Gliesmaroder Bad endgültig gerettet

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„Gliesmaroder Bad endgültig gerettet“ – das war die Überschrift in der Braunschweiger Zeitung am 22.10.2014. Am Vortag gab es die Ratsabstimmung: Einstimmig. Das war ein ziemlich einmaliger Vorgang. Herr Friedrich Knapp kann dieses Bad 10 Jahre betreiben. Durch Erbbaurecht wird Herr Knapp das Bad übernehmen, damit die Finanzierung sichern, eine Betreibergesellschaft soll gegründet werden. Sogar Herr Pesditschek, Fraktionschef der SPD, lächelt freundlich in die Kamera.

Was war das für ein langer Weg dorthin. Am Ende haben alle einen Beitrag geleistet, auch die Hardliner in der Sache „Spaßbad“. Der Druck der Bürger und der Bürgerinitiative, des Fördervereins zum Erhalt des Gliesmaroder Bades – sie haben das getan, was uns immer gepredigt wird: Bringt Euch ein. Ihnen ist ein großer Erfolg zuzusprechen, denn sie hatten den langen Atem. Sie wollten und konnten nicht einsehen, dass dieses immer noch architektonisch schöne Familienbad, auch im Grünen eingebunden, abgerissen wird.

 

Die Presse ist ebenfalls zu loben, sie war vor Ort und hat fair berichtet. Das System: Dieses Objekt, es gibt leider mehrere davon, als abgängig zu bezeichnen, ist hoffentlich erst einmal unterbunden. Vielleicht sehen die Politiker in Zukunft besser hin. Auch wir müssen unser Eigentum pfleglich erhalten und es immer wieder in Stand setzen.

Der Widerstand gegen das Spaßbad war erheblich. Gut 30.000 Unterschriften wurden gesammelt. Die Bürger wollten ihre Stadtteilbäder behalten. Offensichtlich war auch Herr Knapp schon damals von dem Modell Spaßbad nicht begeistert. Ohne ihn würde es so nicht weitergehen, also ist sein Engagement zu loben. Das nennt man Bürgersinn. Vielleicht schwimmt er dort gern und möchte, dass ebenfalls andere Bürger dort in Ruhe ins Wasser gehen können. Herr Wendroth ist der Fraktionschef der CDU im Rat, will abwarten und meint: Die Mittel der Stadt sind begrenzt. Der Zuschussbedarf der Stadtbad GmbH liegt bei jährlich 6 Millionen Euro. Leider sind für die Mehrkosten für das Spaßbad ebenfalls Unsummen rausgegangen.

Anmerkung der Redaktion:

Das Foto des Potsdamer Fotografen Alexander Ludwig Obst gehört zu einer Serie, die am letzten Wochenende vor dem Ratsbeschluss aufgenommen wurde. Auf der Facebook-Seite von BI und Förderverein (mit neuer Webadresse!) werden nach und nach weitere Fotos dieser Serie eingestellt.

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