Neuer Fahrplan

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Nun ist er raus, der neue Fahrplan. Jetzt gibt es keine Twinlines mehr, sondern Metrolinien. Die Verkehrs-AG verspricht „Schneller, direkter, zuverlässiger!“ und erklärt, dass das Leistungsangebot um ca. 8% erhöht worden sei.

Das teste ich an meiner Haus- und Hofhaltestelle „Grabenstraße“ in der dichtbesiedelten Wohnbebauung im Norden des Östlichen Ringgebiets. Grabenstraße? Diesen Namen gibt es nicht mehr. Im Zuge der Gerechtigkeit ist nun zur Abwechslung das Straßengegenüber der neue Namenspate. Die Haltestelle heißt zukünftig „Mozartstraße“. Ist das ein Fortschritt? Aber zum Fahrplantest. Zur Zeit fahren von der „Grabenstraße“ noch von Montag bis Freitag die Linien 3 und 8 mit insgesamt 78 täglichen Abfahrten in die Stadt. Ein Vergleich mit dem neuen Fahrplan ergibt nur noch 64 Abfahrten in diesem Zeitraum mit der neuen Metrolinie M3. Das sind fast 18% weniger Fahrtmöglichkeiten als jetzt noch. Und das auf dem gesamten Streckenast von Volkmarode bis zum Hagenmarkt . In den Stoßzeiten fährt aktuell noch jede 10 Minuten eine Bahn, ab 12. Oktober nicht häufiger als alle 15 Minuten. Eine Ergänzungslinie, die einen attraktiven 7,5-Minutentakt ergibt, sucht man auf dieser Strecke vergebens. Ist das der Abschied von den Straßenbahnstrecken als Grundnetz des innerstädtischen ÖPNVs? Schon vor Jahren ist mit der Einführung der Twinlines eine Angebotsverschlechterung einhergegangen. Ein dichter Takt, gerade in der morgentlichen Rushhour, wurde ausgedünnt. Der neue Einschnitt heißt nun Metrolinien. Welchen schicken Namen wird man sich für die nächste derartige Maßnahme überlegen?
Marcus Else Braunschweig

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