PISA-Deutsch aus den Redaktionsstuben

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Am 23.3.2007 konnten sich die Leser der Braunschweiger Zeitung wieder einmal – im Grunde jedoch wie immer – vom PISA-Deutsch aus den Redaktionsstuben der Braunschweiger Zeitung überzeugen:

„Vielen Räume des Braunschweiger Sozialgerichts sind vollgestopft mit Akten“ heisst es dort und weiter (offenbar im Ansatz eines plural majestatis): „Owen Hargreaves sollen England in Israel zum Erfolg führen“.

Dafür bezahlen die noch verbliebenen Abonnenten dieser Zeitung dann jeden Monat 21,50 Euro, die so gesehen sicherlich besser angelegt werden könnten.

Den Kindern wurde früher vereinfachend erklärt: „Lest die Zeitung, dann habt ihr Bildung genug“. Heute kann man davon nur abraten, die Kinder im Hinblick auf deren spätere Bewerbungschancen mit vorstehend zitierten Abarten des Deutschen zu konfrontieren.

Den Beweis, dass es auch anders geht, liefert die Braunschweiger Zeitung wöchentlich gleich mit. Die Beilage „PRISMA – Wochenmagazin zur Zeitung“ ist des Deutschen mächtig und praktisch fehlerfrei. Allerdings stammt diese Beilage nicht von der Braunschweiger Zeitung, sondern von der MSG Media-Service-Gesellschaft in Köln.

Ein Personalproblem? Wahrscheinlich. Vielleicht hätte man vor der Entlassung von 40 Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern der Braunschweiger Zeitung mal jemand fragen sollen, der von den damit verbundenen Auswirkungen etwas versteht.

Ralf Beyer

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