Neue Oberschule 1. Fair Trade-School in Braunschweig

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Glückliche Fairtrade-Aktivisten mit Schild und Urkunde. Hintergrund Schulleiter Kohfahl, Rechts unten Zorah Birnbacher von Trans Fair

Was wünschen sich Lehrer von Schülern? Hier eine kleine Auswahl der Wunschliste: Höflichkeit, Strebsamkeit, Hilfsbereitschaft, Fleiß, Engagement, Fantasie, Ausdauer, Selbständigkeit usw. Die SchülerInnen der NO, die das Projekt Faire Schule angestoßen hatten, haben all diese Tugenden, die notwendig sind, Großes zu leisten.

Eine der treibenden Kräfte: Links: Ludmilla Kristen mit dem Organisationsplakat und Emilia Westerkamp .

Heute war es so weit. Eine Arbeitsgruppe bereitete ein Jahr lang vor, was heute zur Vollendung kommen sollte. Die offizielle Ernennung zur Schule des fairen Handels. Die erste FT-School in Braunschweig. Die Ziele waren vor einem Jahr hoch gesteckt worden. Es war nicht so einfach, die Bedingungen zu erfüllen. Damit eine Schule den Titel Fairtrade-School erhalten kann, müssen nachweislich fünf Kriterien erfüllt sein. Das gelingt natürlich nur mit Partnern in Behörden und Zivilgesellschaft.

Auch das waren ihre Aktionen, um den Anforderungen für die Fairtrade-School zu genügen.

Zu würdigen wusste das als erster der Gratulanten Torsten Glaser, Leiter der Regionalab-teilung Braunschweig der Landesschulbehörde. Torsten Glaser hat die Aufsicht über rund 620 allgemein- und berufsbildenden Schulen im Osten Niedersachsens. Er überbrachte die Glückwünsche an die Schule und an die engagierten SchülerInnen.

Torsten Glaser von der Landesschulbehörde

Ohne die Offiziellen der Schule läuft natürlich nichts. Mit dem Schulleiter der NO, Marten Kohfahl, und im Kollegium mit dem Lehrer, Patrick Foppe, der die AG Faire Schule begleitete, waren die engagierten SchülerInnen gut aufgestellt. Beide bedankten sich für die hervorragende Zusammenarbeit und den Durchhaltewillen der SchülerInnen. Sie betonten, dass sich die Schüler das Projekt ausgedacht hätten, sie hätten es entwickelt und zur Vollendung gebracht. Zum Dank gab es einen Strauß Fairtrade-Rosen.

Schulleiter Marten Kohfahl mit den Fairtrade Rosen

Ohnehin gab es nur Knabbereien und Getränke aus dem Eine-Welt-Laden in der Goslarschen Straße 31. So wie auch der kleine Weltladen in der Schule vom Eine-Welt-Laden beliefert wird. Insofern hat Magdalene Lichte-Dierks, die den Weltladen betreut, mit Rat und Tat mitgeholfen an diesem Erfolg. Aus der Zivilgesellschaft kam Erfahrung in Form des Vereins „Fair in Braunschweig„. Die Vereinsmitglieder, Franziska Dickschen und Uwe Meier, waren bei der Feier und freuten sich, an diesem Erfolg mit beteiligt gewesen zu sein.

Begleitender Lehrer Patrick Foppe mit Zorah Birnbacher von Transfair.

Gratulanten waren auch die Stadt Braunschweig. In Vertretung des Oberbürgermeister, Ulrich Markurth, kam Martin Klockgether, Leiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit. Er sprach über Nachhaltigkeit im Leben und im Handeln. Das Wirtschaftsdezernat war selbstverständlich auch dabei, denn schließlich ist Braunschweig Fair Trade Stadt. Das Dezernat half den SchülerInnen finanziell beim Design und Einkauf der Fair-Trade T-shirts. Frau Achilles vom Wirtschaftsdezernat war die helfende Hand der Stadt, zumal sie auch die Koordinierungsgruppe organisiert, die eine Grundbedingung ist, um den Titel einer fairen Stadt zu bekommen.

Martin Klockgether, Leiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit

Auch die schmale faire Braunschweiger Wirtschaft war vertreten. Das faire Textilhandelshaus, Jojeco, im Magniviertel und Polarherzdesign, die am Projekt der Schule helfend beteiligt waren.

Natürlich stand die Arbeitsgruppe „Fair Trade-School“ im Mittelpunkt der Feier. Applaus brandete auf, als Zorah Birnenbacher von Fair Trade offiziell die Urkunde und das Schild für den Schuleingang an eine der Tatkräftigsten, Ludmilla Kristen und Emilia Westerkamp sowie die Gruppe überreichte. Die AG-Mitglieder bedankten sich brav bei allen für die Unterstützung und hoffen in Braunschweig nun auf einen Schneeballeffekt. Noch viele Schulen sollen dazukommen, damit der faire Handel nun endlich auch in Braunschweig richtig Fuss fasst.

Kampagne Fairtrade-Schools

Die Kampagne, „Fairtrade-Schools“, bietet Schulen die Möglichkeit, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.

Die Kampagne, „Fairtrade-Schools“, verankert das Thema fairer Handel im Schulalltag und schafft bei Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung.

Seit dem Kampagnenstart im Jahr 2012 hat sich eine bundesweite Bewegung an teilnehmenden Schulen entwickelt, die das Engagement von Kindern und Jugendlichen für Nachhaltigkeit fördert, eigenständiges Handeln bestärkt und die Vernetzung von motivierten Akteuren unterstützt. Getragen wird die Kampagne von TransFair e.V.

Wermutstropfen

Leider gab es einen Wermutstropfen. Ein/e hochrangige/r VertreterIn der Stadt hätte dabei sein müssen, um die Bedeutung des fairen Handels für die Stadt zu unterstreichen. Aber anscheinend soll der faire Handel in dieser Stadt nicht zu hoch gehängt werden. Finanzielle Unterstützung ist ok. Das muss dann aber auch reichen, scheint die städtische Devise zu sein.

Die SchülerInnen haben die Wichtigkeit ihres Handelns erkannt. Zumal im Forderungskatalog an die Stadt von „Fridays for Future Braunschweig“ auch die Forderung nach einer „Hauptstadt des fairen Handels“ Braunschweig vorkommt. Kein Wunder, es ist deren Zukunft. Herzlichen Glückwunsch!

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