Zur NAKBA-Ausstellung in Braunschweig: Die Entstehung des Nahostkonflikts – Legenden und Wirklichkeit

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Presseinfo zur am 7.6. beginnenden Ausstellung zur NAKBA, die in der Cafeteria der Brunsviga, Karlstr. 35, BS zu sehen sein wird. Eröffnung ist am 7.6. um 19 Uhr durch Prof. Werner Ruf. Die Ausstellung läuft bis zum 4. Juli 2012. Begleitprogramm am Ende des Beitrages). (Anm. durch b-s)

 

(Beginn PRESSEINFO)

Die Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ hatte bereits in den vergangenen Jahren in vielen Städten Deutschlands heftige Kontroversen hervorgerufen, bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.

Wir hier in Braunschweig haben von Anfang an auf Dialog gesetzt und gemeinsam mit den Ausstellungsinitiatoren erreicht, dass nicht nur eine zusätzliche Tafel mit den Kritikpunkten (7 Thesen) in unmittelbarer Nähe der Ausstellung aufgestellt werden kann, sondern auch einen konstruktiven Dialog eingeleitet, der alle Sichtweisen des Nahostkonflikts berücksichtigt.

Die Entstehung des Nahostkonflikts – Legenden und Wirklichkeit

 

Warum wir, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Deutsche Gewerkschaftsbund, es dennoch für erforderlich halten, die Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ mit einem Kommentar zu versehen:

Die AusstellungsmacherInnen: „Kunst Macht Politik“, das Braunschweiger Bündnis für den Frieden, das Friedenszentrum Braunschweig e. V. und der Deutsch-Palästinensische Verein Braunschweig e.V. argumentieren, es würde immer nur die eine israelische Sichtweise des Nahostkonflikts betrachtet und es wäre daher an der Zeit, die andere Sichtweise, die der PalästinenserInnen, zu Worte kommen zu lassen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sich die Darstellung an den historischen Fakten orientiert. Leider ist dies in der Ausstellung nicht immer der Fall. Wir haben daher 7 Thesen aufgeschrieben, die die gröbsten Missdeutungen der Geschichte des Nahostkonflikts in der Ausstellung erläutern. Dies tun wir, weil wir davon überzeugt sind, dass nur eine sachliche Diskussion und an der Wirklichkeit orientierte Argumentation zielführend ist, um auch hier bei uns in Braunschweig zum konstruktiven Dialog beizutragen.

 

Nachfragen an:

Deutsch-Israelische Gesellschaft in Braunschweig
Prof. Dr. Johannes-Henrich Kirchner
Tel. 0531/610689; Fax 0531/610697; J.Kirchner@tu-bs.de

DGB Region SON
Wilhelmstraße 5; 38100 Braunschweig
Tel. 0531/48096-0; Fax 0531/48096-17; braunschweig@dgb.de

Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Niedersachsen-Ost e.V.
Siegfried Graumann
Tel. 0531/322264; Fax 0531/3102494; info@gcjz-niedersachsen-ost.de

 

 

– K O M M E N T A R zur Ausstellung von:

Deutsch-Israelischer Gesellschaft,
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und
Deutscher Gewerkschaftsbund

 

 


Der Israelische Unabhängigkeitskrieg von 1948

 


 

 

These 1: zum Israelische Unabhängigkeitskrieg von 1948

 

Wer die „Nakba“-Ausstellung sieht, könnte den Eindruck gewinnen, dass der israelische Unabhängigkeitskrieg von 1948 die direkte Fortsetzung der Kämpfe zwischen jüdischen und arabisch-palästinensischen Untergrundorganisationen vor der geplanten Staatsgründung Israels und Palästinas darstellt. Dies ist falsch!

 

Bis zum Jahre 1948 unterlag der geographische Bereich, der heute den Staat Israel und die palästinensischen Gebiete umfasst, der Mandatsherrschaft des Britischen Empire. Unter den Augen der britischen Mandatsregierung kämpften Juden und Araber um das Land, welches jede der beiden Gruppen für sich beanspruchte und welches jeder der beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten von Großbritannien zugesagt wurde. Dieser Kampf wurde zum Teil auf diplomatischer Ebene ausgetragen, drückte sich aber auch in gewalttätigen und bewaffneten Auseinandersetzungen aus. Da es zu diesem Zeitpunkt weder einen israelischen noch einen palästinensischen Staat, sondern nur die britische Mandatsregierung gab, gab es auch keine israelische oder palästinensische Armee. Der bewaffnete Kampf wurde also von jüdischen und arabischen Untergrundorganisationen geführt.

 

Richtig ist, dass der UN-Teilungsplan von 1947 das britische Mandatsgebiet in zwei Teile teilte. Einen designierten israelischen Staat und einen designierten palästinensisch arabischen Staat. Dieser Teilungsplan sollte den fortdauernden Kampf zwischen Juden und palästinensischen Arabern beenden, in dem er jeder der beiden Gruppen einen Teil des umkämpften Landes zusprach. Jede der beiden Gruppen sollte die Möglichkeit bekommen, auf dem Territorium des ehemals britischen Mandatsgebietes Palästina einen eigenen souveränen Staat zu errichten.

 

Unmittelbar nachdem der Staat Israel seine Unabhängigkeit auf dem ihm von den Vereinten Nationen zuerkannten Territorium verkündete, starteten die Armeen Ägyptens, Jordaniens, Iraks, Libanons und Syriens gemeinsam mit palästinensisch-arabischen Milizen sowie Einheiten der britisch geführten Arabischen Legion einen Angriff auf den gerade gegründeten israelischen Staat. Ziel dieses Angriffes war es, die Etablierung des israelischen Staates zu verhindern. Denn die arabischen Staaten fürchteten den Einfluss des kulturell westlich geprägten Staates Israel auf den durchgängig feudal-islamisch geprägten Nahen Osten.

 

Beim 1948er Krieg ging es also nicht um Gebietsansprüche Israels, sondern um das Ansinnen arabischer Staaten, den Nahen Osten vom Einfluss westlicher Kultur abzuschirmen. Es war kein Krieg zwischen jüdischen und arabischen Untergrund-organisationen, wie die bürgerkriegsähnlichen Kämpfe aus der Zeit vor dem UN-Teilungsplan, sondern ein Angriff arabischer Armeen auf den unmittelbar neu gegründeten Staat Israel, der sich mit seiner Armee erfolgreich wehrte und seine Existenz gegen die in der Überzahl befindlichen, etablierten arabischen Armeen behaupten konnte.

 

Damit erkämpfte sich der Staat Israel im 1948er Krieg also nichts anderes als das was ihm ohnehin durch den UN-Teilungsplan von 1947 zuerkannt wurde: die Existenz des Jüdischen Staates auf einem Teilbereich des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palästinas.

 

 

These 2: zum Israelische Unabhängigkeitskrieg von 1948

 

In der Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ wird nach wie vor die Position vertreten, dass die Gründung des jüdischen Staates eine „Nakba“, also eine Katastrophe gewesen sei – vergleichbar mit dem Holocaust – und dass erst jüdisch-zionistische Milizen und danach die israelische Armee die palästinensischen Araber gezielt und systematisch vertrieben habe. Das ist falsch!

 

Im Zuge des Krieges von 1948, aber auch schon während des vorangegangenen Bürgerkrieges zwischen jüdischen und arabischen Milizen, verließen mehrere hunderttausend palästinensische Araber das Land – teilweise infolge der Kriegshandlungen, vielfach jedoch auch auf Geheiß der arabischen Staaten, die freie Bahn für ihren Angriff haben wollten und eine triumphale Eroberung und Zerstörung Israels ankündigten. Die Ausstellung ergreift Partei für die palästinensische Seite; ihr Ton ist dabei scheinbar sachlich und vermeintlich an den Fakten orientiert. Doch bereits einfache und historisch unstrittige Tatsachen werden durch Auslassungen und Verdrehungen grob verfälscht.

 

 


Der UN-Teilungsplan


 

 

These 3: zum UN-Teilungsplan

 

Die arabischen Staaten im Nahen Osten, wollten 1948 auf „islamischen Boden“ keine Staatsgründung Israels zulassen:

„Die arabische Welt ist zu keinem Kompromiss bereit. Ihr Vorschlag, Mr. Horowitz, mag durchaus vernünftig und logisch sein, doch über das Geschick von Völkern entscheiden nicht Vernunft und Logik. Völker machen keine Zu-geständnisse, sie kämpfen. Mit friedlichen Mitteln oder Kompromissen erreicht man gar nichts. Wenn man etwas erreicht, dann durch Waffengewalt. Wir wer-den versuchen, euch zu schlagen. Ich bin nicht sicher, ob es uns gelingen wird, aber wir werden es versuchen. Es ist uns gelungen, die Kreuzfahrer zu-rückzuschlagen – andererseits haben wir Spanien und Persien verloren. Viel-leicht werden wir auch Palästina verlieren. Doch es ist in jedem Fall zu spät, um noch von friedlichen Lösungen zu sprechen.“ Azzam Pascha, der Sekretär der Arabischen Liga, während eines Treffens am 16. September 1947 mit David Horowitz und Abba Eban, den Vertretern der Jewish Agency

 

Der Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen vom 29. November 1947 wurde von den arabischen Staaten, der Palästinenserführung und dem Arab Higher Comitee (das heißt: der politischen Führung der Araber im Mandatsgebiet Palästina) abgelehnt.

Unmittelbar nach dem Beschluss setzte eine regelrechte Welle arabischer Gewaltakte ein: Das jüdische Geschäftszentrum in Jerusalem wurde gestürmt; der Mufti von Jerusalem, Hajj Amin el-Husseini, rief einen dreitägigen Generalstreik aus. Im Januar 1948 kamen rund 5.000 arabische Freischärler und Soldaten der Freiwilligentruppe Arab Liberation Army ins Land; sie attackierten jüdische Siedlungen und sperrten wichtige Verbindungsstraßen. Von arabischer Seite aus wurde mit Gewalt versucht, die Gründung des Staates Israel zu verhindern – und das nicht, weil man die prozentuale Aufteilung des Mandatsgebiets als ungerecht empfand, sondern weil es überhaupt keinen jüdischen Staat auf islamischem Boden geben sollte.

 

 


Der „Plan D“


 

 

These 4: zum sog. Plan D

 

Während des Krieges wurden auch Palästinenser aufgefordert zurückerobertes Land, Dörfer zu verlassen. Es gab aber niemals einen Plan, die Araber aus Pa-lästina zu vertreiben. Es wurde nie ein Beweis für solch einen Plan erbracht, es gibt keine Kopie eines solchen, keinen Hinweis, weder darauf noch auf irgend-eine pauschale Entscheidung eines wichtigen jüdischen Gremiums wie der Jewish Agency Executive, der Haganah oder des Generalstabs der israelischen Streitkräfte die Araber’ zu vertreiben. U.a. der israelische Historiker Ilan Pappe, meinen im ‚Plan Dalet’, dem vom Generalstab der Haganah am 10. März 1948 formulierten ‚Plan D’, einen solchen ‚Masterplan’ zu sehen. Er war jedoch nicht darauf ausgerichtet, die Araber zu vertreiben. Er war darauf ausgerichtet, die Gebiete des jüdischen Staates am Vorabend des Abzugs der Briten und der erwarteten panarabischen Invasion abzusichern.

 

Um die Gebiete des neuen Staates Israel nach dem Abzug der britischen Mandatsmacht vor den anrückenden arabischen Armeen zu schützen, brachten die Führung des Jischuw und die Haganah den so genannten Plan D zur Anwendung, der den Machern der „Nakba“-Ausstellung als Beweis für die besondere Brutalität und Niedertracht der seinerzeit in Palästina lebenden Juden gilt. In ihm sollen die Vergrößerung des Territoriums des künftigen Staates Israel und „ethnische Säuberungen“ en detail festgelegt worden sein.

Es wird übersehen, dass der Plan D erst im fünften Kriegsmonat in Kraft trat, in einem Krieg, den die palästinensischen Araber begonnen hatten und angesichts des bevorstehenden Einmarsches regulärer arabischer Truppen. Hätten die Paläs-tinenser den Krieg nicht angefangen oder die arabischen Staaten nicht ihre Absicht zur Invasion lautstark verbreitet, hätte es keinen Plan D gegeben. Die Haganah bereitete sich darauf vor, arabische Dorfbewohner dort, wo es militärisch notwendig war, des Ortes zu verweisen. Häufig war das jedoch gar nicht erforderlich, da etliche Dorfbewohner bereits weg waren.

Als der israelische Staat schließlich gegründet wurde, hatten etwa 300.000 Palästinenser ihre Häuser verlassen. „Sie waren unfreiwillig zu Flüchtlingen geworden“, so Yaacov Lozowick, „aber nur wenige von ihnen waren tatsächlich vertrieben worden, und mit Sicherheit nicht aufgrund irgendeines zuvor ausgearbeiteten Plans. Es war vielmehr so, dass der Krieg anders verlief, als sie es erwartet hatten.“

 

 


Das „Massaker von Deir Yassin“


 

 

These 5: zum angebliche Massaker von Deir Yassin

 

Während des Krieges zwischen den Truppen der arabischen Nachbarländern und der israelischen Armee wurden auch Zivilisten getötet. Ein Massaker jedoch ist eine gezielte militärische Operation, bei der mit Vorsatz eine wehrlose Menschengruppe getötet wird.

Beim Kampf um das Dorf Deir Yassin wurden ca. 110 Menschen getötet, die sich im Dorf befanden. Der überwiegende Teil waren bewaffnete Milizionäre. Es war kein Massaker, jedoch ist jede Tote / jeder Tote ein Toter / eine Tote zu viel!

 

Im angeblichen „Massaker von Deir Yassin“ im April 1948, das „stellvertretend“ für viele grausame Mordtaten der Zionisten zu dieser Zeit stehe, wie in der „Nakba“-Ausstellung zu lesen ist, soll es 254 Tote gegeben haben, „Männer, Frauen und Kinder“ seien „wahllos erschossen“ worden.

 

Unstrittig ist, dass am 9. April 1948 ungefähr 130 Soldaten der jüdischen Untergrund-organisationen Irgun und Lehi, unterstützt von der Haganah, das westlich von Jerusalem gelegene arabische Dorf Deir Yassin attackierten, das mit der Haganah ein Nichtangriffsabkommen geschlossen hatte. Der Angriff fand zu einem Zeitpunkt statt, als die Haganah versuchte, die von arabischen Milizionären blockierte Straße von Tel Aviv nach Jerusalem freizumachen und damit die Belagerung der jüdischen Gemeinde der Stadt zu beenden. In nahezu allen Quellen ist von heftigen Kämpfen um das – strategisch wichtige – Dorf Deir Yassin die Rede, das bedeutet, dass Teile der Bevölkerung bewaffnet waren. Insgesamt wurden ca. 110 Menschen getötet.

Die größere Zahl von 254 Toten, die in der „Nakba“-Ausstellung, aber auch von vielen anderen genannt wird, ist wahrscheinlich übertrieben, sowohl der Araber, als auch der Briten und auch von der Haganah.

 

Die Jewish Agency distanzierte sich in aller Form vom Vorgehen von Irgun und Lehi und entschuldigte sich zudem beim jordanischen König. Wesentlicher war jedoch die interne jüdische Reaktion: Die ohnehin großen Spannungen zwischen der Führung des Jischuw und dem Irgun wurden noch größer; sie mündeten schließlich in die Zerschlagung der Untergrundtruppe im Anschluss an die israelische Staatsgründung.

 

 


Die Gründung des Staates Israel


 

 

These 6: zur Gründung des Staates Israels und das Flüchtlingsproblem

 

„Nicht die Gründung des Staates Israel schuf das Flüchtlingsproblem, sondern der Krieg der Araber gegen die Gründung des jüdischen Staates. […] Hätten die Palästinenser und die arabischen Staaten den Teilungsbeschluss [der Verein-ten Nationen] akzeptiert, wäre Palästina schon seit 1948 ein unabhängiger Staat, und das Problem der Flüchtlinge hätte nie existiert.“ Die „Nakba“, sei kein Unglück gewesen, sondern vielmehr „das Ergebnis einer militärischen und politischen Niederlage, die von politischen Entscheidungen herrührt, für die es Verantwortliche gab“. Shlomo Avineri

 

Die arabische und palästinensische Seite spricht im Zusammenhang mit der Gründung Israels von einer „Nakba“, also von einer „Katastrophe“; in der Ausstellung wird behauptet, bereits die jüdische Einwanderung nach Palästina habe „für die einheimische arabisch-palästinensische Bevölkerung […] das drohende Ende der Aussicht auf nationale Selbstbestimmung“ bedeutet. Dass die arabischen Palästinenser ihre „nationale Selbstbestimmung“ bereits 1948 hätten haben können, wird verschwiegen.

 

 


Der Mythos von der Vertreibung der Palästinenser aus Israel nach 1948


 

 

These 7: Der Mythos von der Vertreibung der Palästinenser aus Israel

 

Wer die „Nakba“-Ausstellung sieht, sollte vor allem beachten: Die Entstehung der palästinensischen Flüchtlingslager ist weder das Ergebnis einer territorialen Expansion Israels, noch die Folge einer israelischen Politik der Vertreib-ung. Vielmehr ist sie auf innerarabische Machtkämpfe und weltpolitische Verflechtungen zurückzuführen. Die Erzählung der „Nakba“ schafft einen Mythos, der die historischen Fakten verdreht, indem er Israel zum Sündenbock für die Misere der Palästinenser macht. Damit schürt sie Hass und Feindseligkeiten und konterkariert eine Annäherung und den Prozess der Vertrauensbildung zwischen den Konfliktparteien im Nahen Osten.

 

Territorial hat sich das Staatsgebiet Israels durch den 1948er Krieg nur marginal verändert. Gebietseroberungen durch Israel haben im 1948er Krieg fast gar nicht stattgefunden. Auch nach 1948 waren die Staatsgrenzen Israels so gut wie deckungsgleich mit den im UN Teilungsplan vorgesehenen Grenzlinien.

Tatsache ist, dass jene Araber, die Israel auch nach dem Krieg von 1948 nicht verlassen haben, sondern geblieben sind, die gleichen Bürgerrechte wie alle jüdischen Israelis genießen. Arabische Israelis haben den gleichen Reisepass wie jüdische Israelis; sie haben das gleiche aktive und passive Wahlrecht. Es gibt arabische Abgeordnete im israelischen Parlament. Viele israelische Araber arbeiten im öffentlichen Dienst des Staates Israel: sie sind Polizisten, Ärzte in israelischen Krankenhäusern und Angestellte der kommunalen Verwaltungen. Israels Araber sind in den gleichen gesetzlichen Krankenversicherungen, wie ihre jüdischen Mitbürger, versichert und werden durch das gut ausgebaute israelischen Gesundheitssystems medizinisch versorgt. Ferner sind sie in der gleichen gesetzlichen Renten- und Sozialversicherung, wie ihre jüdischen Mitbürger, versichert und genießen somit Anspruch auf Sozialleistungen – genau wie alle jüdischen Israelis. Jeder, der einen israelischen Universitätscampus besucht, wird dort eine große Zahl arabischer Studenten treffen, die gemeinsam mit ihren jüdischen Kommilitonen studieren. Damit genießen die Araber Israels sehr viel weitergehende Bürgerrechte, als Araber in vielen arabischen Staaten. Arabische Orte in Israel, wie etwa das Dorf Abu Ghosh, das zwischen Jerusalem und Tel Aviv liegt, sind Beispiele dafür, dass eine friedliche und von gegenseitigem Respekt geprägte Koexistenz zwischen israelischen Juden und israelischen Arabern innerhalb der Grenzen des Staates Israel möglich – und oft Realität ist, auch in Orten wie Jaffa oder Ramla.

 

Es ist das Thema umfassender politischer Debatten und Kontroversen, warum es bis heute nicht zur Entstehung eines palästinensischen Staates gekommen ist. Kontrovers ist ebenfalls die Frage, welche Rolle die israelische Siedlungspolitik seit 1967 in diesem Zusammenhang spielt. Gewiss ist jedoch, dass auch der ideologisch geformte palästinensische Hass auf Israel, das palästinensisch-nationalistische Ideal vom Kampf gegen Israel, der fortbestehende palästinensische Terrorismus und der nationalistische Mythos der „Nakba“ ein Hindernis auf dem Weg zur Entstehung eines palästinensischen Staates und zum Frieden im Nahen Osten sind.

 

Eine Bitte an die Ausstellungsmacher:

Vertrauen ist der Schlüssel zum Frieden,

nur durch den Aufbau von Vertrauen wird es Frieden geben,

das ist in Süd-Afrika gelungen, das ist in Argentinien gelungen…

jedenfalls gibt es dort keinen Krieg mehr…

 

Ende des K O M M E N T A R

Ende der PRESSEINFO von Herrn Prof. Dr. Kircher


 

 

Hier das Begleitprogramm zur Ausstellung (an b-s gesandt durch Frieder Schöbel, Friedenszentrum Braunschweig e.V.)
(angefügt durch b-s)

 

 


 

 

Zur streitbaren Ausstellung s. auch im b-s „Ein Vergleich aus gegebenem Anlass“.

Homepage der Ausstellungsmacher: http://www.lib-hilfe.de/fakten_ausstellung.html

 

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