Christian Drosten: Die Pandemie wird nur für die Geimpften vorbei sein

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COR-101 Vials Foto: Prof. Dr. Holger Ziehr, Fraunhofer ITEM, Braunschweig.

Ungeimpfte sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Omikron-Variante aufgrund des wahrscheinlich schwächeren Krankheitsverlaufs keine Gefahr für sie darstellt. Das Gegenteil wird der Fall sein. Christian Drosten sieht trotz eines möglichweise milder als befürchten Krankheitsverlaufs bei der Omikron-Variante dennoch eine große Gefahr für Ungeimpfte.

Eine Boosterimpfung sei „gut effizient“ gegen Omikron, „die zweifache Vakzinierung leider nicht“. Leute, die sich bisher nicht haben impfen lassen, trügen ein hohes Risiko: „Wir haben zu viele ungeimpfte Leute in Deutschland, gerade auch über 60. Und die sind natürlich richtig in Gefahr“.

„Unter den Industrieländern in Europa gebe es kein anderes Land mit einer so großen Impflücke wie Deutschland, sagte der Virologe Drosten im Deutschlandfunk. Das sei ein zunehmend gesellschaftliches Problem und werde einen extremen wirtschaftlichen Nachteil gegenüber anderen Ländern bringen.“ Zum Interview

2 Kommentare

  1. Irgendwie scheint das mit der Logik schwierig zu sein. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Varianten von SarsCov2, die infektiöser sind, andere Varianten verdrängen. Dazu gibt es schöne Schaubilder vom RKI.

    Bei Omikron geht man davon aus, dass sie infektiöser ist als die Delta-Variante. Also ist zu erwarten, dass Omikron die Delta-Variante ebenfalls verdrängen wird. Falls das tatsächlich nicht passieren sollte, dann wäre Omikron überhaupt kein großer Problem.

    Bei Omikron sollen die Symptome reduziert sein. Das entspricht der Erwartung, die Experten in Bezug auf solche Anpassungen immer wieder geäußert haben. Neue Varianten werden infektiöser sein, aber immer weniger schwere Verläufe machen.

    Damit wäre Omikron im Grunde eine Art Impfersatz, weil man sich damit auf natürliche Art in Bezug auf SarsCov2 mit gegenüber den anderen Varianten reduziertem Risiko immunisieren kann. Dass das wirklich eine Möglichkeit ist, stellt Herr Prof. Drosten nicht infrage. Er ist nur der Auffassung, dass eine Infektion mit Omikron nicht gegen die Vorgängervarianten immunisiert. Für diese Auffassung gibt es keinerlei Belege und sie stellt im Grunde auch den Sinn von Boosterimpfungen infrage.

    Bei der Empfehlung von Boosterimpfungen geht man implizit davon aus, dass sich die Omikron-Variante und die die Variante, für die der Impfstoff entwickelt wurde, ähnlich genug sind, sodass der Impfstoff in Bezug auf Omikron eine Wirkung haben soll.

    Gleichzeitig soll sich die Omikron-Variante von der Deltavariante so sehr unterscheiden, dass eine überstandene Infektion mit Omikron keinerlei Wirkung in Bezug auf die Deltavariante haben soll.

    Diese Aussagen können nur dann zutreffend sein, wenn man annimmt, dass die Immunreaktion des Immunsystems auf eine Impfung grundsätzlich anders wäre als auf eine Infektion mit dem Virus. So eine Annahme würde aber bedeuten, dass sich bei den mRNA nicht um normale Impfstoffe handelt, die das Immunsystem anstelle des Virus „trainieren“, sondern um Stoffe, die das Immunsystem in einer Wiese verändern, wie es im Rahmen einer Infektion nicht möglich wäre.

    Dann wären die mRNA-Präparate aber mit klassischen Impfstoffen nicht vergleichbar und für eine Zulassung als Impfstoff gäbe es keine Basis.

    Auch nach einer überstandenen Infektion mit Omikron muss man juristisch für einige Zeit als genesen gelten. Damit ergibt sich für Ungeimpfte ein rechtlicher Weg, ihren Status dadurch zu ändern, indem sie sich mit Omikron infizieren und dabei bewusst das Restrisiko eingehen, schwer zu erkranken.

    Historisch gibt es dafür sogar ein Vorbild. Am Anfang hat man Menschen bewusst mit Kuhpocken infiziert, um sie gegen Pocken zu immunisieren.

    Es stellt sich für mich die Frage, warum Herr Prof. Drosten offenbar ganz bewusst diese Möglichkeit zur natürlichen Immunisierung mit Omikron argumentativ verstellen will. Wenn Omikron ein deutlich reduziertes Risiko in Bezug auf schwere Verläufe hat, dann könnte doch diese Varainte im Grunde wie ein natürlicher Impfstoff wirken und dann wäre kein Problem mehr, dass die Impfquote nur rund 70 % beträgt.

    Die Entdeckerin der Omikron-Variante in Südafrika hat sich dahingehend geäußert, dass Omikron deshalb ein Segen für die Menschheit sein könnte.

    So wie Herr Prof. Drosten argumentiert, muss man ihm unterstellen, dass er bewusst die Impfungen propagieren will. Dabei geht er sogar so weit zu behaupten, dass eine zu niedrige Impfquote zu wirtschaftlichen Nachteilen führen soll. Impfen führt also nicht zu mehr Gesundheit, sondern soll wirtschaftliche Nachteile vermeiden.

    So ein Zusammenhang ist aus meiner Sich nicht beweisbar und damit vollkommen spekulativ.

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