Universum zeigt: „Der große Ausverkauf!“

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„Mit dem Film DER GROSSE AUSVERKAUF möchte ich zeigen, was hinter dem abstrakt klingenden Phänomen der Privatisierung öffentlicher Dienste steckt. Was es für die Menschen bedeutet, die davon direkt betroffen sind. Was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt. Die Protagonisten in DER GROSSE AUSVERKAUF haben zu spüren bekommen, was es heißt, wenn ihre Wasser- und Stromversorgung, Busse und Bahnen und sogar das Gesundheitswesen komplett privatisiert werden. Sie haben mit etwas zu kämpfen, das uns früher oder später alle betreffen wird.

Aber mir ist wichtig zu zeigen, dass die Protagonisten in DER GROSSE AUSVERKAUF keine passiven Opfer, sondern würdevolle und aktive Individuen, die in der Lage sind, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und die privatisierte Realität, in der sie leben, zu verändern. Und wenn es nötig ist – Widerstand zu leisten. Der Film möchte die Öffentlichkeit aufrütteln und auf eine schleichende und gefährliche Entwicklung aufmerksam machen, die unser aller Leben betrifft.“ (Regisseur Florian Opitz)

 Am Montag, dem 20. 2. Um 19 Uhr zeigen wir im Universum den Film „Der große Ausverkauf“ von Florian Opitz

Also ein hoch aktueller Film für Braunschweig!

 

Karten gibt es wie immer für € 6 (Abendkasse 7,50) bei Reservierung über BraunschweigerLand@SlowFood.de

Dieser Film hat einen engen Braunschweigbezug auch wenn er nicht wie der Film „Water Makes Money“ direkt über die Braunschweiger Verhältnisse berichtet. Fast das gesamte öffenliche lukrative Vermögen unserer Stadt wurde vom Oberbürgermeister Dr. Hoffmann und seiner damaligen Ratsmehrheit von CDU und FDP zum Teil mit Hilfe der SPD privatisiert. Stolz weist der Wirtschaftsdezernent Roth in der BZ darauf hin, wie gut gehaushaltet wurde, denn wahrscheinlich sei der Erlös aus dem Vermögen erst 2016 aufgebraucht und nicht erst 2014. Die Messe ist in der Sache aber noch nicht gesungen, wie der Volksmund gerne sagt.

Die Sinnhaftigkeit des Vermögenverkaufs wird trotz aller negativen Schlagzeilen nicht mehr hinterfragt. Nein, der schlichte Verkauf von Vermögen gilt als große finanzpolitische Tat. Dr. Hoffmann hat, was er schon immer ankündigte, seinen „Konzern Braunschweig“ geschaffen. Und die Bundesregierung spricht inzwischen von der „Deutschland AG„. Das soll alles modern klingen – zukunftsorientiert. In Wahrheit ist es eine Erniedrigung unserer Demokratie und seiner freien Bürger, denn DER GROSSE AUSVERKAUF ist eng verknüpft mit unserem bisher politisch und medial kaum thematisierten  DEMOKRATIEABBAU. Das ist  politisch gewollt, denn die Konzerne sollen die Macht bekommen. Der Ausverkauf ist politisch, moralisch und finanziell teuer – aber nur für den Bürger. Der Film DER GROSSE AUSVERKAUF zeigt, was hinter der Privatisierung öffentlicher Dienste steckt und was es für die Menschen bedeutet, die davon betroffen sind. Es ist wie alles eine Frage der Zeit.

Siehe auch in der TAZ den Artikel von Tarik Ahmia vom 15.02. 2011 „Konzerne kassieren, der Bürger zahlt“  und „Der Wirtschaftstrojaner„. „Wie die Wirtschaft sich im Staat einnistet: das Märchen von der öffentlich-privaten Partnerschaft. Eine Firma maßgeschneidert nach den Interessen der Industrie“ vom 27.01.2012. Von Kai Schlieter & Eva Berger.

Ich habe einmal bestimmte Aspekte der Wirtschaftspolitik mit moderner Kriegsführung verglichen. In der modernen Kriegsführung versucht man zu entmenschlichen, das Mitgefühl zu beseitigen. Man wirft Bomben aus 15 000 Metern, aber man sieht nicht, wo sie landen, man sieht keine Schäden. Es ist fast wie in einem Computerspiel. Man spricht von „body counts“. Das entmenschlicht den Prozess. Genauso ist es in der Wirtschaft: Man redet über Statistiken und nicht über die Menschen hinter diesen Statistiken.“ (Joseph E. Stiglitz / Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften)

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