Roselies-Opfergedenken: Traditionsverband und BIBS handeln im Einvernehmen
Für die „Freunde des Traditionsverbandes Panzerbataillon 24, Panzerregiment 6“ sind es „Ehren“steine im „Ehrenhain“. Er befindet sich am Möncheweg im Neubaugebiet, das auf dem Gelände der ehemaligen Roselies-Kaserne errichtet wurde. Seit Jahren gibt es Streit um diesen sog „Ehrenhain“. Denn dort ort stehen auch Gedenksteine, die an Truppenverbände der Wehrmacht und auch an das herzögliche Infanterieregiment 92 erinnern. Immerhin geht es da um mittlerweile aufgearbeitete Kriegsverbrechen. So werden dem herzoglichen Infanterieregiments 92 Kriegsverbrechen zur Last gelegt, die es am 21. August 1914 an der Zivilbevölkerung im belgischen Ort ROSELIES begangen hat. Die BIBS kämpft seit Jahren gegen diesen Ehrenhain und an das „Heldengedanken“ zum Volkstrauertag und bemüht sich ebenso seit Jahren um freundschaftliche Kontakte zum Ort Roselies in Belgien. Dazu ein Bericht aus Roselies.
Eine Pressemeldung der BIBS deutet nun eine Veränderung zum diesjähren Volkstrauertag an. Die „Ehrensteine“ sollen verhüllt werden!
Pressemitteilung
Ab 10 h beginnt die Verhüllung, dann folgt am Möncheweg ein Opfergedenken mit Kranz-Niederlegung.
1. wir laden ein, ab 10 Uhr erstmals einem Roselies-Opfergedenken beizuwohnen.
Die BIBS hat dort am Mönchweg ab 10:15 das Nutzungsrecht und damit diesmal auch Hausrecht.
2. Mit dem Traditionsverband soll es diesmal zu keiner Konfrontation kommen, zumal man im Verband auch nicht mehr mit kriegsverbrechenden Verbänden aus Kolonial- und Wehrmachtszeiten in Verbindung gebracht werden möchte, so das Fazit aus Gesprächen zwischen Traditionsverband und BIBS.
3. Dementsprechend wird ab 10 Uhr eine Verhüllungsaktion von der BIBS vorbereitet und um 10:15 vollzogen.
Diese Verhüllung bezieht sich auf den Deutsch-Südwest Schutztruppen- sowie auf den Wehrmachtsstein zum Panzerreg.6.
Die Aktion wird mit Bild und Ton dokumentiert – vor allem auch für die mediale Auswertung gegenüber Öffentlichkeit und für weiterführende Gespräche mit der Stadt.
4. Die Verhüllung ist mit dem Traditionsverband abgesprochen und findet dessen Zustimmung.
Auch will der Verband mit uns auf die Stadt zugehen, um eine endgültige Lösung (Verhüllung, Entfernung, Sonstiges) zu suchen.
Somit wurde nach 8 Jahren beharrlicher Vorarbeit der Weg frei für ein angemessenes Gedenken in Richtung Versöhnung mit den Opfern der durch Braunschweigische Truppen im belgischen Ort Roselies angerichteten Kriegsverbrechen im Jahre 1914.