7 + 1 Fragen an: Uwe Lammers

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1. Wer bist Du? Beschreib Dich in einem Satz!

Mein Name ist Uwe Lammers, vom Beruf her bin ich Historiker für neuere Geschichte und Biografieforschung, von der Berufung und von Kindesbeinen an indes leidenschaftlicher phantastischer Geschichtenerzähler und Autor, derzeit auf dem Weg, via Selfpublishing den uralten Traum zu erfüllen, die eigenen Geschichten zu den Leuten zu bringen, die sie gern lesen wollen.

 

2. Warum lohnt es sich, eine Lesung von Dir zu besuchen?

Nun, bislang habe ich erst eine einzige Lesung gemacht, und zwar im Oktober 2014 im Dettumer Pfarrhaus. Darum lässt sich daraus noch kein allgemeines Fazit dieser Art ziehen. Doch würde ich sagen, dass der Besuch von Lesungen aus meinen Werken für all die Leute interessant und überraschend sein kann, die gern mal erfahren wollen, was für eigenwillige Gedanken in meinem Kopf herumtoben und den Weg aufs Papier finden… die beispielsweise etwas über fremde Welten hören wollen, auf die es meine Protagonisten verschlägt, unbekannte Lebensformen, bizarre Reinkarnationsphänomene erleben möchten und auch erfahren wollen, was denn um alles in der Welt meine eigenwilligen Prosagedichte sind – die kürzesten Formen meiner kreativen Betätigung. Die streue ich ganz gerne in meine E-Book-Storysammlungen und natürlich auch in die Lesungen ein.
Primär würde ich sagen, kann man mich derzeit als E-Book-Autor kennen lernen und (noch) weniger als jemand, der Lesungen hält. Ich hoffe, das in Bälde etwas gleichgewichtiger realisieren zu können.

3. Welches ist Dein Lieblingsbuch von Dir und warum?

Ein eigenes E-Book aus der recht umfangreichen Schar meiner schon veröffentlichten Werke als Leseempfehlung herauszugreifen, ist eine Sache, die ich als zweischneidiges Schwert betrachte. Gleichwohl ist es nicht unmöglich. Gelungen finde ich sie mehr oder minder so ziemlich alle, aber sicherlich am interessantesten ist der erste „Annalen“-Band, also das 2013 erschienene E-Book „In der Hölle„. Warum das?

Nun, diese Geschichte macht die Leser zu Besuchern auf einer Welt, die all unseren normalen Naturgesetzen Hohn spricht. Ein Ort, an dem es weder Wasser noch Nahrung gibt und man dennoch nicht dahinsiecht. Ein Ort, wo Materie sich anders verhält, als man es für möglich hält und alles im Fluss ist … und wo die Begriffe Leben und Tod auf erschreckende Weise austauschbar oder sogar identisch sind.
Der Leser befindet sich auf TOTAM, jener Schrecken erregenden Welt, die selbst der gottgleichen Spezies der Baumeister Entsetzen einflößt. Und wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Diener TOTAMS, die Troohns, die Herren jenes Terrorimperiums sind, dem man als Leser in der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) begegnen wird, kann man hier schon mal ein wenig von der bizarren Fremdartigkeit des Gegners Oki Stanwers spüren.
Wer nach der Lektüre dieses Romans neugierig auf das geworden ist, was noch im OSM möglich ist, mag sich mit dem Rest der OSM-Geschichten befassen. Ich bin überzeugt davon, dass sich das unbedingt lohnt.

 

4. Was war Dein spannendstes Literaturerlebnis?

Hier habe ich aus begreiflichen Gründen dasselbe Problem wie bei Frage 3: Du forderst mich wieder auf, einen Favoriten zu küren aus einer schier unüberschaubaren Menge sehr guter Werke … auch da möchte ich also lieber ausweichen. Nein, nicht vollständig, keine Sorge, aber ich wandle die Frage inhaltlich ab.
Wenn man sie nicht auf einzelne Bücher bezieht, sondern stattdessen auf eine Frage der genrespezifischen Thematik, dann kann ich dazu schon ein paar allgemeine Worte verlieren: Ich bin als tätiger Phantast und Autor von Science Fiction generell sehr daran interessiert an allem, was sich mit Fragen der Wirklichkeit und dem Komplex des „Was wäre, wenn?“ beschäftigt, also der Kontrafaktik im engeren Sinn. Wir kennen solche Fragen zur Genüge: Was wäre, beispielsweise, geschehen, wenn Georg Elsers Attentat im Bürgerbräukeller 1939 Hitler getötet hätte? Wäre der Zweite Weltkrieg dennoch ausgebrochen? Hätte es den Holocaust gegeben? Da das nicht der Geschichtsablauf unserer Welt ist, wurde lange Zeit diese Frage genau wie zahlreiche andere zu alternativen Zeitverläufen von der Geschichtswissenschaft an die Seite gedrängt, sozusagen in die Schmuddelecke des Unseriösen. Ich halte das – und da spreche ich durchaus dieselbe Sprache wie der Historiker Alexander Demandt – für voreilig. Wir können eine Menge aus der kontrafaktischen Beschäftigung lernen, wie er in seinem Buch „Ungeschehene Geschichte“ herausarbeitet (sehr lesenswert). Solche artverwandten Gebiete wie Zeitreisen und Parallelwelten, klassisch phantastische Sujets, liegen mir natürlich ebenfalls sehr.
Ein weiteres Thema, was mich naturgemäß interessiert, das ist die Frage nach außerirdischem Leben. Ich bin von der Existenz außerirdischen Lebens durchaus überzeugt, und ich finde es immer wieder interessant, wenn sich Autorinnen und Autoren mit diesem Thema intensiver befassen und es zum Zentrum ihrer Werke machen. Wir haben keine Beweise für eine solche Existenz, das stimmt, aber es ist m. E. eine mathematische Gewissheit in Anbetracht der neueren Erkenntnis, dass Planetensysteme im Universum die Regel und nicht die Ausnahme zu sein scheinen, dass es irgendwo in unserem Kosmos, höchstwahrscheinlich schon in unserer heimischen Galaxis, Leben geben wird, das uns vielleicht sogar ähnlich ist. Damit ist weder die Frage nach Intelligenz tangiert noch die nach Erstkontakten in der Gegenwart oder Vergangenheit. Das ist wohl mehrheitlich Wunschdenken. Aber außerirdisches Leben spielt natürlich in vielen meiner Geschichten eine zentrale Rolle, etwa in den Geschichten aus dem Oki Stanwer Mythos (OSM), die ich derzeit im E-Book publiziere.
Ein weiterer Themenkomplex, den ich hier nicht unerwähnt lassen will, ist der des Lebens und des Todes mit dem dazu gehörigen Themenkreis der Reinkarnation oder anderer Formen des Nachlebens. Auch das ist in meinem schriftstellerischen Schaffen recht stark zu erkennen (beispielhaft etwa in meinen E-Books „Im Zug„, „In der Hölle„, „Beide Seiten der Medaille und andere phantastische Geschichten“ oder „Ein Passagier der R.M.S. TITANIC und andere phantastische Geschichten„). Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Seele besitzen und unser Dasein im Hier und Jetzt nur ein (vermutlich recht kleiner) Teilaspekt eines größeren Existenzkreises darstellt. Der Tod ist demgemäß wohl eher als eine Art Portal in einen neuen Teil der Existenz zu verstehen denn als brüskes und unwiderrufliches Ende. Und ich bin recht neugierig darauf, was jenseits dieses dunklen Tores auf uns warten mag … aber bis es soweit ist, dass ich es durchreise, hoffe ich noch, sehr viel in diesem Leben zu lernen und eine Menge faszinierender Erfahrungen zu machen.
Oh, ich glaube, dies sollte als Appetizer genügen.

5. Wo findet man Dich im Internet?

Seit ich mit dem Selfpublishing begonnen habe, hat sich meine Webpräsenz deutlich verstärkt, sie wird stetig weiter ausgebaut, auch wenn ich aktuell – primär aus Zeitgründen – die sozialen Netzwerke noch nicht nutze. Die Orte, die mir spontan jetzt einfallen, sind folgende:
Für generelle, regelmäßige Information findet ihr mich auf meiner Homepage www.oki-stanwer.de, wo ich jeden Sonntag einen aktuellen Blogartikel einpflege. Hier beschäftige ich mich hauptsächlich mit Hintergrundinformationen und Erläuterungen zu meinem kreativen Hauptwerk, dem Oki Stanwer Mythos, ihr erfahrt aber auch eine Menge über meine Vita und über meine aktuellen Aktivitäten. Manchmal sind da auch recht lustige Beiträge dabei.
Im Januar 2015 ist außerdem in der Digitalen Bibliothek der TU Braunschweig meine gründlich erweiterte Magisterarbeit veröffentlicht worden. Sie heißt: „Sieben Leben: Wissenschaftlerbiografien an der kulturwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus“ und ist dort mühelos einsehbar und auch downzuloaden und auszudrucken, wer das lieber in Papierform lesen möchte (da es sich um 230 Seiten handelt, könnte ich das gut verstehen).
Es gibt auch diverse Interviews mit mir im Netz nachzulesen, und wie ihr euch denken könnt, fallen die alle recht unterschiedlich aus, je nachdem, wo ich befragt wurde und mit was für Themenschwerpunkten. Man kann also nicht sagen „kennst du ein Interview, dann kennst du alle“, sondern ich empfehle durchaus, die alle mal anzuschauen:
Das erste Interview steht auf der Homepage www.ebokks.de, das ist ein Internetlektorat, ursprünglich in Braunschweig ansässig, inzwischen nach Hildesheim umgezogen.
Das zweite Interview findet ihr auf www.buchbesprechung.de.
Das dritte Interview ist auf www.geisterspiegel.de zu finden.
Zahlreiche meiner historischen Arbeiten und Rezensionen kann man auf www.gibs.info einsehen (wobei diese Seite gelegentlich Zugangsprobleme bereiten kann, das hat wohl was mit dem Server zu tun).
Recht viele – diesmal mehrheitlich phantastische – meiner Texte könnt ihr auf der Homepage www.sfcbw-online.de entdecken, darunter auch frühe OSM-Texte. Das hier ist die Website des Science-Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW). Ehe ihr nun die Stirne runzelt und euch fragt: Der Uwe wohnt doch in Braunschweig, was macht der in Süddeutschland?, kann ich euch folgende Info noch nachreichen – ich bin seit 1997 Mitglied im SFCBW und habe damals in einer Club-Krise, indem ich das monatliche Clubmagazin (Baden-Württemberg Aktuell, BWA) als Chefredakteur übernahm, vermutlich das Ende des Clubs verhindert. Seither hatte ich das Redakteursamt immer wieder mal inne … inzwischen seit mehr als hundert Ausgaben in Folge. Und viele der dort abgedruckten Beiträge finden sich auch auf der Homepage. Inzwischen ist schon ein Rezensionspart auf meiner Homepage www.oki-stanwer.de in Arbeit, um dort vollständiger die bislang nur in Fanzines mit kleiner Auflage erschienenen Rezensionen allgemein zugänglich zu machen.
Man kann mich außerdem finden auf der Homepage der Literaturwerkstatt Gifhorn und demnächst auch auf der in Arbeit befindlichen Homepage des Literatenvereins „Wortmaler“ in Schöppenstedt.
Außerdem findet ihr immer wieder Neuigkeiten und Wortmeldungen von mir auf der Homepage www.sciencefiction.de des Fördervereins Phantastika Raum & Zeit e. V., in dem ich seit einigen Jahren Mitglied bin und hier alle zwei Jahre stattfindende phantastische Conventions mit organisiere. Der nächste davon, „Raum & Zeit Continuum IV: Ökologische Aspekte der Science Fiction“ findet vom 22. bis 24. April 2016 im Jugendzentrum Neustadtmühle in Braunschweig statt. Helfer, Mitorganisatoren oder Referenten werden dafür derzeit noch gesucht. Die beste Kontaktmöglichkeit mit uns besteht wohl auf dem monatlichen Science-Fiction-Stammtisch, der am ersten Donnerstag im Monat im Café Dialog am Rebenring in Braunschweig stattfindet.
Es gibt zweifelsohne noch mehr Orte, wo man mich im Internet finden kann … googelt das einfach mal, Freunde, ich denke, ihr werdet verdutzt sein, wie viele Treffer man bei „Uwe Lammers, Braunschweig“ erzielt …

 

6. Welche Unterstützung wünschst Du Dir von der Stadt Braunschweig?

Wie schon manch andere hier interviewte Person stürzt mich diese Frage, die mir so noch nie gestellt wurde, ein wenig in Verlegenheit. Aktuell bin ich in meinen Möglichkeiten, was das Schreiben und Publizieren angeht, ja aus finanziellen Gründen sehr eingeschränkt. Mein bisheriger Plan ist zwar, monatlich nach Möglichkeit ein E-Book zu veröffentlichen, aber allmählich sind meine Finanzreserven erschöpft. Es wäre darum zu wünschen, dass es vielleicht auch seitens der Stadt Braunschweig Fördermöglichkeiten für literarische Nachwuchstalente gibt, die auch solche „Exoten“ wie mich erfassen. Es soll ja nicht allen Literaten so gehen wie weiland Wilhelm Raabe, der im Grunde genommen erst nach seinem Ableben zu einem wirklich bekannten Autor avancierte. Auch die Möglichkeit für Lesungen könnten sicherlich noch deutlich ausgebaut werden.
Besonders schön wäre eine Unterstützung für mein derzeitiges, ziemlich ambitioniertes Projekt eines mehrere hundert Seiten umfassenden Romans aus dem Oki Stanwer Mythos, der den Planungstitel „Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ trägt. Ich habe jüngst schon an anderer Stelle gesagt, dass es sich hierbei um die gründliche Ausarbeitung des so genannten 12. KONFLIKTS des Oki Stanwer Mythos handelt.
Es geht dabei um eine hochdramatische Geschichte, die im Umfeld der Grünen Galaxis Bytharg spielt und unter anderem mit einem prominenten Volk von Gestaltwandlern zu tun hat, den Berinnyern … (die kann man übrigens schon beispielhaft im E-Book „Annalen 2: Ian und der Stein der Götter“ in Aktion sehen) dazu an dieser Stelle sehr viel mehr zu verraten, hieße spoilern. Ich verweise dazu lieber auf meinen Blog auf der Homepage. Aber die Lektüre dieses Abenteuers lohnt sich, soviel kann ich guten Gewissens betonen. Ich denke, die Arbeitszeit daran wird 12 bis 18 Monate betragen und soll parallel zu meinem E-Book-Projekt laufen (da existieren derzeit ja schon 26 E-Books, Tendenz: weiter steigend).

 

7. Welche Botschaft hast Du mit Deiner Literatur?

Auch hier ist die Frage vielleicht ein wenig zu plakativ gestellt. Ich möchte sie darum ebenfalls ein Stück weit abwandeln. Da ich viele verschiedene Themengebiete behandle, muss ich unterschiedliche Antworten geben.
In meinen historischen Arbeiten ist es mein zentrales Anliegen, solide Quellenarbeit zu leisten. Hier werte ich gern Publikationen bzw. auch Aktenbestände aus und schreibe zu Themen und Personen, die der Zeitgeschichte etwas aus dem Blick geraten sind, die ich aber für durchaus wichtig halte. Beispiele dafür wären Biografien von Lehrenden an der Technischen Hochschule Braunschweig jenseits der meiner Ansicht nach zu engen Täter-Opfer-Raster. Auch sind solche Dinge wie das „Kuratorium Unteilbares Deutschland“ oder die ausländischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges zu nennen. Darüber habe ich bereits geschrieben und publiziert.
In meinem Oki Stanwer Mythos, einem seit über 35 Jahren und in rund 1.750 Werken inzwischen bearbeiteten Themenkomplex, der Dutzende von Universen und einen temporalen Handlungsrahmen von weit mehr als hundert Milliarden Handlungsjahren umspannt, geht es nur vordergründig um den Kampf Gut gegen Böse. Sehr viel intensiver geht es eigentlich um Erstkontaktfragen, um Fragen von Moralität, von Leben nach dem Tod und um die Fragen des Seins an sich. Eingesponnen natürlich in durchaus unterhaltsame Weltraumabenteuer. Hier möchte ich auf meine aktuelle Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), durch die man am ehesten und leichtesten in den OSM hineinkommen kann, und auf die ebenfalls zum OSM gehörige Werkreihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ hinweisen. Bislang gibt es davon nur E-Books, aber für dieses Jahr ist auch eine Printversion in Planung.
In meinen Archipel-Geschichten beschreibe ich eine interessante Low-Tech-Welt, die man vom Ambiente im Pazifik ansiedeln könnte. Ich habe sie um das Jahr 1997 entdeckt und seither eine ganze Menge Romane und Kurzgeschichten verfasst, die in dieser Welt spielen. Dort gibt es den interessanten Antagonismus zweier Bevölkerungsgruppen, der so genannten Archipel-Insulaner, die einer freimütigen Liebesreligion frönen, mit dem Sonnengott Laraykos und seiner vegetativen Liebesgöttin Neeli auf der einen Seite und den deutlich moralisch reservierteren Bewohnern des Südkontinents, die den ätherischen Lichtgott-Kult verinnerlicht haben. Dummerweise ist die Hauptmetropole des Archipels, Asmaar-Len, ein Schmelztiegel beider Anschauungen, und die Menschen dort haben sehr interessante Vorstellungen, die moralisch – für unsere Verhältnisse – recht abenteuerlich sind. Das gilt übrigens für beide Fraktionen.
Besonders fasziniert mich aber die Erkenntnis, dass der Archipel eine nahezu völlig analphabetische Gesellschaft ist … und mich dennoch enorm anzieht, wobei ich ja auf dem Ufer einer umfassenden bibliografischen Weltanschauung beheimatet bin. Dieser scheinbare Widerspruch ist ebenso wenig ein Widerspruch wie der, dass ich doch als Historiker nicht eigentlich gleichzeitig Science Fiction-Autor sein könne oder dürfe … doch, das passt alles gut unter eine Decke, glaubt mir.
Nun, und dann gibt es natürlich noch die zahllosen älteren phantastischen Geschichten, die ich sonst so geschrieben habe … Actionromane im Umfeld eines britischen Geheimagenten namens Barry Carson, Geschichten über einen Weltraumdetektiv namens Mike Cole, Werke über Zeitreisen, Parallelwelten, Alienkontakte, dystopische Zukunftsentwürfe… da könnte ich jetzt keinen gemeinsamen klaren Nenner konstruieren. Am besten macht ihr euch in meinen beiden bisher erschienenen Storysammlungen einfach selbst ein Bild.

+1: Was ist in deinen Augen eigentlich wichtiger – der Autor oder das von ihm verfasste Werk?

Das ist, genau genommen, eine recht einfache Frage für mich, vielleicht zu nahe liegend, als dass die Interviewer schon einmal darauf zu sprechen gekommen wären – das Werk ist wichtiger.
Warum dies, könnte man nun nachhaken, und auch darauf gebe ich gern Antwort. Der Mensch ist, philosophisch gesprochen, ein begrenztes Wesen, ganz egal, wie lange er auf dieser Welt wandelt (ich pflege gern hinzuzusetzen: in dieser Inkarnation, da ich ja davon überzeugt bin, erstens selbst schon sicherlich einmal bereits gelebt zu haben und andererseits auch überzeugt bin, dass der Tod nicht das Ende von allem ist). Infolgedessen steht der Mensch im Hier und Jetzt unter einem gewissen Zeitdruck, all die Erfahrungen, die er ansammeln möchte und alle Expressionen, die ihm während seiner Selbstverwirklichung in den Sinn kommen, in diesem begrenzten Zeitrahmen unterzubringen. Aber das, was man beispielsweise als Künstler erschafft, überdauert üblicherweise den biologischen Tod. Von vielen antiken Kunstwerken kennen wir nicht mehr den oder die Erschaffer, aber die Werke an sich sind vorhanden, im Optimalfall Tausende von Jahren.
Es ist deshalb offensichtlich, dass das Werk für mich das Zentrale ist. Ich möchte, dass die niedergeschriebenen Gedanken Bestand haben und das Licht der Welt erblicken. Dafür sind sie da. Dass in der Gegenwart so starker Wert darauf gelegt wird, dass Autoren, Selfpublisher allzumal, sich selbst als „Marke“ verkaufen (auf dem Jobmarkt wird ja dasselbe gefordert, auch da überzeugt das eigentlich nicht, weil sich nun einmal nicht jeder zum Selbstdarsteller eignet, manchen Leuten ist das ganz wesensfremd), das halte ich mindestens für problematisch. Auf diese Weise wird leider oftmals das Ego des Künstlers in den Vordergrund gestellt, das Werk an sich leidet darunter.
Ich begreife diese Form des Marketings als eine Werbemaßnahme, die aber den Wesenskern des Künstlers nicht über Gebühr tangieren sollte, wenn es sich vermeiden lässt. Es kommt darauf an, Werke von bleibendem Wert zu schaffen, und diese Werke sollen überdauern, zusammen mit gewissen Basisinformationen über die Erschaffer. Für eine Art von Egokult sehe ich hier weder Grund noch irgendwelchen Nutzen.
Gleichwohl stehe ich natürlich auch hinsichtlich Fragen zu meiner Vita meinen Lesern und Neugierigen gern Rede und Antwort. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich übrigens schon am 29. April 2015 in der Buchhandlung Graff um 20 Uhr. Dann findet der nächste Event des

Vereins „KreativRegion e. V.“ statt, der diesmal den Titel „11hoch11 trifft Buchmarkt“ tragen wird. Der Eintritt ist frei, aber um Voranmeldung bei der Koordinatorin Ines Kulka wird unter kulka@kreativregion.net gebeten. Ich werde an diesem Abend Informationen über mein E-Book-Programm geben und freue mich auf jeden neugierigen Zuhörer.

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