Ralph-Herbert Meyer

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verlässt die Braunschweiger Zeitung. Von Haus aus Sport-Reporter, blieb er engagiert und parteiisch, auch als er die Leitung der Lokalredaktion übernahm. Die Ära Hoffmann hat er mit seinem kongenialen Kollegen Ernst Johann Zauner geprägt.

Hoffmann hatte in ihm stets ein treues Sprachrohr, ein vorauseilendes Echo, dem er dann folgen konnte mit Macht. Hinter der unbedingten Parteilichkeit mussten journalistische Qualitäten und Tugenden zurücktreten. Matthias Witte machte sich einmal die Mühe, die Meyer-Zaunersche Berichterstattung zur Überbauung des Schlossparks* mit einem Einkaufszentrum mit Schlossfassade ausführlich und im Detail zu analysieren. Meyer und Zauner lieferten mit ihrer Berichterstattung ein bleibendes Lehrstück für parteiischen Journalismus im Dienste der politischen Macht. 

Doch Meyers politische Wirkkraft war doppelt. Letztlich wirkte er auch als Geburtshelfer für neue Opposition. Medien wie „schlosspark-braunschweig“, „unser-braunschweig“ oder eben der „braunschweig-spiegel“ verdanken ihm mittelbar mit ihre Existenz. Mit seinem parteiischem Journalismus betätigte er sich auch als Hebamme, indem er neuen Bürgerinitiativen und politischen Gruppierungen, wie etwa der BIBS, mit zur Geburt verhalf.

Und „Ralle“ hatte auch ein menschliches Gesicht. Bei aller Kumpanei mit der Macht blieb er Kumpel für alle. Wer würde mit ihm nicht – mit wem würde er nicht mal auf die Schnelle ein Bier trinken?

 

*„Das wird keine Fassade für ein Einkaufscenter, das wird ein richtiges Schloss“ – Dokumentation und Analyse der Berichterstattung der Braunschweiger Zeitung in den Jahren 2004 bis 2006 zum so genannten „Wiederaufbau des Schlosses“.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Folge 1:

A. Einleitung

B. Das politische Umfeld

 

Folge 2:

C. Die Berichterstattung der BZ

 Zur Berichterstattung der BZ im Einzelnen

 

Folge 3:

Vorgeplänkel: Der „wiederaufgebaute Ottmer-Prachtbau“(einige Artikel vor dem 20.4.04)

„Das wird keine Fassade für ein Einkaufscenter, das wird ein richtiges Schloss“

Die Architekten-Artikel von R-H. Meyer vom 20.4 und vom 5.6.04

 

Folge 4

Wertung der Architekten-Artikel – Kommentar

 

Folge 5

„Schloss als ‚kulturelle Hochstapelei’?“

Ein Bericht über die ECE-Kritiker vom 10.05.2004

„Beim alten Schloss war das der Durchgang zum Schloss-Innenhof.“

Die Veröffentlichung der Pläne der ‚Schloss’-Nutzung am 10.6.04 und am 15.6.04

 

Folge 6:

Sonstige Artikel der BZ bis zum 10.3.05

„Der Schloss-Teil hat im Grundriss genau jene Maße des früheren Residenzschlosses.“

Die Reaktionen auf die Presseratsrüge vom 8. März 05

„Gericht: Schloss in Braunschweig darf gebaut werden“

„Historisch nicht wertvoll“ –ein Interview im Gefolge der Presseratsrüge

 

Folge 7:

„’Wir bauen dort tatsächlich mit der Schlossrekonstruktion das alte Schloss […] original 1:1 wieder auf.’“

-Auf dem Weg zur Wiederwahl von Dr.Gert Hoffmann. Seitenbemerkung zur Schloss-Lüge von Oberbürgermeister Hoffmann

„Die Rekonstruktion des 1960 abgerissenen Residenzschlosses beginnt.“ Das Ende der Schamfrist

Epilog

Auszug aus dem Resumee

Aus der Zusammenschau der BZ-Artikel über die „Schloss-Rekonstruktion“ wird ersichtlich, dass die BZ in enger Tuchfühlung mit der Stadtverwaltung systematisch und mit lückenloser Konsequenz die Irreführung ihrer Leser betrieb:

– durch Ausblendung entscheidender Tatsachen,

– durch absichtliches Missverstehen gegnerischer Argumente,

– durch Begriffsbildungen, die dem üblichen Sprachgebrauch spotten,

– durch unlautere Zitiermethoden und schließlich auch

– durch schlichtes Behaupten von Unwahrheiten.

Bei der unvoreingenommenen Leserschaft wurden damit Erwartungen über die ‚Schloss-Rekonstruktion’ geweckt, die weit über das tatsächlich Geplante hinausgingen.

 

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