Vor 75 Jahren – Bücherverbrennung vor dem Braunschweiger Schloss am 10. Mai 1933

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Am 10. Mai 1933 brannten in Braunschweig wie auch an zahlreichen anderen Orten im nationalsozialistischen Deutschland die Werke namhafter Literaten und Wissenschaftler. In Braunschweig wurden u.a. allein 640 Werke aus dem Bestand der Technischen Hochschule vernichtet. Ein komplettes Verzeichnis der Bücher, die 1933 aus dem Bestand der TH Braunschweig aussortiert und zum größten Teil vernichtet wurden, wurde 1993 von Michael Kuhn zusammengestellt. Neben namhaften Literaten und Theaterautoren standen vor allem sämtliche Schriften zu den Themenbereichen Sozialismus und Sozialpolitik, Demokratie und Weimarer Verfassung, Psychoanalyse, Reformpädagogik und Sexualwissenschaft im Focus der nationalsozialistischen Eiferer.

Anläßlich dieses Jahrestags hält Dr. Thomas Kubetzky vom Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig am 10. Mai um 16.00 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek einen kurzen einführenden Vortrag über die Bücherverbrennung vor 75 Jahren. Anschließend lesen die Schauspieler Jürgen Beck-Rebholz, Andreas Jäger, Johannes Schmidt und Marko Werner aus Büchern, die damals im Beisein vieler Schaulustiger verbrannt wurden.

Vielleicht hätte man bei der Gestaltung des Schlossplatzes an dieses gleichermaßen bedeutende wie unrühmliche Ereignis erinnern können, ähnlich dem Monument wie es der Künstler Micha Ullmann auf dem Bebelplatz in Berlin mit einer in den Boden versenkten unterirdischen Bibliothek mit leeren Regalen getan hat. Ob man dafür allerdings das Einverständnis der Eigentümerin des heute an Stelle des ehemaligen Schlosses befindlichen Einkaufszentrums erhalten hätte, bleibt zu fragen.

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