Von Greenpeace Braunschweig
Braunschweig, 13.05.2024. Ein Bündnis der Braunschweiger Initiativen Fridays for Future, Parents for Future und Greenpeace startet eine Petition für nachhaltiges und gesundes Essen in Braunschweigs Schulen. Anlass ist die Erarbeitung eines neuen Konzeptes für Schulverpflegung durch die Stadt Braunschweig, das im Juni mit Workshops in die nächste und für die Kriterienfindung entscheidende Phase startet.
Das Bündnis fordert:
- Lebensmittel zu 100 Prozent aus ökologischer Erzeugung
- Verwendung möglichst saisonaler und regionaler Produkte
- Bei jeder Mahlzeit ein vollwertiges, pflanzliches Angebot
- Gesundes, vielfältiges Essen, mindestens nach DGE-Standard
„Nachhaltigkeit muss auch beim Essen mitgedacht werden!“, sagt Dennis Zellmann von Greenpeace Braunschweig. „Für gutes, zukunftsfähiges Essen kann der Preis nur ein Kriterium neben anderen sein. Wir begrüßen daher, dass die Stadt Braunschweig ein durchdachtes Konzept für die Schulverpflegung erarbeitet.“ „Ein hoher Anteil an regionalen und saisonalen Bio-Lebensmitteln und eine pflanzenbasierte Ernährung sind gut für die Artenvielfalt und das Klima. Essen nach DGE-Standard stellt ein gesundes und vielfältiges Angebot sicher“, ergänzt Ina Lüsse von Parents for Future. „Es geht um die gesunde, nachhaltige und zukunftsgerechte Ernährung unserer Kinder!“
Gelegenheit für zukunftsweisendes Konzept ergreifen
Am 19. April hatte das Unternehmen con_sens, das mit der Erarbeitung des Konzepts beauftragt wurde, in der Sitzung des Schulausschusses der Stadt Braunschweig den aktuellen Stand öffentlich vorgestellt. Dort waren noch keine tiefergehenden Überlegungen zur Nachhaltigkeit erkennbar. Mit Workshops im Juni besteht die Chance, neben Fragen der Organisation und Beschaffung auch feste Kriterien in Sachen Nachhaltigkeit und Gesundheit mit den Beteiligten zu diskutieren und festzulegen. „Bio-Lebensmittel, Regionalität und Saisonalität müssen als wichtige Faktoren ins Konzept einfließen“, fordert Zellmann. „Das hat sich die Stadt selbst ins Klimaschutzkonzept geschrieben. Jetzt kann sie beweisen, dass sie es ernst meint.“ Auch Lüsse von Parents for Future appelliert: „Leckeres, gesundes und klimafreundliches Essen sollte in der Schule selbstverständlich sein. Die Bio-Mensa der Wilhelm Bracke Gesamtschule hat schon längst gezeigt, wie es gehen kann.“
Städte überall in Deutschland gehen voran
Städte wie Berlin, Darmstadt, Freiburg oder Nürnberg machen vor, wie es funktionieren kann: Schrittweise wird dort der Bio-Anteil an Lebensmitteln in Kitas und Schulen erhöht und liegt bereits jetzt oft bei 30 Prozent und mehr. Und die Kosten? Durch hohe Anteile pflanzlicher Kost und eine gute Organisation werden diese gering gehalten. Neben Zubereitung und Lieferung machen die Lebensmittel auch nur einen Teil des Preises aus. So kann nachhaltige Verpflegung sozialverträglich gestaltet werden.
Die Petition kann hier unterzeichnet werden: https://weact.campact.de/petitions/bio-pflanzlich-und-gesund-zukunft-auf-den-kinderteller
Eine Übergabe der Unterschriften ist für Anfang Juni geplant.
@Greenpeace: Eine Petition bei Campact ist für die Politik ungefähr so bindend wie ein Hahn, der auf dem Mist kräht. Kann man machen, bewirkt allerdings zunächst einmal nichts.
Zum Glück hat die Stadt Braunschweig auch eine politische Beteiligungsplattform, die Mitreden-Plattform. Dort benötigt man für eine Petition lediglich 50 (!) Unterstützerstimmen, die sowohl online als auch klassisch mit Unterschriftenlisten gesammelt werden können, und anschließend wird im betreffenden Fachausschuss/Stadtrat über die Petition abgestimmt.
Ich fände es daher klasse, wenn Ihr Eure Petition bei der Mitreden-Plattform einstellt, denn es ist schade, wenn die Stadt politische Beteiligungsmöglichkeiten anbietet, diese jedoch von den kommunalen Akteuren nicht genutzt wird.
Hier ist der Link zur Plattform:
https://mitreden.braunschweig.de/ideenplattform