Wirtschaftskrise ohne Ende – welches Wissen brauchen wir?

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Welche Werte sind gemeint? Monetäre oder gesellschaftliche Bearbeitung Corinna Senftleben

Dienstag, 12. Juni 2012, 18.30 Uhr Einladung

Hörsaal SN 19.2, TU-Altgebäude, Pockelsstr. 4

 Es diskutieren: Prof. Dr. Friedrich Heckmann, Hannover und Prof. Dr. Franz Peter Lang, Braunschweig

 Moderation: Kurt Dockhorn

Seit dem Platzen der Finanzblase im Jahre 2008 scheint sich die Krise in den alten Industrieländern der Welt fest eingerichtet zu haben – und nicht nur dort. Experten sind gefragt, aber woher kommt die Expertise? Die Wirtschaftswissenschaften selbst sind in die Diskussion geraten. Ein von über 200 Wissenschaftler/innen unterzeichneter Aufruf „Für eine Erneuerung der Ökonomie – Memorandum besorgter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“ fordert, die Wirtschaftswissenschaften sollten sich von der Idee verabschieden, dass der Markt das beste und effizienteste Regulativ ist (siehe im B-S „Aufruf“ und ein Interview mit dem Initiator). Im Gegenteil seien es gerade die Ideologie des Marktliberalismus und die von diesem getragene staatliche Sparpolitik, welche die gegenwärtige Krise vertiefe. Auch die Zustimmung in der Bevölkerung für eine solche Politik schwindet, wie das Scheitern zahlreicher europäischer Regierungen zeigt. Andere Ökonomen sehen die Ursache jedoch gerade in der staatlichen Schuldenpolitik und deren die Märkte manipulierenden Wirkungen.

Es diskutieren ein Wirtschaftsethiker und ein Volkswirt, welche Lösungen zukunftsweisend sind und ob diese von den Wirtschaftswissenschaften überhaupt bereitgestellt werden können.

Prof. Dr. Friedrich Heckmann ist Professor für Sozial- und Wirtschaftsethik an der Hochschule Hannover. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Ethos – Bildung; Reformulierung und Normativität des Sozialstaates; Globales Lernen. 1986 bis 1995 war er Studierendenpfarrer an den Hochschulen in Braunschweig und Wolfenbüttel (ESG).

Eine seiner letzten Veröffentlichungen war: Friedrich Heckmann, 2007: Intergenerationelle Gerechtigkeit als ethischer Maßstab. Kritik des herrschenden Egozentrismus. In: Generationenfragen. Theologische Perspektiven zur Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Hrsg. Christiane Burbach

Prof. Dr. Franz Peter Lang ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. Seine Forschungsschwerpunkte sind realwirtschaftliche Probleme des weltwirtschaftlichen Strukturwandels, aber auch Geld, Kredit und Währung. Zur Zeit ist er von der TU für eine Tätigkeit in der „Essen-Nord eG“ beurlaubt. Eine seiner letzten Veröffentlichungen u.a. „Zur Nutzung von Windkraft und ihren wirtschaftlichen Perspektiven: Eine Analyse am Beispiel der Volksrepublik China“.

Die Veranstaltungsreihe wird ausgerichtet von der Gruppe „Wissen und Kritik“: Annette Bartsch, Kurt Dockhorn, Henning Garbers, Norbert F. Käufer, Marianne Putzker, Bettina Wahrig in Zusammenarbeit mit dem Haus der Wissenschaft und der Kooperationsstelle Hochschulen – Gewerkschaften an der TU Braunschweig

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