Freude bei Eltern, Schülern und Lehrern in den Grundschulen

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Elternbefragung zur 4. IGS: Hoher Bedarf für Gesamtschulen nachgewiesen.

Die Messlatte liegt hoch. So hoch, dass die CDU/FDP-Landesregierung auf ein Scheitern für neu geplante Integrierte Gesamtschulen hofft. Diese Hoffnung hat sich in Braunschweig und in vielen anderen Kommunen Niedersachsens zerschlagen. Die Eltern wissen um das Versagen des von CDU/FDP favorisierten dreigliedrigen Schulsystems. Für Braunschweig steht nach der Elternbefragung fest: Die für Niedersachsen festgelegte Mindestzahl von 534 möglichen Anmeldungen pro Jahrgang für alle vier aktuellen Grundschuljahrgänge wurde deutlich erreicht! „Das Ergebnis der Befragung dokumentiert eindeutig den Bedarf einer weiteren IGS. Im Norden und Nordosten der Stadt gibt es ebenso wie im Süden und Westen Braunschweigs eine zum Teil hohe Nachfrage nach IGS-Plätzen“, so die Stadt (siehe Presseerklärung mit den angefügten Grafiken).

Nicht nur die Eltern und Schüler freuen sich über dieses Ergebnis, das den Kindern mit der 4. IGS gerechte und international anerkannte Bildungschancen eröffnet und viele Eltern hoffnungsfroher in die Zukunft sehen lässt. Diese Eltern wissen, dass in den IGSen alles getan wird, die Bildungschancen ihrer Kinder, verbunden mit qualifizierten Abschlüssen, deutlich zu erhöhen. Die Eltern sorgten für ein kraftvolles Votum, auch gegen die CDU/FDP-Bildungspolitik und die Ständevertreter in diesen Parteien.

Und die LehrerInnen? Viele GrundschullehrerInnen freuen sich, die Lebenswege von Kindern im zarten Alter 10 Jahren nicht mehr entscheiden zu müssen. Ihnen wird eine Verantwortung genommen, denn sie wissen über die Bedeutung ihrer Entscheidungen, die sie im Grunde nicht treffen können, weil es nach ihrer Erfahrung und allen wissenschaftlichen Erkenntnissen unverantwortlich ist Kinder so früh zu selektieren.

Die Zeiten haben sich auch in Niedersachsen geändert und zwar in der Regierungsperiode einer CDU/FDP-Regierung, die ausdrücklich angetreten war, das gegliederte Schulsystem zu stärken und Integrierte Gesamtschulen zu bekämpfen. Die Nachfrage der Eltern bei den Anmeldungen zu den bestehenden Integrierten Gesamt­schulen und zwar mit allen Arten von Grundschulempfehlungen sowie die Umfrageergeb­nisse sind überwältigend. In Hannover haben 44 Prozent der Eltern der Grundschulen, 47 Prozent der vierten Klassen für eine IGS votiert. Die Stadt will drei neue IGSen einrichten. Die erste neue, die 8. IGS beginnt ihre Arbeit am 1.9.2009. In Emden waren es 67,5%, in Salzgitter 62,3%, über 50% im Landkreis Wolfenbüttel. überwältigend waren auch die Ab­stimmungen im Landkreis Göttingen, wo der Schulträger mindestens 3 Gesamtschulen ein­richten will. Die absolute Zahl der für Gesamtschulen votierenden Eltern ist in diesen Kom­munen groß genug, um 5 bis 6-zügie Gesamtschulen einzurichten. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und keineswegs vollständig, so Eberhard Brandt, GEW-Vorsitzender von Niedersachsen.

Zusammengefasst kann gesagt werden: Die Eltern, die durch ihre Kinder über die Zukunft Niedersachsens mit entscheiden, haben der Landesregierung und der CDU/FDP-Koalition sowie den ewig gestrigen CDU/FDP-Politikern, wie z. B. in Braunschweig Heidemarie Mundlos oder in Wolfenbüttel Frank Oesterhelweg (beide CDU) die bildungspolitische „Rote Karte“ gezeigt: trotz der Felsbrocken, die die Landesregierung den Schulträgern bei der Gründung neuer Integrierer Gesamtschulen in den Weg gelegt hat, und trotz der kurzen Zeit für die Vorbereitung der Anträge an die Landesschulbehörde, und trotz der Vorschrift, dass jede neue IGS mindestens 5-zügig sein muss, und trotz der Vorschrift auch für die Gesamtschulen den pädagogisch selbstverständlichen Ganztagsbetrieb gesondert beantragen zu müssen. Deutlicher geht es nicht!

In Braunschweig jährt sich Ende Januar die Gründung der „Aktion 4. IGS für Braunschweig“ zum zweiten mal, eine Aktion der SPD, Grünen, Linkspartei, BIBS, GEW und des DGB. Bürgerengagement war gefragt für eine 4. IGS. Die Bürger waren engagiert, was auch in den 2500 gesammelten Unterschriften zum Ausdruck kam. Die wurden erwartungsgemäß am 18.12.2007 vom CDU-Oberbürgermeister Dr. Hoffmann nicht angenommen. Er verwies auf sein Beschwerdebüro. In der anschließenden Ratssitzung wurden wieder einmal die Anträge für eine 4. IGS vom OB und der CDU/FDP-Koalition abgelehnt. Dieses unwürdige „Spiel“ auf Kosten der Eltern und Schüler wurde erst beendet, nachdem die CDU/FDP selber einen Antrag für eine 4. IGS eingebracht hatte, der einstimmig vom Rat angenommen wurde.

Es ist zu hoffen, dass über die weiteren IGSen in Braunschweig unter würdigeren Bedingungen im Rat der Stadt abgestimmt wird. Eine 5. IGS muss kommen, auch wenn dadurch ein Gymnasium „geopfert“ werden muss. Die Eltern Braunschweigs, die so machtvoll votiert haben, werden es danken!

Selbstverständlich kostet das Geld. Viel Geld sogar. Aber, wenn es nicht nur hohle Sprüche einiger Parteien sind, dass Bildung unsere wichtigste Ressource ist und wir in einer Wissensgesellschaft leben, dann wird das Geld selbstverständlich vorhanden sein.

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Siehe dazu auch:
Kommentar des niedersächsischen GEW-Vorsitzenden
Bericht in der Braunschweiger Zeitung

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