Kurzbericht zum Theaterstück „Deutschland wird am Hindukush verteidigt“

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Das in Bonn 2 Tage davor uraufgeführte Stück analysiert auf eingängige Weise die Entwicklung des Afghanistan-Konflikts von Beginn an, d. h. ab der 70er Jahre. Im Mittelpunkt steht eine Großfamilie, von der viele ihrer Mitglieder oft durch gegensätzliche kriegerische Entwicklungen im Laufe von drei Generationen zu Tode kommen. Dabei stützt sich die COMPAGNIE exakt auf belegte Ereignisse, Hintergründe und Ursachen und gesammelte Berichte einer solchen Familie. Zum Schluss gibt es einen Ausblick auf mögliche Gefahren in der Zukunft auch für Deutschland, nämlich dass sich der Krieg ausweitet und verlängert. Die SchauspielerInnen agieren mit nur einem Dekorationsstück (einer vielfach verwandelbaren Doppelleiter) und gekonnt eingesetzter abwechslungsreicher Sprachgestik. Dabei nutzen sie den Sprech-Chor, den Bericht und den Dialog – und sehr sparsam – Musik. So wirkt das Stück nie langweilig. Alle treten in mehreren Rollen auf.
Anschließend fand eine lebhafte Diskussion statt mit den SchauspielerInnen, der Regisseurin, einem afghanistan-erfahrenen Bundeswehroffizier, einem Afghanen und Vertretern der Friedensbewegung. Jeweils über die Hälfte der Sonntag und Montag anwesenden ca. 230 ZuschauerInnen blieb eine weitere Stunde, um an der Diskussion dieses in diesem Herbst wieder heißen Themas teilzunehmen. Denn immer mehr werden auch deutsche Soldaten Angriffsziel. Von allen Seiten gab es nur Lob für die Aufführung.
Der Gruppe ist zu wünschen, dass sie mit dieser neuartigen Theaterform in möglichst viele weitere Städte eingeladen werden möge.
Kontakt über das Internet.
FRIEDENSZENTRUM e.V.
Frieder Schöbel, T 0531-351147
Wichernstr. 45
38108 Braunschweig

www.friedenszentrum.de

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