PISA-Test: Deutschland holt auf

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Es war nach der letzten Wahl 2006 nach der Wahl des Rates und Bürgermeisters. OB Hoffmann gewann hoch gleich im 1. Wahlgang. Die Fronten waren verhärtet in der Schulpolitik und Braunschweig brauchte dringend eine 4. Integrierte Gesamtschule. Die CDU und der OB wollten die keinesfalls und beriefen sich auch auf das niedersächsische Schulgesetz, das neuen IGSen keine Chance gab. In dieser Situation taten sich Bürger der Stadt zusammen und gründeten die Bürgerinitiative „Aktion 4. IGS„.

Die Aktion 4. IGS stand damals nicht nur für eine weitere IGS in der Stadt. Sie stand auch für Elternwille, bessere PISA-Ergebnisse, gemeinsames Lernen, Inclusion, gegen Sitzenbleiben, andere Formen der Leistungsbewertung. Für Offenheit und mehr Durchlässigkeit im System.

Am Rande: Nach dem Abstimmungserfolg für die 4. IGS wurde der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Pesditschek von einem Aktionisten auf den Erfolg hin angesprochen. Er sagte:“ Von Bürgerinitiativen halte ich gar nichts. Wenn Bürger politisch was wollen, sollen sie in die Parteien gehen„.

Lesen Sie hier eine Zusammenstellung von Meinungen zu den jüngsten PISA-Ergebnissen und deren Ursachen (red):

Erst Pisa-Schock, nun gutes Mittelmaß: Die Note für deutsche Schüler ist befriedigend. Doch dass ihr Wissen in Mathematik & Co. besser geworden ist, wundert Wissenschaftler nur wenig. Sie kritisieren die Studie.<http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/pisa-studie-inzwischen-wird-in-den-schulen-das-unterrichtet-was-pisa-misst/9160898-2.html>

Unter den Links fand sich auch ein Taz-Beitrag, in dem Wolfram Meyerhöfer ausführlich zu Wort kommt. Wir möchten Ihnen und euch die Entgegnung von Eckhard Klieme (DIPF), Manfred Prenzel (TUM School of Education) und Olaf Köller (IPN) nicht vorenthalten. Siehe:
Wo die PISA-Kritik irrt – eine Stellungnahme zu den Thesen Wolfram Meyerhöfers

In der ZEIT wartet außerdem Andreas Schleicher mit einer Einschätzung der deutschen Ergebnisse auf:
„Die besten Lehrer sollten an die schwierigsten Schulen gehen“. Deutschland hat Pisa für Veränderungen genutzt. Schwache Schüler werden nicht mehr aufgegeben. Der Erfinder der Pisa-Studien, Andreas Schleicher, analysiert den Erfolg. von Martin Spiewak

Die Verbesserungen der Mathematikleistungen sind auf die unteren Leistungsgruppen zurück zu führen. Die „Spitzengruppe“ ist lt. PISA nicht größer geworden. DIE WELT sorgt sich daher eher um die „künftigen Leistungsträger“. Siehe:
Firmen sind mit deutschen Schülern unzufrieden. Zwar haben sich Deutschlands schwache Schüler in den Pisa-Tests kontinuierlich verbessert. Doch die Besten blieben auf der Strecke. Auch in anderen Bereichen sieht die Wirtschaft noch Nachholbedarf.<http://www.welt.de/wirtschaft/article122511130/Firmen-sind-mit-deutschen-Schuelern-unzufrieden.html>   +++++++++++++++
Wie Deutschland die besten Schüler vernachlässigt. Die neue Pisa-Studie mit Schwerpunkt Mathematik zeigt Fortschritte bei deutschen Schülern, vor allem die schlechten werden besser. Das Potenzial künftiger Leistungsträger aber wird missachtet.<http://www.welt.de/politik/deutschland/article122489500/Wie-Deutschland-die-besten-Schueler-vernachlaessigt.html>

Und obwohl die Verbesserungen im unteren Leistungsbereich zu einem Gutteil auf die höheren Leistungen von MigrantInnen zurück geführt werden, ist der Hinweis, dass diese uns Statistik vermiesen, jedes Mal zu vernehmen. Diesmal von Josef Kraus vom Deutschen Lehrerverband im Focus von heute. Siehe:
Deutschland im Mittelmaß. Lehrer-Chef: Migranten kosten uns besseres Pisa-Ergebnis<http://www.focus.de/schule/schule/bildungspolitik/pisa/praesident-des-lehrerverbands-zur-pisa-studie-warum-migranten-uns-ein-besseres-ergebnis-kosten-und-was-wir-dagegen-tun-koennen_id_3451082.html>

Manche Medien zitieren erfreulicherweise die bedenkliche Leistungsschere zwischen Jungen und Mädchen im Bereich Mathematik. So erzielten Jungen in Deutschland im Mathe-Test im Schnitt 14 Punkte mehr als ihre Mitschülerinnen, ein Abstand, der sich seit der letzten Mathematikstudie noch vergrößert hatte. Erschreckend ist vor allem die stark negative Einstellung von Mädchen gegenüber Mathematik, die bis zur Angst reichen kann. Und das gelegentlich auch, wenn ihre Leistungen besser sind als die der Jungs. Siehe z.B.:
ZDF vom 3.12.2013: PISA-Panik war mal: Deutsche Schüler fitter<http://www.heute.de/PISA-Panik-war-mal-Deutsche-Sch%C3%BCler-fitter-30924058.html>

Weitere Meldungen von heute:

Neues Deutschland vom 3.12.2013
PISA-Test: Deutschland holt auf – Kinder von Migranten und aus armen Elternhäusern jedoch immer noch strukturell benachteiligt<http://www.neues-deutschland.de/artikel/916925.pisa-test-deutschland-holt-auf.html?action=print>

SZ vom 3.12.2013
Deutsche Schüler besser als der OECD-Durchschnitt<http://www.sueddeutsche.de/bildung/pisa-studie-deutsche-schueler-besser-als-der-oecd-durchschnitt-1.1832940>

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