehrslobbyisten, welche mehr beleuchtete Wege fordern und damit kontraproduktiv für den Umweltschutz agieren.
    Gerade kürzlich so ca 1 Uhr nachts hatte ich zwischen Salzdahlum und Mascherode so einen „tollen“ Radler, welcher in meinem Lichtkegel kaum noch zu erkennen war, weil unbeleuchtet und Reflektoren fehlten – aus ungefähr 30m Entfernung noch ein fast geräuschloser dunkler Schatten vor dunkelem Wald und Feld. Eine Straßenbeleuchtung macht so ein Verhalten nicht legaler.

    Die verfügbaren Beleuchtungsmittel für Fahrräder haben in den letzten 15-20 Jahren einen großen Fortschritt gemacht, 10-Lux-Halogenscheinwerfer war gestern, heute sind 20- bis 100-Lux-LED-Scheinwerfer mit Standlichtfunktion und selbsttätig bei Dunkelheit einschaltend erhältlich, je nachdem wei groß der Geldbeutel ist.
    Dummerweise gibt es zu viele Radfahrer, die zu doof sind diese Lampen richtig zu installieren, einzustellen und blenden andere damit.

    In der Stadt kann man kaum noch Sterne am Himmel sehen, weiter draußen zwischen den Dörfern erkennt man jede Stadt hier an der Lichtglocke, die in den Himmel strahlt. Intelligente Beleuchtungssteuerungen und primitive Bewegungsmelder, welche bei Bedarf angehen scheint man noch nicht zu kennen.
    Vor zig Jahren schon hat man in benachbarten Städten und Dörfern ganze Straßenzüge nachts irgendwann mit ner primitiven Zeitschaltuhr dunkel geschaltet, derartige Straßenlaternen erkennt man an einem rotweißen Band.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.