Dreizehntausend setzen Wulff ein Zeichen

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(Fotos: Uwe Meier)

Die CDU/FDP –Landesregierung vollzieht eine Schulpolitik aus dem „finsteren Mittelalter“, so Eberhard Brandt, Vorsitzender der größten Bildungsorganisation Niedersachsens, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). 13000 SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen waren zur Demonstration nach Hannover auf den Opernplatz gekommen. Mit dieser Zahl hatte selbst die Organisatorin, die GEW, nicht gerechnet. Braunschweig war mit etwa 1000 Demonstranten machtvoll dabei. Allein 750 Plätze hatte die Bundesbahn für die Fahrt nach Hannover reserviert.

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Es war für einen Braunschweiger wohltuend, dass der Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) die Demonstranten in seiner Stadt begrüßte. In Braunschweig wäre das undenkbar. OB Weil bekannte sich als Freund der Gesamtschulen und kündigte für Hannover gleich drei neue Gesamtschulen an. Es tut immer wieder gut, in dieser weltoffenen und liberalen Stadt Gast zu sein.

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Wenn MP Wulff behauptet, er wolle den Gesamtschulen auch ermöglichen, nach 12 Jahren das Abitur anzubieten, dann sei das purer Zynismus, so Brandt. Der wahre Schatz der IGSen sei die 1. Sekundarstufe, und die will Wulff zerstören. Damit wolle er in Wirklichkeit die Gesamtschulen zerschlagen, das zeige auch sein schulpolitisches Verhalten seit er in politischer Verantwortung stehe. Brandt forderte das Menschenrecht auf gemeinsame Bildung ein. Unter Applaus kündigte Brandt anhaltenden Widerstand gegen die zerstörerische Schulpolitik des MP Wulff und seiner CDU an. Dieser Widerstand werde nachhaltig sein. Brandt forderte die vielen CDU- und FDP-Politiker in den Landkreisen und Gemeinden auf, den Mut zum parteiinternen Protest zu finden, so wie viele ihn schon gefunden haben. Brandt bot der Landesregierung abschließend jedoch auch Kooperation an.

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Natürlich kamen auch SchülerInnen zu Wort, gleich zu Beginn Amina Yousaf (IGS Mühlenberg). Kämpferisch trug sie ihre Rede vor. Sie verlangte von der Schulpolitik ein eindeutiges Bekenntnis zur IGS und ihrer Pädagogik. SchülerInnen wollen nicht nur pauken, SchülerInnen wollen auch Freizeit haben, um selber ihre Zeit zu gestalten. Sie wollen u.a. Musik oder Sport machen. Das Turbo-Abi verhindere dieses.

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Leoni Peters, Schülerin aus der IGS Franzsches Feld aus Braunschweig, fand eindrucksvolle Worte. Sie forderte mit dem nötigen Nachdruck die Politik auf, endlich auch mal auf die SchülerInnen zu hören und von ihren arroganten Machtpositionen abzulassen. Sie forderte Bildung für alle und ein Abitur nach 13 Jahren Schulzeit und nicht nach 12 Jahren.

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Der Sprecher des Landesschülerrates Sebastian Fröhlich ging hart mit der Wulff-Regierung ins Gericht. Ignoranz und Versagen in der Schul- und Bildungspolitik warf er der zuständigen Ministerin Heister-Neumann vor. Eindeutig sprach er sich für die Beibehaltung des Abiturs nach 13 Jahren aus.

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Der Vorsitzende des Landeselternrates, Pascal Zimmer, wies auf die wertvolle Arbeit und den zukunftsweisen Charakter des gemeinsamen Lernens hin und auf die große Problematik der frühen Selektion der SchülerInnen. Gemeinsames Lernen stehe im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Auch er empfand die Schulpolitik der Wulff-Regierung als kurzsichtig und nicht schülergerecht.

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Doch es wurde nicht nur geredet, und das war auch gut so. Es gab Tanz, Theater und viel Musik. Eine Bluesband, besetzt mit Lehrern unterschiedlicher IGSen, die noch nie gemeinsam gespielt hatten, gaben ihre Uraufführung.

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Und es tanzte der Opernplatz!

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Die RAP- Musikgruppe „Reinheit“ aus Braunschweig war ganz nach dem Geschmack vieler SchülerInnen. Extra für diese Veranstaltung wurden der Text und die Musik geschrieben. Schulpolitische Texte waren es natürlich, kritisch und unmissverständlich, gegen die Desasterpolitik der Wulff-CDU-Regierung. Die 13000 waren aus dem Häuschen!

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Fazit: Danke der GEW für die Organisation. Wir sind uns einig. Besser konnte die Veranstaltung nicht gelingen. Der rappelvolle Opernplatz, die gute Stimmung, die hervorragenden Beiträge der aktiv Mitwirkenden, die fantasievollen Plakate (Siehe Bildergalerie)und die Friedfertigkeit geben der Wulff-Regierung ein deutliches Signal: Das war erst der Anfang, wir kommen wieder. Die Eltern Niedersachsens sind echt sauer auf Wulff, CDU und auch FDP, und sie werden kämpfen – wenn es sein muss auch über Jahre. Bei diesem Kampf geht es nicht nur um Bildung für alle. Das sind bereits soziale Konflikte, nur auf einer anderen Ebene.

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