Die hängenden Gärten vom Boulevard Bohlweg – ein Wunder von Braunschweig?

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Wenn die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Eigentum so umgehen würden, sei es mit ihrer Wohnung oder gar mit ihrem Haus, es über Jahre verkommen zu lassen und nicht zu sanieren, dann bliebe am Ende nur noch der Abriss, oder wie es jetzt über das Rathaus in der BZ zu lesen ist, es bliebe nur ein „Rückbau“.

Wie habe ich das zu verstehen, ist der untere Teil des angebauten Rathauses so weit in Ordnung, also nicht so vergammelt, wie oben? Alles ist fragwürdig – aber dieses System kennen wir schon, siehe Bäder der Stadt, den Schlosspark, das FBZ, usw.

Was ist nun mit Herrn Ackers los? Will er eine Architektur vor 40 Jahren nicht abgehakt wissen? Richtig. Die Sichtachsen sind geschlagen, die restlichen Bäume am Ritterbrunnen und vor dem Rathaus machen schlapp bzw. gerade erst vor kurzem verbaut – durch die Schloss-Arkaden.

Was kann das alles doch wieder etwas schöner oder fröhlicher machen? Innen ganz sicher durch anständige Ausbesserungen, und außen? Lasst den ganzen Komplex – es sind ja rund herum Balkone, oder Austritte – bepflanzen, begrünen, auch jahreszeitlich mit Blumen, lasst in Abständen Gewächse nach unten ranken.

Das kann die Bürger erfreuen, sie ablenken von dem sterilen, dominierenden Einheitsgrau der Fassaden und der Fußwege. Es wird Jahre brauchen, wenn man diese Kosten mit den Kosten für den Rückbau vergleicht. Lasst mal Gartenarchitekten und andere Gestalter ran. Da gibt es einen Arbeitsplatz für einen Gärtner.

Der Bohlweg soll einen tristen maoistisch uniformen Einheitslook bekommen – vielleicht kann man dieses sinnenfeindliche Elend mit etwas grün und bunt, mit einem hängenden Garten unterbrechen!

Den Bürgern wird vorgemacht, oder sie werden vor die Tatsache gestellt, dass nun vielleicht das leerstehende Postgebäude am Hauptbahnhof anzumieten sei. Dort sollen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung dann ihren Arbeitsplatz erhalten. Was wird diese Umgestaltung kosten?

Beim Thema „mieten“ fällt einem sofort ein – das kennen wir doch auch schon: Die jetzt noch 28 Jahre zu zahlenden Gelder, jährlich 1,2 Millionen Euro für die Bibliothek und das Stadtarchiv im Einkaufschloss.

Vielleicht sitzt der Oberbürgermeister eines Tages ganz allein im Rathaus mit seinem Führungsstab – oder zieht er dann um in das Fassadenschloss?

Ein fröhliche, eine lebendige, sinnenfrohe und menschenfreundliche Stadt, die hängenden Gärten von Braunschweig am Rathaus? Das wäre unter diesem Oberbürgermeister dann ein wahrhaftes Wunder von Braunschweig, soviel wie das 8. Weltwunder. Aber warum eigentlich nicht?

 

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