Volkswagen

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2008
– Prof. Dr. Dr. Winterkorn und Bernd Osterloh verabschieden das Programm FRUST (FRemdfirmenUnterSTützung). Damit soll erwirkt werden, daß anfallende Aufgaben, die dadurch entstehen, daß in den Jahren 2006 und 2007 zu viele kompetente Mitarbeiter das Unternehmen zugunsten besserer Konditionen in anderen Betrieben und einer hohen Abfindung von Volkswagen verließen, nicht mehr von Volkswagen-Mitarbeitern ausgeführt werden, sondern ausschließlich durch „billigere“ Fremdfirmenmitarbeiter. Darüber hinaus werden keine Hochschulabsolventen aus Deutschland mehr eingestellt, weil die „mit dem ständigen Ziel ‚Hartz IV’ vor Augen keine Leistung mehr zu bringen bereit“ (Osterloh) seien.

2009
– Bei einer spontanen FRUST-Kundgebung vor dem alten Kraftwerk solidarisieren sich die Mitarbeiter von Volke, IAV, Sitec, VW-Bordnetze, AutoVision und Auto5000 GmbH. Ein Mitarbeiterrat (FRUSTrat) entsteht, der Lohn- und Gehaltsangleichungen an Volkswagentarife fordert. Innerhalb kürzester Zeit wird dieser Rat von der Werkssicherheit zerschlagen und von Volkswagen verboten. Winterkorn spricht von der „FRUSTration“, die man erteilt habe, kündigt die Verträge mit den betroffenen Firmen und läßt diese Aktion als „FRUSTrationalisierung“ in die Geschichte eingehen.

2010
– Führende Mitarbeiter der ehemaligen FRUST-Betriebe werden zu einer neuen Volkswagen-Tochtergesellschaft zusammengefaßt, den „Completely Unaware Producers“, kurz CUP. Deren Finanztochter CUP-Holding geht nur wenige Monate später erfolgreich an die Börse. Mit einem ironisch-gehässigen Unterton wird Ex-Kanzler Gerhard Schröders „Agenda 2010“ mit dem Volkswagen-Werksorchester gefeiert. Volkswagen Uitenhage gewinnt den FIFA ™ World Cup.

2011
– Das sogenannte VW-Gesetz fällt. Neue Tarifverträge sollen geschlossen werden, doch im Vorfeld der Diskussion kommt es zu gelegentlichen Ausschreitungen einzelner Volkswagen-Mitarbeiter, die gewaltsam niedergeschlagen werden. Winterkorn beschließt daraufhin, Volkswagen als solches nur noch als kleinen Kreis von Top-Managern bestehen zu lassen und sämtliche Verträge mit allen anderen Mitarbeitern zu kündigen. Einigen dieser Mitarbeiter wird eine Übernahme in die CUP angeboten, dem Rest keine weitere Anstellung ermöglicht. Später stellt sich heraus, daß die Ausschreitungen von Osterloh künstlich erzeugt wurden, damit Winterkorn seine Pläne erfolgreich durchsetzen und er selbst „für seine vorbildliche Arbeit und Loyalität“ in den Volkswagen-Vorstand berufen werden konnte. Winterkorn kauft die Stadt Wolfsburg und macht Oberbürgermeister Rolf Schnellecke (CDU) zum Volkswagen-Manager für interne Sicherheit.

2012
– Dr. Ferdinand Piëch feiert seinen 75. Geburtstag mit der Einführung des VW-Chips. Jeder Mitarbeiter, der für Volkswagen, CUP oder auch nur irgendeine andere Firma das Firmengelände betreten will, muß diesen Chip ins Handgelenk implantiert bekommen. Auf diesem Chip sind sämtliche personenbezogene Daten gespeichert. Es ist darüber hinaus geplant, die An- und Abwesenheit darüber erfaßbar zu machen. Einige Datenschützer begehren auf, werden jedoch von Vertretern der Bundesregierung schnell davon überzeugt, welche Vorteile dieser VW-Chip hat.

2013
– Nach einer Hau-Ruck-Entscheidung der Bundesregierung soll jedem Bundesbürger so ein VW-Chip implantiert werden. Der umstrittene biometrische Ausweis ist somit obsolet. Verfassungstreue Ärzte werden vom BND angewiesen, die Implantationen vorzunehmen. Dabei stellt sich heraus, daß es bereits ein ähnliches Pilotprojekt gab, das alle Bundeswehrangehörigen erfassen sollte. Natürlich formen sich bundesweit Gegnergruppierungen, die jedoch mit Militärgewalt zurückgedrängt und deren Mitglieder, sofern sie überleben, sofort inhaftiert werden. Die EU und die WTO zeigen großes Interesse an diesem Chip.

2014
– Da die Löhne in Rußland, Indien, China und Brasilien mittlerweile die EU-Löhne übertreffen, wird Afrika als nächstes „Billigland“ gepriesen. Der schwarze Kontinent ist dreigeteilt, trotz der mitunter erheblichen internen Probleme, die einzelne Volksgruppen miteinander haben: Die „Graue Zone“ im Norden ist muslimisch-arabisch, die „Schwarze Zone“ in der Mitte katholisch-heidnisch und die „Weiße Zone“ im Süden von selbsternannten protestantischen Sektenführern beherrscht. Jeder dieser Zonen steht ein Oberhaupt vor, alle drei beschließen, aus dem Kontinent ein Staatenbündnis nach den Vorbildern USA und EU zu machen. Zunächst werden daher ausländische, also US-Amerikanische, Europäische und Chinesische, Investoren ins Kontinentinnere geladen, um dort Produktionsstätten zu gründen. Volkswagen gründet in diesem Zuge in der „Schwarzen Zone“ die Volkswagen-Schwarzafrika, VW-SA. Mitarbeiter der CUP werden entsandt, dort beim Aufbau zu unterstützen. Der VW-Chip wird weltweit von allen Regierungen eingeführt.

2015
– Mit Dr. Wu Di aus Kuala Lumpur holt sich Piëch einen weiteren Reformer ins angeblich erneut sinkende Volkswagen-Schiff. Zumindest werden diese Finanzprobleme nach außen vorgegeben, in Wahrheit geht es wie zuvor um die Mehrung des Kapitals der Aktionäre. Die Volkswagen-Werke in Europa werden um 85% ihres Personals reduziert, die in Asien um 40%, die in Nord- und Südamerika um 75%. Die Produktion wird weitgehend in die „Schwarze Zone“ verlegt. Echte Volkswagen-Mitarbeiter gibt es nur noch rund 300, die jedoch allesamt dem Top-Management angehören, zum größten Teil im Stammwerk in Wolfsburg stationiert sind und ungefähr 60% der gezahlten Gehälter beziehen.

2016
– Hauptabsatzmarkt für Volkswagen ist mittlerweile Indien. Das Land mit seinen anderthalb Milliarden Einwohnern hat nicht nur auf Bildungsebene aufgeholt, sondern auch auf technischer und wirtschaftlicher. Deutsche Ingenieurskunst zählt schon lange nicht mehr, Volkswagen und CUP rekrutieren ihre Planer, Entwickler und Controller ausschließlich in Indien. Die politische Führungselite Indiens startet das Programm „Nahaama“, das zwar namentlich bekannt wird, inhaltlich jedoch nicht. Experten gehen davon aus, daß es sich dabei um einen Geheimbund handelt, dem es auf unerklärliche Weise gelungen ist, die gemeinsame Intelligenz zu potenzieren, eine Art Super-Intelligenz zu erschaffen und damit dem radikalen Islam den Willen zum Krieg zu nehmen. Der nahe Osten und die „Graue Zone“ reduzieren ihre Anschläge und kriegerischen Aktionen auf ein beinahe ignorierbares Minimum. Zum Erstaunen der Weltöffentlichkeit wird Dr. Wu Di im Kreise der indischen Regierung gesehen. Daraus wird gefolgert, daß Buddhismus und Hinduismus zu einer gemeinsamen Großreligion zusammengefaßt wurden; deren Absichten bleiben im Dunkeln.

2017
– Wolfsburg wird zur „Ehrenhauptstadt der EU für ein Jahr“ ernannt. Ausschlaggebend dafür ist die Übernahme der Bundesregierungsgeschäfte durch Piëch, Osterloh, Winterkorn, Schnellecke und Dr. Wu Di. Unter Zustimmung der WTO erwirbt Volkswagen die Telecom mit sämtlichen Tochtergesellschaften, Dr. Oetker, Kraft Foods und Unilever. Der in Dresden gefertigte Phaeton geht in die dritte Generation und überrascht mit technischen Neuerungen, die noch vor wenigen Jahren nicht denkbar waren: Abgesehen von weiterentwickelten Fahrerassistenzsystemen, die inzwischen nicht nur Verantwortung übernehmen, sondern auch den Willen des Fahrers beeinflussen, macht das Antigravitationsmodul von sich reden. Mithilfe dieses Moduls können Fahrzeuge seitwärts geparkt werden und unwegsames Gelände unbeschadet überbrücken. Piëchs 80. Geburtstag wird zu einem großangelegten Volkswagen-Werbefeldzug mißbraucht, Angela Merkel nimmt sich desillusioniert das Leben.

2018
– Auf EU-Sozialminister Osterloh wird ein Attentat mit tödlichem Ausgang verübt. Unbeachtet von den Behörden ist es einzelnen Bürgern gelungen, sich vermittels Amputation des VW-Chips zu entledigen und unbemerkt nach Wolfsburg ins Regierungshochhaus vorzudringen. Zwar konnten sämtliche zwölf Attentäter sofort getötet werden, jedoch macht die Methode Schule, bis hin zu Regierungskreisen, die ihrerseits den VW-Chip entfernen, um unbeobachtet agieren zu können. Eine neue Blüte von Geheimdiensten steht bevor. Eine weitere Folge des Attentats ist die radikalere Verfolgung potentieller Regierungsfeinde. Deutsch wird offizielle Weltsprache.

2019
– In Brasilien schließen sich die Nachfahren ausgewanderter NSDAP- und SED-Mitglieder zur NSED zusammen. In einer Mischung als religiösem Fanatismus („Sichelkreuzritter“), politischer Verwirrtheit („Kameradenschar Adolf-Erich“) und Allmachtsphantasien zünden chiplose NSED-Mitglieder in Mexico-City eine Atombombe. Ihre Begründung ist, daß Mexico mit dem Eintritt in die USA den „Geist der kolonialen Freiheit“ verriet und den Unterdrücker unterstütze. Schnell wird der Präsident der Volkswagen NAR, George Bush, von Volkswagen zum Schuldigen gemacht und seines Amtes enthoben. Eigenartigerweise wird das NSED-Programm von ehemaligen Mitarbeitern von Volkswagen Südamerika finanziert.

2020
– Im „Weltsicherheitszentrum Bautzen“, einem Gefängnis für politische Gegner, Wirtschaftskritiker und Pressevertreter, kommt es zu einem Massensuizid. 1.300 Häftlinge aus aller Welt nehmen sich gleichzeitig das Leben und lösen damit eine Welle der Bestürzung aus. Weltpräsident Dr. Wu Di spricht sich für höhere Sicherheitsvorkehrungen aus, auf der anderen Seite schließen sich Ärzte zu „Chip ahoi“ zusammen, einer international agierenden Gruppe, die den Gegnern der Weltregierung die VW-Chips entfernen. Überall in der Welt entstehen chipfreie Zonen mit befestigten Grenzen, in denen die Bevölkerung autark zu leben versucht. Auch hier kommt es natürlich zu internen Machtkämpfen, die jedoch, wie schon 2011, von CUP- und Volkswagen-Spionen geschürt werden. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, daß es sich im „Weltsicherheitszentrum Bautzen“ nicht um Suizide handelte.

2021
– Die Mitglieder von „Chip ahoi“ und die nun autonomen Bürger, die sich „Inuit“ nennen, zeigen sich von „Nahaama“ unbeeinflußt, ein deutliches Zeichen dafür, daß der Ruhigstellungsakt der islamischen Terroristen über den VW-Chip funktionierte. Ein ehemaliger Volkswagen-Regierungsmanager schließt sich den Inuits an und bestätigt diesen Verdacht. Es habe sich zwar lediglich um einen Versuch gehandelt, aber die absolute Kontrolle über alle Erdenbürger stand wohl kurz bevor und wurde nur dadurch aufgehalten, daß das effektive Wirken von „Chip ahoi“ diese Pläne durchkreuzte. Die Weltbevölkerung überschreitet die Sieben-Milliarden-Marke.

2022
– In Südamerika kommt es zu Kämpfen zwischen NSED-Mitgliedern und Inuits. Da die NSED nach wie vor von ehemaligen Volkswagen-Mitarbeitern finanziert wird, gehen die Inuits von einem gesteuerten Konflikt aus und ziehen sich aus Südamerika zurück. Statt dessen schleusen sie Söldner mit gefälschten VW-Chips in Wolfsburg ein, um während der Feierlichkeiten zu Piëchs 85. Geburtstag ein Attentat auf ihn zu verüben. Mit bei der NSED gestohlenen Atomwaffen wird zwar ein großer Teil der Welthauptstadt Wolfsburg zerstört und kontaminiert, Winterkorn und einige Volkswagen-Führer sterben, aber Piëch und Dr. Wu Di entgehen diesem Anschlag mit dem Prototyp des neuesten Antigravitationsmoduls. Infolge der atomaren Schläge kommt es im Volkswagen-Kraftwerk zu einem Reaktorstörfall.

2023
– Piëch und Dr. Wu Di rufen das indische Pune zur neuen Welthauptstadt aus. Da Mitteleuropa zu großen Teilen kontaminiert ist, die einst friedfertigen Inuits mittlerweile zu einem blutrünstigen Kriegsstamm mutierten und die NSED ebenfalls ihren Einfluß erweitert, schottet sich Indien zunehmend vom Rest der Welt ab. Schon nach kurzer Zeit etablieren sich neue alte Staaten und Bündnisse, sodaß Pune alsbald seinen Status als Welt-Hauptstadt verliert. Dr. Wu Di wird seine Position als Weltpräsident aberkannt. Die „Weiße Zone“ wagt einen Übergriff auf die „Schwarze Zone“ und vernichtet nahezu sämtliche Volkswagen-Produktionsstätten. Die CUP wird aufgelöst, Volkswagen ist nun scheinbar kaum mehr als ein dysfunktionaler Regierungsapparat.

2024
– Auf Satellitenfotos vom ehemaligen Wolfsburg sind immer wieder Menschen zu erkennen. Vergrößerungen der hochaufgelösten Bilder zeigen, daß es sich um Menschen handelt, die wie Winterkorn aussehen. Da diese Erscheinungen gleichzeitig an verschiedenen Stellen fotografiert werden, ist davon auszugehen, daß es sich um Winterkorn-Klone handelt. Offenbar wurde in Wolfsburg die Gentechnik mit Volkswagen-Geldern vorangetrieben. In Pune startet überraschend ein Raumfahrtprogramm von Volkswagen, das man technisch und finanziell dem angeschlagenen Staatenkonzern nicht mehr zugetraut hätte. Wie sich herausstellt, gründen Piëch und Dr. Wu Di die erste Mondkolonie. Die Verlagerung des Volkswagen-Konzerns auf den Mond bedeutet für die Volkswagen-Gegner einen abrupten Wegfall ihres Feindbildes. Inuit, NSED, Indien und die „Schwarze Zone“ vernichten zwar die letzten Spuren von Volkswagen auf der Erde, legen aber in der Folge ihre Waffen nieder.

2025
– Winterkorn-Klone tauchen inzwischen überall in Europa auf. Man wird ihrer zwar angesichtig, zumeist nur schemenhaft, aber es gelingt niemandem, mit ihnen in Kontakt zu treten, auch wenn es selbstverständlich entsprechende Gerüchte und Legenden gibt. Ebenfalls gerüchteweise wird berichtet, daß der Volkswagen-Reaktor im ehemaligen Wolfsburg wieder in Betrieb genommen wurde. Der junge chinesische Autokonzern Woe bricht mit allen gängigen Vereinbarungen und bringt illegal den Phaeton IV auf den Markt. Kritiker dieser Maßnahme sprechen in Anlehnung an einen ehemaligen, geringgeschätzten Volkswagen-Manager vom „Phateon ‚Hartz’ IV“.

2026
– Der Neumond des Monats Mai birgt eine Überraschung: Je voller der Mond wird, desto deutlicher zeichnet sich ein den gesamten Trabanten ausfüllendes VW-Logo ab. Man spricht von „Piëchs Rache“ und macht sich fieberhaft daran, Gegenmaßnahmen zu ersinnen. Aus energetischen Gründen ist es jedoch nicht möglich, den Mondschein zu überstrahlen, und so muß sich die Erdenbevölkerung in ihr Schicksal fügen. Winterkorn-Klone erscheinen nunmehr in der „Grauen Zone“ und im nahen Osten sowie in Sibirien. Vereinzelte Wirrköpfe meinen darin die Wiederkehr des Messias zu erkennen.

2027
– Die Zahl von mehr als acht Milliarden Erdenbürgern löst in dicht besiedelten Regionen vereinzelte Massenhysterien aus, die durch das nunmehr weltweite Erscheinen eines offenbar alterslosen, omnipräsenten Winterkorn noch verstärkt werden. Piëch begeht seinen 90. Geburtstag mit der Kriegserklärung des „Volkswagen Mond gegen RDW“ und droht, mit Nuklearwaffen in den ohnehin von Hysterien gebeutelten Regionen Super-GAUs zu erwirken. Auf diese Weise will er Rohstofflieferungen erzwingen, um seine Kolonien und damit seine Macht erweitern zu können. Dr. Wu Di ist in den aktuellen Holopods nicht mehr zu sehen; es geht das Gerücht, er sei im Affekt von Piëch getötet worden.

2028
Da es der Weltbevölkerung nach dem Zusammenbruch der Volkswagen-Regierung noch immer nicht gelungen ist, eine neue Weltregierung zu gründen, sondern auf die veraltete Vielstaaterei gesetzt wird, herrscht auch keine Einigung darüber, wie mit den erheblichen Forderungen Piëchs umzugehen sei. Man kann den Autokonzern Woe gerade so von einem Atombombenabschuß auf den Mond abhalten, angeblich wurde Konzernchef Whale Woe von einem Winterkorn-Klon aufgehalten. Ein entstellter, in zerschlissene Kleidung gewandeter Ostasiat wird in Pune aufgegriffen. Er behauptet, Dr. Wu Di zu sein, der mit dem neuesten Antigravitationsmodul aus Piëchs tödlichem Umfeld entkommen sei. Der VW-Chip im Handgelenk bestätigt diese Aussage und begründet eine neue Hoffnung bei den Erdenbürgern.

2029

Vom „Volkswagen Mond“ aus kündigt Piëch an, seinen 31. Geburtstag in Salzburg feiern zu wollen. Diese Nachricht verunsichert die Erdbevölkerung erneut, Piëch scheint nun völlig verwirrt zu sein. Dr. Wu Di und Whale Woe schließen sich zu „W3D1“ zusammen, um technisch und logistisch sämtliche verfügbaren Möglichkeiten zusammenzuführen, die Piëch aufzuhalten vermögen. Währenddessen wird aus aller Welt berichtet, daß Winterkorn-Klone Konflikte beizulegen helfen, Verletzungen heilen und Nahrungsmittel beschaffen, wo es ihrer mangelt. Die Messias-Theorie gewinnt dadurch neuen Nährboden. Zum Jahreswechsel feuert Piëch einen, wie er sagt, „atomaren China-Böller für die beiden Idioten“ ab, der sich nach dem Auftreffen in der Wüste Gobi jedoch gottlob als Polo 5 aus dem Volkswagen-Museum entpuppt. Erneut wird Winterkorn für „diese wunderbare göttliche Transformation“ verantwortlich gemacht.

2030
Jonathan Davis und Ville Valo streiten sich um die Rechte am Bandnamen „WinterKorn“. Davis argumentiert, daß der zweite Teil des Namens ohnehin in seiner Hand läge, und Valo hält entgegen, daß Gothic Metal eine längere Tradition im ehemaligen Finnland habe und der Name dort besser aufgehoben sei. Ohne das schlichtende Zutun von Winterkorn selbst wäre dieser Streit in einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen NeoNeuMetallern und TiefSchwarzMetallern eskaliert. Piëch wird derweil in Linz gesehen, wie er Einladungskarten „zur Volljährigkeitsfeier“ erwirbt. In einer Wolke aus Luftschlangen und Konfetti kann er jedoch entkommen. W3D1 zeigen sich darob bestürzt.

2031
– Im Verlauf der Veranstaltung „100 Jahre Ferdinand Piëch“, die von ihm selbst im Kreise der letzten Volkswagen-Manager auf dem „Volkswagen Mond“ begangen wird, erstickt Piëch vor laufenden Holopod-Kameras am letzten gefangenen Shrimp der Erde. Wie einem nebulösen Joch entronnen, sind die Menschen endlich wieder willens und in der Lage, eigenverantwortlich Entscheidungen zu fällen und die Geschicke der Welt in vertrauenswürdige Hände zu legen. Überall in den Führungsriegen der Weltregierungen werden Winterkorns gesehen, W3D1 benennen sich plötzlich in M1W4D1 um, der Name „Volkswagen“ geht als Bezeichnung für totalitäre Industrieregierungen in den allgemeinen Wortschatz ein.

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Kommentar einer Leserin:
Als Mischung aller möglicher Zukunftsvisionen ist der Text ganz passabel (Schäuble könnte sich daran inspirieren) – aber gibt es denn in der schönen neuen VW-Welt überhaupt keine Frauen (oder höchstens, was der Verfasser schamhaft verschweigt, als Prostituierte?)? Also „Männerbund“ forever?!

Ingeborg Gerlach

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