Das wahre Wunder von Braunschweig

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BZ-Chef-Redakteur Raue beantwortet Leserbrief von Christoph Sündermann.

Siehe Artikel auf unser-braunschweig.de: Vergebliches Warten auf Richtigstellung (4.9.2006 22:22:15 Uhr)

Das wahre Wunder von BS ist nicht finanzieller Natur, wie wir nachweisen konnten, sondern es ist die Antwort des Chef-Redakteurs Paul-Josef Raue auf einen Leserbrief von Christoph Sündermann. Demnächst werden, nach unserer Vermutung, sämtliche nicht abgedruckten Leserbriefe vom Chefredakteur der BZ persönlich beantwortet. Dies ist ein weiterer Schritt hin zu Glasnost und Perestroika in der BZ-Redaktion, denn schließlich heißt Demokratie ja Volksherrschaft, und die sollte sich ja auch so bemerkbar machen. Auf dieses Beispiel sollten Sie sich bei demnächst-nicht-abgedruckten Leserbriefen berufen können.

Das Antwortschreiben:

04.09.2006

Sehr geehrter Herr Sündermann,
ich danke für Ihren Leserbrief zum Interview mit Herrn Niebel, an dem Sie als Leser und Fragesteller mitgewirkt haben. Allerdings scheint es ein Missverständnis zu geben, das ich gerne aufklären möchte:
Das Interview „Leser fragen“ dient nicht zur ausführlichen Darstellung von politischen, ideologischen oder sonstigen Positionen von Lesern oder Organisationen, in denen Leser mitwirken. Vielmehr steht im Mittelpunkt der Interviewte mit seinen Antworten; so ist es üblich bei journalistischen Interviews.
Unsere Leser sollen mit ihrer Kompetenz und Intelligenz die prominenten Gäste zu klaren und – wenn möglich – auch außergewöhnlichen Antworten herausfordern. Der Interviewte bekommt deshalb auch ungleich größeren Raum als die Fragesteller, er kann argumentieren, analysieren – während der Fragesteller zwar provozieren kann und auch soll, aber kurz und prägnant.
Darauf weisen wir alle unsere Leser vor dem Interview hin – und das schon in einigen hundert Interviews, die wir in dieser Reihe seit Jahren führen. So müssen wir oft sehr lange und ausufernde Fragen komprimieren, so wie es auch bei Interviews, das Journalisten führen, üblich ist. In der Tat vereinfachen wir: Das ist aber in der Regel ein Vorteil und kein Nachteil, weil es – wie geschrieben – vor allem auf die Antwort ankommt.
Wir haben uns Ihre Statements auf dem Tonband angehört und stellen fest, dass wir sinnwahrend Ihre Fragen wiedergegeben haben. Wir sind sicher, dass unsere Leser erkannt haben, dass Sie „Kritiker der kapitalistischen Globalisierung“ sind, so wie Sie es auch wünschen.
Wir verstehen auch gut, dass Sie als Kandidat für die Kommunalwahl Raum für einen ausführlichen Text in unserer Zeitung bekommen wollen. Wir bitten aber um Ihr Verständnis, dass dies nicht möglich und eine Frage der Fairness ist gegenüber den Hunderten von anderen Kandidaten.
Mit freundlichen Grüßen

Paul-Josef Raue
Chefredakteur

 

Anmerkung der Unser Braunschweig-Redaktion

Auf diesem Antwortschreiben, das das Datum vom 4.9.2006 trägt, fanden wir einen Poststempel vom 5.9.2006. Eingegangen war es am 6.9.2006. Stammt der Brief möglicherweise aus dem Zeitraum zwischen 22:22 Uhr (und 15 Sekunden) und 24 Uhr? Sollte dem so sein, bewundern wir die unermüdliche Arbeitsleistung des Herrn Paul-Josef Raue auch weit nach 22 Uhr. Oder hat Herr Raue bereits am 4.9. im Laufe des Tages diesen Brief geschrieben? Dann fragen wir uns, warum der Brief erst nach Erscheinen unseres Artikels, also einen Tag später abgeschickt wurde.

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