Abschalten alleine genügt nicht – Die Forderungen des Solarenergie-Fördervereins SFV

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© Rainer Sturm / Pixelio.de
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Bundesweit wird gefordert: „Abschalten, Abschalten, Abschalten“. Doch die Forderung „Abschalten“ alleine zeigt lediglich, welche Maßnahme ergriffen werden muss, um Atomenergie, die unerwünschte Alternative, los zu werden. Aber was dann?

Wir müssen deutlich benennen, welche politischen Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit wir die von uns gewünschte Alternative – 100 Prozent Erneuerbare Energien – konkret, zuverlässig und rasch erreichen.

– Einspeisevergütung für Solarstrom wieder deutlich erhöhen [1],
– Administrative Hemmnisse (im Baugesetzbuch) gegen die Windenergie im Binnenland beseitigen [2].
– Gesetzliche Anreize zum massiven Ausbau dezentraler Stromspeicher bei den Endverbrauchern schaffen [3]

– Verringerung des Netzausbaus – durch Errichtung von Windkraftanlagen in der Nähe der Stromverbraucher [4].Erst diese konkreten Forderungen, die alle sofort umgesetzt werden sollen, machen aus einem frommen Wunsch ein realitätsnahes Programm. Und von entscheidender Wichtigkeit ist, dass dieses Programm ohne internationale Absprachen umgesetzt werden kann. Nicht nur beim Atomausstieg, sondern auch bei der Einführung der Erneuerbaren Energien könnte Deutschland wieder eine Vorreiterrolle einnehmen.

Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, nicht nur gegen etwas zu sein, sondern sich für ein positives Ziel einzusetzen. So hat es der SFV schon seit 1986 gehalten. Wir wollen die Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien.

Wenn wir nicht konkret fordern, was notwendig ist, wird das getan, was die Energiewirtschaft schon immer vorschlägt:
– Neue Erdgas-Kraftwerke bauen [5],
– Photovoltaik-Forschung verstärken [6],
– Desertec Solarkraftwerke in Afrika bauen [7],
– Offshore-Windparks errichten [8].
– Ein Supergrid über Europa ausspannen.
Alles Maßnahmen, die die Umstellung auf Erneuerbare Energien noch um Jahre verzögern.

Anmerkungen:
[1] Die Einspeisevergütungen für Solarstrom wurden seit Januar 2009 bisher 5 mal abgesenkt, insgesamt um etwa 40 Prozent. Das offizielle Ziel war die Verminderung des PV-Wachstums von etwa 8 Gigawatt pro Jahr auf etwa 3,5 Gigawatt. Der damit angerichtete Schaden im Solarinstallationsgewerbe wird zu Tausenden von Konkursen führen, wenn nicht umgehend die Einspeisevergütung wieder angehoben wird. Firmen, die einmal in Konkurs gegangen sind, lassen sich kaum noch reaktivieren. Deshalb ist hier größte Dringlichkeit angesagt! Ein PV-Vorschaltgesetz wäre hier zu empfehlen.

[2] Zur Zeit führt jede Ausweisung eines Windvorrangsgebietes gleichzeitig zu einer Sperrung aller übrigen Gebiete im Planungsbereich (§ 35, Absatz 3 Bundesbaugesetz). Dadurch wurde bundesweit, insbesondere in den südlichen Bundesländern und in Hessen, der Neubau von Windanlagen zum Erliegen gebracht. Hier ist eine schnelle Gesetzesänderung zum Thema Privilegierung von Windkraft im Außenbereich im Bundesbaugesetzbuch erforderlich.

[3] Der Bau dezentraler Stromspeicher bei den Endverbrauchern soll durch folgende Maßnahmen angeregt werden:
– Kostendeckende Vergütung für Strom, der gespeichert wird.
– Teilnahme auch von Kleinspeicherern am Börsenhandel
– Befreiung von den Netzgebühren für Strom zur Befüllung von Speichern. Die diesbezüglichen Bestimmungen in § 118 Abs. 7 EnWG sollten eine Verlängerung erfahren.
– Zusätzliche kostendeckende Vergütung für Strom, der gespeichert wird.

[4] Ein großer Teil des derzeit geplanten Netzausbaus kann eingespart werden, wenn Windanlagen bewusst im Umland der großen Städte errichtet werden. Der Netzausbau sollte sich ausschließlich darauf beschränken, Windanlagen in netzfernen Regionen mit unterirdisch geführten Stromleitungen an das vorhandene öffentliche Netz anzuschließen. Ein weitergehender Ausbau der Stromnetze kann entfallen, wenn stattdessen regional und dezentral die Stromspeicher ausgebaut werden (Forderung [3]).

[5] Staatliche Förderung der Photovoltaik-Forschung ist nicht mehr notwendig, da die Technik bereits millionenfach erprobt wurde. Wichtig sind lediglich konstante und verlässliche – gewinnbringende Vergütungssätze.

[6] Desertec-Solaranlagen sollten Afrika mit Solarstrom versorgen. Wir in Deutschland haben genügend Potential im eigenen Land.

[7] Offshore-Windanlagen benötigen einen riesigen Aufwand für den Netzausbau. Außerdem ist der von ihnen erzeugte Strom um etwa um 60 Prozent teurer als der Strom aus Binnenlandanlagen.

[8] Ein Supergrid über Europa ist nicht erforderlich, wenn regional und lokal Stromspeicher vorgesehen werden.

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Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10   52062 Aachen
Tel.: 0241-511616  Fax: 0241-535786
zentrale@sfv.de   http://www.sfv.de

 

Bildquelle: © Rainer Sturm/PIXELIO.de

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