Tendenziöse Berichterstattung in ARD und ZDF zur Wahl in Hamburg

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Foto Pixabay

Ergebnis vorläufige Auszählung mit Verlusten und Gewinnen:

  • SPD 39 Prozent (- 6,6) Sitze: 51
  • CDU 11,2 Prozent (- 4,7) Sitze: 14
  • Grüne 24,2 Prozent (+ 11,9) Sitze: 31
  • Linke 9,1 Prozent (+ 0,6) Sitze: 12
  • FDP 5 Prozent (- 2,4) Sitze: 6
  • AfD 5,3 Prozent (- 0,8) Sitze: 7
  • Die Anderen 6,2 Prozent.

Insgesamt gibt es 121 Sitze. Wenn mit den „Anderen“ 6,2 Prozent der Stimmen wegfallen, genügen 47% der Stimmen, um die Wahl zu gewinnen.

Betrachte man die Gewinne und Verluste im Verhältnis zu den Stimmen der einzelnen Parteien bei der letzten Wahl, so ergibt sich folgendes interessantes Bild:

Grüne: 97% Gewinne

Linke: 7% Gewinne

AFD: 13% Verluste

SPD: 14,5% Verluste

CDU: 29,6% Verluste

FDP: 32,4% Verluste

SPD und Grüne haben zusammen 63,2% und sind damit klar die naheliegende und vom Bürger gewollte Koalition. Aber in der Berichterstattung von ARD und ZDF wurde ständig auf die Möglichkeit einer nicht so naheliegenden(?) Koalition von SPD und CDU mit zusammen 50,2% hingewiesen – übrigens hatten beide bei der Wahl Verluste! Wenn man penetrant auf die letztere Koalitionsmöglichkeit hinweist, hätte man auch einmal erwähnen können, das die ebenfalls unwahrscheinliche Koalition der beiden linkeren Parteien SPD und Linke möglich wäre – wenn auch sehr unwahrscheinlich. SPD und Linke hätten zusammen 48,1% , also deutlich mehr als die benötigten 47%.

Die AFD hatten in den Prognose nach der Wahl 4,6% und stieg bis 20 Uhr auf 4,9% an. Sie wurden schon klar als die großen Verlierer neben der CDU bezeichnet und im NDR von der Diskussion ausgeschlossen, da sie zu dem Zeitpunkt keine 5% hatten. Die Tatsächlichen Verluste der AFD sind mit 0,8% auch prozentual zu der jeweiligen Anzahl an Stimmen mit 13% Verlust geringer, als die der SPD mit14,5% Verlust. Im ZDF wurde die SPD sogar als Gewinner bezeichnet, indem man die Stimmen im Verhältnis zu niedrigeren Umfragewerten – irgendwann einmal – gesetzt hat.

Nachtrag 15:40 Uhr:

Wahl Hamburg: Die Reaktionen der Wirtschaft

In der Hamburger Wirtschaft ist der Ausgang der Bürgerschaftswahlen überwiegend mit Erleichterung zur Kenntnis genommen worden. Mehrere Verbände sehen darin ein Zeichen für Stabilität. Sie ermunterten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) aber auch, nicht automatisch auf die Fortsetzung von Rot-Grün zu setzen, sondern die Alternativen – also die Koalition mit der CDU – sehr ernsthaft im Interesse der Stadt zu prüfen. (Quelle NDR) Daher die Betonung bei ARD und ZDF für eine Koalition CDU und SPD?

Ob die FDP 5% erreicht ist – wegen eines Fehlers beim Auszählen zugunsten der FDP – völlig offen!

Nachtrag 16:57 Uhr: Die FDP hat es mit 4,9% nicht geschafft!

Kommentar: Ich glaube nicht, dass man mit solch einer Berichterstattung die AFD zurückdrängen kann. Der Rückgang der AFD ist wahrscheinlich nur den Ereignissen in Hanau geschuldet, also nichts auf dem man sich ausruhen könnte. Die prozentual großen Verlierer CDU und FDP sind wahrscheinlich für die Wahl in Thüringen abgestraft worden.

Wer ist eigentlich „Die Wirtschaft“ von der der NDR spricht. Wer definiert sich als „die Wirtschaft“. Laut Umfragen möchte die Mehrheit der Hamburger die große Koalition von SPD und Grünen, was auch dem Wahlergebnis entspricht. Wie können dann Menschen, die sich als „die Wirtschaft“ bezeichnet werden, diese Wahlergebnisse infrage stellen und dabei massiv von ARD, ZDF und NDR unterstützt werden. Wird hier nicht wie in Thüringen die Demokratie infrage gestellt, wenn irgendwelche Interessengruppen die Wahlergebnisse entgegen dem Willen der Bürger umwandeln möchten – hin zu deren Interessen.

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