Kurz und Klar 23. Juli – neues zum Wasserstoff

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Wasserstoff Foto Pixabay

Gas aus der Mikrobenfabrikation – ungeheuer effizient

Cyanobakterien eignen sich grundsätzlich für die H2-Produktion, weil sie bei ihrem natürlichem, auf Photosynthese beruhendem Stoffwechsel Wasser mit Sonnenenergie in Sauerstoff und Wasserstoff spalten. Gewöhnlich verarbeiten sie den Wasserstoff anschließend sofort weiter in komplexere Zellbausteine. Die Cyanobakterien bilden das Gas direkt ohne Zwischenschritte. „Das steigert die Effizients des Prozesses“ sagt Andreas Schmidt vom Helmhotz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Dem Biochemiker ist es mit seinen Arbeitsgruppen vor wenigen Monaten gelungen, im Labor dünne Filme aus Mikroben über längere Zeit hinweg Wasserstoff mit konstanter Ausstoßrate freisetzen zu lassen. „Das Experiment war ein echter Durchbruch von uns, denn es belegt die grundsätzliche Machbarkeit des Ansatzes“. (Quelle „neue energie“ Juli 2022) (b.k.)

Solarmodul, dass Wasserstoff ausstößt

Forscher rund um Johan Martens von der katholischen Universität Leuven waren mit diesem Modul in der Endausscheidung des europäischen Patentamts für den „Erfinderpreis 2022“. Die Funktionsweise: Vor allem Nachts, wenn die Luft im Freien besonders feucht ist, lagert das Paneel Wasserpartikel an. Mit Hilfe des Sonnenlichts, werden diese Moleküle dann tagsüber elektrochemisch in ihre Bestandteile gespalten und anhand einer Trennmembran dauerhaft auseinander sortiert. Der Sauerstoff entweicht in die Luft, der Wasserstoff wird über schmale Rohrleitungen weitergeleitet. Nach Angaben des Teams lassen sich so etwa 15% der einfallenden Sonnenenergie in Wasserstoff umwandeln. (Quelle „neue energie“ Juli 2022) (b.k.)

„Unsere europäischen Werte“: 1,21 Euro Mindestlohn in der Ukraine

Die Ukraine ist korrupt – wissen wir, macht nichts. Sie hat die ärmste und kränkeste Bevölkerung Europas, ist Drehscheibe der europaweiten Niedrigstlöhnerei und des Zigarettenschmuggels, Weltspitze beim Handel mit dem weiblichen Körper – und hat mehr Soldaten als jeder europäische NATO-Staat.

Aber westliche Gewerkschaften und „Menschenrechtler“ blicken immer noch nach Asien und Bangladesh, wenn es um menschenrechtswiedrige Niedriglöhnerei in der Textilindustrie geht. Obwohl die Niedriglöhne in der Ukraine viel niedriger sind. Auch bei den aktuellen Diskussionen in der EU und im Deutschen Bundestag über ein Lieferkettengesetz: Da geht der Blick weit hinaus, global, nach Asien, während die EU-ukrainische Armutskette verleugnet wird. ( Mehr dazu in den NachDenkSeiten)

Die „taz“ erklärt den Weltkrieg

In einem Kommentar in der Tageszeitung „taz“ wird gefordert, dass „die Nato mit eigenen Bodentruppen“ die „Armee Putins zurückschlagen muss“. Die „taz“ hebt mit der Veröffentlichung dieses Beitrags die aktuelle Meinungsmache zum Ukrainekrieg auf eine radikale Stufe. (Quelle NachdenkSeiten)

Blamage für Robert Habeck: Die Staaten Europas sind nicht bereit, für Deutschland Energie zu sparen.

Der Plan der EU-Kommission, die Mitgliedsstaaten zum Energiesparen zu zwingen, erweist sich schon wenige Stunden nach der Bekanntgabe als unrealistisch. Griechenland, Portugal, Polen, Zypern, Ungarn und Spanien lehnen den Plan einer kollektiven Reduktion des Energieverbrauchs um 15 Prozent kategorisch ab.

Der portugiesische Energie-Staatssekretär João Galamba sagte, man sei nicht bereit, einen aus Brüssel vorgegebenen Prozentsatz zu erfüllen, ohne vorher gefragt zu werden. Die spanische Energieministerin Teresa Ribera sagte mit einem Seitenhieb auf Deutschland, Spanien brauche nicht zu sparen, weil es nicht wie andere Länder „über seine Verhältnisse“ gelebt habe. Frankreichs Ministerin für Energie-Transformation sagt pauschale Einsparungen könnten von der EU-Kommission nicht zentral und ohne  vorherige Konsultationen mit den Mitgliedsstaaten verordnet werden. Polens Energieministerin Anna Moskwa sagte, Warschau sei zwar für Solidarität, aber die Energiesicherheit des eigenen Landes habe absoluten Vorrang. Deutschlands Gaslieferungen an Polen haben dafür gesorgt, dass dort die Gasspeicher zu 98% gefüllt sind – im Gegensatz zu Deutschland. (s. dazu „Unsere Erdgastanks könnten voll sein, wenn nicht…“)

Ungarns Außenminister Peter Szijjártó war am Donnerstag gar nach Moskau gereist und bat dort den russischen Außenminister Sergej Lawrow, Russland möge mehr Gas liefern, weil Ungarn sonst seine Wirtschaft nicht aufrechterhalten könne. (Quelle Berliner Zeitung)

John Bolton gibt zu bei Staatsstreichen in anderen Ländern geholfen zu haben.

John Bolton, ehemaliger Assistent des US-Präsidenten Donald Trump für nationale Sicherheitsfragen, hat vor kurzem in einem Interview mit CNN zugegeben, dass er bei der Planung von Staatsstreichen in anderen Ländern geholfen hat.

Nach Angaben der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Lindsey O‘Rourke haben die Vereinigten Staaten in den 42 Jahren zwischen 1947 und 1989 64 verdeckte und sechs offene Operationen zu Regierungswechseln in anderen Ländern durchgeführt. Nach dem Ende des Kalten Krieges hätten die USA nicht aufgehört, Regierungen in anderen Ländern zu unterwandern, so O‘Rourke. Sie hätten politische Unruhen in Lateinamerika verursacht, sich in den „Arabischen Frühling“ eingemischt und „Farbrevolutionen“ in Eurasien angestiftet.

In einem Beitrag in den sozialen Medien kritisierte der ehemalige bolivische Präsident Juan Morales, der auf Druck des Militärs und der Opposition zurückgetreten war, „die USA sind der größte Feind der Demokratie“. (20.7.2022 CRI online)

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