Zum 35. Geburtstag des Friedenszentrums Braunschweig

0

Als am 18. März 1987 das Friedenszentrum Braunschweig gegründet wurde, herrschte noch der Kalte Krieg, wenn auch dank Gorbatschow Abrüstungssignale zu hören waren. Die Lokalpresse fand lange nicht aus dem Kampfmodus heraus und schrieb von „Friedenshetzern“, wenn sie die Friedensbewegung meinte.

Dann fiel die Mauer, und alle sprachen vom „Haus Europa“, in das auch Russland gehöre. Doch im Zeichen der Osterweiterung von NATO und EU verschwand der Terminus, und jetzt im Krieg, liest man Folgendes: Unser Land habe sich bisher auf dem „bequemen Hochsitz eines historisch verbrämten Pazifismus“ befunden.“ (BZ, 22. 3.22)

Das ersthafte Bemühen der Pazifisten, aus zwei Weltkriegen die erforderlichen Lehren zu ziehen, wird mit Spott und Hohn übergossen, wenn ihm nicht gar indirekt die Schuld zugeschoben wird, Putins Krieg nicht verhindert zu haben. Es scheint, als seien alle Ressentiments wiederauferstanden. Nun ist Aufrüsteng das Gebot der Stunde. „EU erhält neue Eingreiftruppe –Deutschland bietet Soldaten an“, heißt eine Schlagzeile vom gleichen Tag. Natürlich war das längst vorbereitet; der Krieg bot nur eine günstige Gelegenheit, publik zu machen, dass jetzt auch die EU Truppen unterhält. Weiterhin werden Jahr für Jahr zwei Prozent des BIP für den Wehretat am Bundestag vorbei in die Verfassung geschrieben. Und hundert Milliarden für eine Modernisierung der Bundeswehr, gleichfalls ohne parlamentarische Zustimmung! Dass sich dagegen jetzt parteiübergreifender Widerstand regt, ist zu bwgrüßen.

1987 waren wir hoffungsvoll und vorsichtig optimistisch. Und heute?

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.