Aktivist*innen blockieren Gleise und verhindern Auslieferung von Volkswagen
Seit heute um 12:00 Uhr haben wir – eine unabhängige Kleingruppe – uns von einer Eisenbahnbrücke vor dem VW-Werk in Wolfsburg abgeseilt und blockieren so die Auslieferung von mehr als hundert Neuwagen. Wir stellen uns hiermit konkret gegen die umweltzerstörerische „immer-weiter-immer mehr“- Linie der Autoindustrie und fordern eine radikale Verkehrswende.
Heute besetzt eine Gruppe von Klimaschutzaktivistis die Eingangshalle des Autoparks des weltweit größten Automobilkonzerns Volkswagen – des Disney Worlds für Autofreaks sozusagen. Dazu bekletterten Menschen eine Stahlkonstruktion in Form eines Globus, der dort von der Decke hängt.
Diese Aktion läuft parallel zu einer ein paar hundert Meter entfernten, Blockade des werkseigenen Zuges voller nagelneuer Autos, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
So wollen Aktivistis die dringend notwendige Debatte um den immens hohen Anteil der Autoindustrie an der Zerstörung der Umwelt anstoßen.
Denn die inzwischen immerhin in den Kinderschuhen steckende Diskussion um den nötigen Kohleausstieg reicht nicht aus, um der Klimakrise effektiv entgegen zu wirken.
Natürlich ist klar, dass nicht allein Volkswagen für den alarmierenden Zustand unseres Ökosystems verwantwortlich zu machen ist. Es handelt sich um eine globale Problematik.
Dennoch: Der Standort für die heutige Aktion wurde bewusst gewählt, um ein Zeichen zu setzen, da gerade auch die massiven Einflüsse der Autoindustrie aus Deutschland den Zustand unserer Umwelt weiter bedrohen.
Daher fordern die Aktivistis kompromisslos und sofort: Verkehrswende jetzt!
* Die Produktion eines Autos verursacht Schäden in der Umwelt durch den hohen
Verbrauch an Rohstoffen und Energie.
* Autos brauchen Fahrbahnen und Stehplätze, die in den Innenstädten ein Drittel
der Fläche beanspruchen – mehr als alle Spiel- und Grünanlagen und mehr als
Wohnraum.
* Der motorisierte Verkehr verdirbt die Lebensqualität in Dörfern und Städten.
Durch Lärm, Luftschadstoffe und die ständige Unfallgefahr werden die Straßen
zu No-Go-Areas gemacht.
* Von Parkhäusern bis zur Ampelanlage: Autoverkehr braucht riesige Ressourcen
und führt zu massiven Einschärnkungen und Kosten.
* Elektroautos sind hier keine Lösung. Auch wenn diese im Betrieb weniger
Luftschadstoffe ausstoßen, kommen andere Nachteile hinzu. E-Autos sind
schwerer und in der Produktion rohstoffintensiver. Umrüstung oder Umstieg auf
Elektromobilität würde riesige Mengen Rohstoffe, Arbeitskraft und Geld
verschlingen, welche dringend für den Ausbau des ÖPNV gebraucht werden.
* Lithium als heute dominanter Akku-Rohstoff ist selten. Es drohen Kriege um
das Metall – und das wieder auf dem Rücken derer, die in den Gruben arbeiten.
Außerdem steht E-Mobilität für den weiteren Raubbau an der Natur.
Forderungen und dringende Notwendigkeiten:
* Autoverkehr vermeiden!
* Autofreie Ortskerne und Zonen um sensible Bereiche!
* motorisierter Individualverkehr muss zurückgedrängt werden!
* Schienenverkehr stärken, Busse als Zubringer – und das alles zum NULLTARIF!
* Ein Netz von echten Fahrradstraßen in allen Orten. 50% und mehr Reduzierung
des motorisierten Individualverkehrs ist möglich. Die Förderung des
Radfahrens ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen einer Verkehrswende.
* Mobilität muss für alle gleichermaßen möglich sein. Damit alle
gleichberechtigt fahren können, müssen Fahrkarten abgeschafft werden!
Mehr Lebensraum für Mensch und Tier, daher Autos raus aus den Städten und weg
vom motorisierten Individualverkehr!
Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger
Bento: Bericht wie alles ablief
#autofrei, #verkehrswende, und #blockVW.