Vortrag „Über den Internationalen Strafgerichtshof zu Ruanda“

0
Gerd Hankel 2015. Foto: Wikipedia

Von Udo Dittmann, Fritz Bauer Freundeskreis

Montag, den 26. Mai 2025, um 17 Uhr
im DGB-Haus Braunschweig

Zu Gast ist Dr. Gerd Hankel mit einem Vortrag „Über den Internationalen Strafgerichtshof zu Ruanda in Arusha/ Tansania“

Zum Hintergrund:
Nach dem 2. Weltkrieg waren die Nürnberger Prozesse und der Auschwitz-Prozess wichtige Prozesse, die auch Auswirkungen auf die internationale Strafgerichtsbarkeit hatten. Fritz Bauer hatte sich schon früh – in der Zeit im schwedischen Exil – mit der Frage des Umgangs mit Kriegsverbrechen beschäftigt. Im Jahr 1945 erschien dazu sein Buch „Die Kriegsverbrecher vor Gericht“.

Allerdings stagnierte die Entwicklung des Völkerstrafrechts wegen des Kalten Krieges weitgehend. Zwar wurden die Rechtsprinzipien der Nürnberger Prozesse durch mehrere UN-Resolutionen der UN-Vollversammlung bestätigt und durch die UN-Völkerrechtskommission in den sogenannten „Nürnberger Prinzipien“ zusammengefasst – eine tatsächliche Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen durch internationale Strafgerichte fand aber nicht statt.

Das änderte sich erst 1993 durch die Schaffung des Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (Jugoslawien-Tribunal, ICTY) sowie den Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda (Ruanda-Tribunal/ ICTR) im Jahr 1995.  Diese Verfahren haben wesentlich zur Fortentwicklung des Völkerstrafrechts beigetragen.

Gerd Hankel wird sich in seinem Vortrag mit der Frage der Strafgerichtsbarkeit in Ruanda nach dem Völkermord von 1994 beschäftigen. Dabei geht es um das Ruanda-Tribunal, das in Arusha/ Tansania tagte, sowie um die Gacaca-Gerichte, die in Ruanda selber stattfanden.

Zur Person:
Gerd Hankel ist seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Zwischen 1999-2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team der Wehrmachtsausstellung. Seit 2002 untersucht er den Völkermord in Ruanda, wobei er insbesondere die Arbeit der sogenannten Gacaca-Gerichte beobachtete.
Darüberhinaus ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Forum Justizgeschichte und hat seit vielen Jahren einen engen Kontakt zu Helmut Kramer.

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..