Bundeswehr sucht Kanonenfutter

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Foto: Brigitte Doetsch

Unter dem Slogan „Mach, was wirklich zählt“ plakatiert die Bundeswehr zur Personalgewinnung bundesweit. Nun gezielt vor Auto-Werkstätten und Reifenhändlern: Dieses Plakat hängt an der Bushaltestelle in Braunschweig-Gliesmarode, in der Nähe von drei KfZ-Betrieben.

Seitdem die Bundeswehr zur Berufsarmee geworden ist, leidet sie unter Personalmangel.

Laut Focus vom 27.01.2019, deckten Geheimpapiere einen dramatischen Personalmangel der Bundeswehr auf: 25.000 Soldaten würden fehlen.

Mit provokanter und aggressiver Werbung will die Bundeswehr gezielt junge Menschen ansprechen und Personal rekrutieren.

So z.B. auf der letzten Computer- und Videospiele-Messe in Köln, wo Krieg mit Spiel und Abenteuer gleichgesetzt wurden, so die Kritiker.

Passgenaue Werbeplakate waren auch an die Belegschaft der Ford-Werke und von Volkswagen adressiert:

„Job Fort? Mach, was wirklich zählt.“ und „Einen Job fürs Volk wagen.“

Die Betriebsräte nannten dies zu Recht unangemessen, geschmacklos und respektlos (siehe Handelsblatt vom 04.04.2019).

Jetzt soll qualifiziertes Personal auch beim Mittelstand, z.B. bei KfZ-Betrieben, abgeworben werden:

Winterreifen, Sommerreifen, … Reif für einen Jobwechsel? Mach, was wirklich zählt.“ Dies kann nur als unseriöse Abwerbung angesehen werden.

Eine, wenn auch makabre, Reaktion der mittelständischen KFZ-Betriebe könnte lauten: „Tragisch nur, dass Soldaten mit abgeschossenen Gliedmaßen ihre eigenen Reifen nicht mehr selbst wechseln können.“

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