Kurz und Klar 31.Juli

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Patentiert: Günstiger chemischer Wärmespeicher ohne Isolierung

Thermochemische Reaktionen legen die Grundlage für einen günstigen Speicher für ansonsten verpuffende industrielle Abwärme. Über eine weitere Reaktion kann diese Wärme selbst Monate später wieder freigesetzt werden, um damit den Winter hindurch Gebäude zu heizen.Das grundlegende Prinzip des jüngst patentierten Suspensionsreaktors ist die Umwandlung von Wärmeenergie in chemische Energie und wieder zurück. „Wir verwenden etwa Borsäure, ein festes Material, das wir mit Öl vermischen“, sagt Winter. Die daraus entstehende ölige Suspension kommt in einen Reaktor, dessen Wand auf eine Temperatur zwischen 70 und 200 Grad Celsius aufgeheizt wird. Dabei wird Borsäure in Boroxid umgewandelt und Wasser freigesetzt. Die ölige Boroxid-Suspension lässt sich ohne aufwendige Wärmeisolation in Tanks lagern. Führt man später dieser Suspension wieder Wasser zu, läuft die chemische Reaktion umgekehrt ab. (Quelle: Heise online)

Atomenergie ist keine Alternative

Wir erleben einen neuen Versuch,  die in jedweder Hinsicht ungeeignete Risikotechnologie Atomkraft wieder zu beleben. Forderungen nach einem Streckbetrieb der verbliebenen Atomreaktoren können schnell in Forderungen nach einem Aussetzen des Atomausstiegs münden.

Die Debatte um einen Streckbetrieb der verbliebenen deutschen Atomreaktoren ist insgesamt von einer bemerkenswerten Unkenntnis geprägt. Ignoriert wird, dass sich dadurch lediglich 0,6 bis 1 Prozent des Erdgases ersetzen ließen. Während Gaskraftwerke kurzfristig die Spitzenlast auffangen, laufen Atomreaktoren quasi kontinuierlich durch. Technisch können sie damit nicht den Beitrag der Gaskraftwerke im Stromsystem ersetzen. Für die Versorgungssicherheit stellt die Atomkraft ebenfalls keine Lösung dar, wie der Blick nach Frankreich zeigt, wo wegen schwerer technischer Mängel die Hälfte der Atomkraftwerke still steht. Erneuerbarer Strom aus Deutschland stabilisiert aktuell den französischen Energiesektor.

Die letzte Bundesregierung hat den Zubau von 18 GW Wind an Land blockiert. Daraus resultieren unsere aktuellen Probleme. Im Herbst braucht es konkrete Gesetze, die das Genehmigungsrecht straffen. (Quelle: BWE Windbrief 27.7 Hermann Albers Präsident Bundesverband Windenergie).

Die Genehmigungsverfahren bei Windkraft dauern Jahre – Bundesländer unterscheiden sich gravierend in ihrem Bemühen um Windkraft

Hier geht es um die Bemühungen der Landesregierungen und nicht um die besten natürlichen Gegebenheiten, die haben Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Die Genehmigungsverfahren dauern 22,6 Monate im bundesweiten Schnitt. Am langsamsten ist Hessen mit 38,2 Monaten (CDU und Grüne). Mecklenburg-Vorpommern 31,9 Monate (SPD und Linke). In Baden-Württemberg, unter dem grünen Ministerpräsidenten Kretschmann, sind es 27,1 Monate. Am besten liegt Sachsen mit 12 Monaten (CDU,SPD,Grüne). Thüringen und Nordrhein-Westfalen liegen mit gut 19 Monaten ebenfalls unter dem Schnitt. Von 2018 bis 2022 wurden im großen Bayern (CSU, Freie Wähler) gerade mal 7 Windräder genehmigt. (Quelle FR 14.6.2022)

Im Ländervergleich zeigt sich auch, dass im relativ kleinen Rheinland-Pfalz mit 19.854 km² und 1763 Windräder mehr als doppelt so viele Windräder in Betrieb sind wie in Baden-Württemberg mit 35.751 km² und 841 Windrädern. (Quelle Tagesschau 22.12.2021)

Die fünfte Gewalt

15. 07. 2022 | Auf der Netzseite des Weltwirtschaftsforums, der Lobby der größten internationalen Konzerne, ist wieder einmal ein aufschlussreicher Text erschienen. Er benennt, ungewöhnlich offen, die wahren Regenten der Weltgeschicke. Und er macht durch die Mitautorenschaft der Chefin von Transparency International deutlich, was der wahre Charakter derartiger „Nichtregierungs-„Organisationen ist:

„Buchhalter, Banker, Finanzdienstleister, Anwälte, Immobilienmakler, Luxusgüterhändler und andere Vermittler des Privatsektors, so genannte „Gatekeeper“, erleichtern die internationalen Finanzströme auf unseren globalisierten Märkten. (…) Vielen ist inzwischen klar, dass die Gatekeeper durch die Kontrolle, Verteilung und Verwaltung von Vermögen die globale Macht kontrollieren, verteilen und verwalten – und damit auch die globale Sicherheit.“ (globale Sicherheit?)

Deutsche-Bank-Chef Rolf E. Breuer sagte schon im Jahr 2000:

„Politik muss heute mehr denn je auch mit Blick auf die Finanzmärkte formuliert werden. Wenn man so will, haben die Finanzmärkte quasi als „fünfte Gewalt“ neben den Medien eine wichtige Wächterrolle übernommen…Wenn die Politik im 21. Jahrhundert in diesem Sinn im Schlepptau der Finanzmärkte stünde, wäre dies vielleicht so schlecht nicht.“ (Deutsche-Bank-Chef Rolf E. Breuer) Finanzmärkte, das sind die gigantische Kapitalanlagegesellschaften wie Blackrock und Allianz und Großbanken wie JP Morgan und Deutsche Bank, die den Lauf dieser Märkte bestimmen. (Quelle Norbert Haering)

Neue HandelsrouteRusslands Abkürzung nach Indien

Der Handel zwischen Russland und Indien soll künftig schneller und billiger werden. Nicht Russland, sondern Indien machte Anfang Juli in Gesprächen auf höchster Ebene Druck auf den Iran, um den für den Handel bestimmten Korridor durch das Land auszubauen, wie die indische „The Tribune“ schreibt. Insgesamt soll der International North-South Transportation Corridor (INSTC) zwischen Russland und Indien 7.200 Kilometern lang sein.

Einer der Endpunkte ist der Hafen Nhava Sheva in der Region der indischen Metropole Mumbai. Der Transport auf dem INSTC wird teils mit Schiffen, teils auf der Straße und mit der Eisenbahn durchgeführt, wie die US-Wirtschaftsseite Quartz schreibt. Auf der neuen Transitroute brauchen die Waren nur rund 25 Tage, bis sie am Ziel ankommen, die alte Route über Atlantik, Mittelmeer und Sueskanal dauerte laut Quartz mit 40 bis 45 Tagen um fast das doppelte mehr. Die Einsparungen bei den Transportkosten werden mit rund einem Drittel angegeben. Dutzende Länder werden davon profitieren. Die russische Logistik- und Transportfirma RZD Logistics hat laut „Economic Times“ bereits ihre Arbeit auf der Route aufgenommen und schickt ganze Containerzüge von Russland nach Indien. Die Sanktionspolitik beschleunigt solche Prozesse.(Quelle: ORF.at).

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