Graf Drakula lässt grüßen – doch soll hier nicht vom Einfall der blutrünstigen Ungeheuer schon vor der EU-Aufnahme ihres Heimatland berichtet werden. Vielmehr soll das Unwesen angeprangert werden, welches neuerdings ‚Businessmen’, das sind vermeintlich vornehme Geschäftsleute, in etablierten Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt treiben.
Meist zu zweit besucht man bekannte gute Fachgeschäfte und spricht erstaunlich gezielt das gute Fachpersonal an. Man bittet die ausgewählte Person unter dem Vorwand, etwas im Schaufenster entdeckt zu haben, nach draußen. Dort startet man ein Abwerbungsversuch für ein in den ECE-Arkaden zu eröffnendes Geschäft. Auch telefonisch werden gezielt Abwerbungsgespräche eingeleitet.
Für Nicht-Fachleute sei angemerkt, dass mit dem Fachpersonal durchaus auch eine gewisse persönliche Kundenbindung einhergeht.
Sicher ist es nicht leicht, in der Region Braunschweig genug qualifiziertes Personal für die 150 neuen ECE-Geschäfte zu finden. Aufstiegschancen für einige Mitarbeiter werden nicht die große Zahl motivieren, zu den absehbar immer länger werdenden Arbeitszeiten und sicher knapp kalkulierten Einkommen dort hin zu wechseln.
Das entschuldigt aber nicht unfeine Abwerbungsmethoden.
Zumal die Geschäfte in der Innenstadt sowieso die Leidtragenden sein werden. Denn selbst die Beratungsfirma der ECE-Gruppe hat vorsichtig prognostiziert, dass ca. 70% des ECE-Umsatzes von den Innenstadtgeschäften kommen wird.
Schöne Aussichten für 2007.